Stimmungsvolle Laufenburger Städtlefasnacht
Von: Hans Berger
Eine typische alemannische Strassenfasnacht durfte die Laufenburger Narrenschaft am gestrigen Sonntag bei angenehmen Frühlingstemperaturen erleben. Farbenfroh, wild, urchig und anmutig präsentierten sich die Akteure den zuhauf am Strassenrand stehenden Zivilisten auf ihrem rund eineinhalbstündigen Umzug durch die beiden Schwesternstädte.
Für die Organisation zeichneten sich einmal mehr die Narro-Altfischerzunft 1386 und die Salmfänger verantwortlich. Entlang der Umzugsroute hatte sich eine grosse, fröhliche, gut gelaunte Fasnachtsgemeinschaft eingereiht, welche die Narrizurufe der vorbeiziehenden Gruppen einmal lauter, einmal leiser mit dem Narro entgegneten.
Gestartet wurde der Tross närrisch genau um zirka 14.11Uhr auf der badischen Seite beim Einkaufscenter Neukauf, schlängelte sich dann durch die Altstadt über die Rheinbrücke zum Marktplatz und endete dann beim Wasenbrunnen. Beidseits des Rheines wurden dem närrischen Volk die Akteure eingehend vorgestellt.
Der Umzug wurde vom Narrenpolizisten angeführt. Bösewichte, Hexen, Geister und teuflische Gestalten trieben ihr Unwesen und machten sich einen Spass daraus, den sie arglos bestaunenden Zivilisten Furcht einzuflössen und waren hocherfreut, wenn sie erfolgreich jemand erschrecken konnten, nachdem sie ihr Opfer hinterlistig angeschlichen hatten.
Hingegen zeigten sich die urchigen Gesellen gegenüber den Kindern von ihrer liebevollen Seite und verschenkten ihnen grosszügig Süssigkeiten. So, als ob sie sich vorgängig am Jungbrunnen die ewige Jugend zurückgeholt hätten, tanzten und tollten die alten Weiber - nicht ihrem äusseren Alter entsprechend - energiegeladen lustig auf der Strasse herum.
Eindrücklich die vielen ohrenbetäubenden Lärm und stinkigen Rauch verbreitenden Formationen von beidseits des Rheines. Imposant auch die handgefertigten, oft Angst und Schrecken verbreitenden Holzmasken.
Gute Stimmung verbreiteten natürlich die vielen Guggen mit ihrem fetzigen Sound und bei den gestandenen Musikvereinen und deren eingehenden Melodien liess es sich das närrische Volk nicht nehmen, mitzusingen und mitzuklatschen.
An dem lebhaften, erheiternden, gut organisierten Umzug wirkten insgesamt sechzig Formationen mit, darunter auch einige aus der Schweiz, welche sich jedoch von den badischen kaum unterschieden, womit einmal mehr belegt wurde: zumindest am Oberrhein ist Europa längst vereint.
Kurzum - es kann davon ausgegangen werden, dass es nach dem Umzug seitens der Närrinnen und Narren keiner grossen Überredungskünste bedurfte, um in den zahlreichen, teils fixen, teils temporären Beizen und Bars grenzüberschreitend die Laufenburger Städtlefasnacht hochleben zu lassen.
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