Nein, man kennt sie weniger die Komponisten des Nordens. Der Name Edvard Grieg (Norwegen) mag noch einigermassen geläufig sein, aber die Namen Franz Bergwald (Schweden), Carl Nielsen (Dänemark) werden kaum mit klassischer Musik in Verbindung gebracht.
„Connaissez-vous“ so nennt sich eine Konzertreihe, in der Profi-Musiker in verschiedenen Formationen unbekannte oder wenig aufgeführte klassische Kompositionen vorstellen. Am Konzert in Laufenburg widmeten sich sieben Musiker und eine Musikerin unter dem Titel „Nordlichter“ den oben erwähnten Komponisten.
Es war kalt in der St. Johann Kirche in Laufenburg. Um die Finger geschmeidig zu halten, trugen die Musiker vor dem Konzert noch Handschuhen, Halstuch und Mantel. Im Altarraum waren rund fünfzig Stühle aufgestellt, welche aber grössten teils unbesetzt blieben und es auf einen Musiker gerade mal zwei Zuhörer traf. Das tat aber dem gediegenen Ambiente kein Abbruch. Im Gegenteil, dadurch hatte das Konzert einen Hausmusik-Charakter, respektive wurde es seiner Stilrichtung „Kammermusik“ gerecht.
In der Instrumentalbesetzung Klarinette, Horn, Fagott, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass stellte das Septett musikalisch zuerst den schwedischen Komponisten Franz Bergwald vor. Bei geschlossenen Augen eine Musik zu schwelgen. Ein Mix von Schwermut, Sehnsucht und Leichtigkeit, beinah zum Tanzen einladend und an Mozart erinnernd. Jeder der Musiker hatte einen Solopart, den sie sich gegenseitig zuspielten. Ein harmonischer Klangkörper, der die grosse Kirche wohltuend füllte. Als Ensemble und in den Soloeinlagen erwiesen sich die Musiker als wahre Meister.
Bei Carl Nielsen Serenata in Vano für Klarinette, Fagott, Horn Violoncello und Kontrabass glaubte man einzelne Melodien schon irgendwo einmal gehört zu haben. Da aber auch diese Musik tänzerisch klingt, kann nicht ausgeschlossen werden, dass Passagen der Komposition in der Unterhaltungsmusik Verwendung gefunden hat.
Früher stand das Harmonium fast in jeder Schulstube. Ein Instrument für die leisen Töne und ein instrumentaler Mix von Orgel und Akkordeon aber kaum eine Anschlagdynamik hat. Willy Kenz, ein Sammler dieser Instrumente, spielte fünf verträumte Weisen aus dem hohen Norden.
Mit „Peer Gynt, Suite Nr. 1” wurde der kleinen, aber begeisterten Zuhörerschaft der dritte Komponist im Bunde, Edvard Grieg vorgestellt. Eine Komposition, welche ein ganzes Leben beinhaltet, einmal fröhlich dann wieder traurig fast depressiv erklingt und vom Kammerorchester hervorragend gelebt und widerspiegelt wurde.
Insgesamt ein Konzert voller Gefühle, das zu träumen einlud, in dem die Weite des Nordens spürbar gemacht wurde und die Konzertbesucher eine Stunde lang allfälligen Stress und Kummer vergessen liess.
Die Musiker Anony Morf, Klarinette; Thomas Müller, Horn; Tomasz Sosnowski, Fagott; Thomas Wicky, Violine; Alexej Popov, Viola; Ditta Rhomann, Violoncello; Francois Guéneux, Kontrabass; Willy Kenz, Harmonium
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