Skulpturen von Estella Campavias – Ein Geheimtipp unter Kennern
Von: Anya Plättner
Vorbei sind die Tage, an denen die Museen grau und düster waren und die Kunst aus pompösen Darstellungen und Werken bestand. Am 30. September wurde eine Vernissage im Rehmann-Museum gefeiert, die eine Ausstellung, der hier noch relativ unbekannten Künstlerin Estella Campavias, eröffnete.
Gefühlswelten der Skulpturen (Bild: Anya Plättner)
Die Skulpturen Der Besucher geht durch die Räume des Rehmann-Museums und fühlt sich beobachtet und dennoch ist man allein mit den Skulpturen.
Durch die Ausdruckskraft der reduzierten Darstellung gewinnt der Betrachter den Eindruck, die Skulpturen könnten beobachten und den ein oder anderen ein Lächeln schenken. Sie räkeln sich in der Sonne und staunen über andere Kunstwerke. Durch die Lichtreflexionen auf ihren Körpern scheinen sie das Angestarrtwerden zu geniessen. Am liebsten würde man sie berühren, denn sie fordern durch ihre glatten und glänzenden Oberflächen dazu auf. Doch der Respekt gegenüber den Skulpturen verhindert dies. Es scheint, als würden diese leben und dankbar sein.
Estella Campavias schaffte mit ihren Skulpturen Kunstwerke, die nicht das Hier und Jetzt festhalten oder den Augenblick einfangen. Es sind Werke, die neu erschaffen wurden und dennoch wie ein Lebewesen unter uns weilen. Sie fasste den Körper als Landschaft auf, wie Henry Moore ebenfalls, mit allen Gegensätzen, die die Natur zu bieten hat. Das ewige Wechselspiel zwischen positiven und negativen Formen, zwischen These und Antithese oder Yin und Yan.
Man ist verzaubert von der Lebhaftigkeit der Werke und lässt sich gern in eine neue Gefühlswelt entführen. Spannend ist die unterschiedliche Betrachtung der Skulpturen. Sie scheinen sich von jeder Seite anders, mit einem anderen Ausdruck und anderem Gefühl darzustellen. So wird der Betrachter nie müde und er versucht, die für ihn richtige Stimmung einzufangen, indem er um die Figur läuft und jede Seite abwägt.
„Kunst verhält sich zur Schöpfung gleichnisartig. Sie ist jeweils ein Beispiel, ähnlich wie das Irdische ein komisches Beispiel ist.“ Wie recht Paul Klee damit hat, erfährt der Beobachter in den Skulpturen von Estella Campavias.
Estella Campavias Estella Campavias gehörte zu den spannendsten Bildhauerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie wurde 1918, während des ersten Weltkrieges in Istanbul, geboren und gerade deswegen ist die „Moderne“ ihrer Werke so faszinierend. Der Blick und das Verständnis zu ihrer Kunst wurde durch verschiedene Einflüsse geprägt. Als Diplomatentochter spanischer Abstammung und englischer Nationalität, lebte sie in verschiedenen Ländern dieser Welt. Hier sammelte sie Eindrücke, die sie in späteren Werken verarbeitete.
Auf dieses bewegte und mondäne Leben folgte der Wendepunkt, indem sie einen Keramikkurs besuchte, der für die Damen der Gesellschaft in London abgehalten wurde. Hier entdeckte man schnell die künstlerische Begabung der Anfängerin und das Talent, welches sich schnell herumsprach. Sie schaffte hauchdünne Keramiken, die gerade in Europa, den USA und Frankreich für Furore sorgten.
1974 widmete sich die Künstlerin den Skulpturen. Sie schaffte es, vom ersten Moment an, in ihrer eigenen Sprache zu arbeiten. Ihre schlichten Gipsfiguren strotzten vor Einfachheit und Transparenz. Die Bronzefiguren scheinen alle die ideale Form zu haben und erinnern an menschliche, ästhetische und wohlgeformte Körper, die sich im Einklang mit der Natur befinden. Der berühmte französische Bronzegiesser Susse aus Paris vollendete diese Symbiose, indem er ihnen eine perfekte Oberfläche verlieh und einen fast luziden Schein.
Das Museum Erwin Rehmann Eröffnet wurde dieses Museum 2001 in Laufenburg. Es lockt viele Künstler und Gäste durch seine Ungewöhnlichkeit an. Nichts erinnert an die dunklen Katakomben eines Ausstellungsraumes der vergangenen Zeit. Viel Licht und ein grosser Park laden zur Reise in die Kunstgeschichte ein.
Durch den Wechsel der Ausstellungen lohnt ein Besuch im Museum zu jeder Zeit. Ein Teil dieser Ausstellungen wird begleitet durch die Kunstwerke von Herrn Rehmann selbst. Die ehemalige Giesserei lädt, neben anderen Kunstschätzen, zum Staunen und Entdecken ein. Fachkundiges Personal führt gern durch die Ausstellung und ist offen für ein nettes Wort und jegliche Fragen.
Heute kann man sagen, dass das Museum Erwin Rehmann aus der Kunstgeschichte von Laufenburg nicht mehr wegzudenken ist und vielen Besuchern den Blick für eine andere Welt öffnet, in die man gern eintaucht und träumen kann.
Traditionsgemäss führte die Musikgesellschaft Hornussen am vergangenen Samstag ihr Jahreskonzert durch. In diesem Jahr hat die Musikgesellschaft alle eingeladen, mit dem Traumschiff die Welt zu bereisen.
Marianne Schätzle, der neue Geheimtipp wenn es um Humor aus dem Ländle geht, kommt nach Laufenburg. Am 27. April um 20 Uhr tritt sie im Kultur- und Eventlokal kultSCHÜÜR auf.
Die Publikation zum Datenjahr 2021 erfolgt mit Verzögerung, bedingt durch die schwierige Datenlage in Bezug auf die Covid-Hilfsgelder. Trotz erheblichem Bereinigungsaufwand ist eine eindeutige Trennung von Geldern aus...
Einen besonderen Musikgenuss dürfen die Gäste am 21. April um 18 Uhr im Kultur- und Eventlokal kultSCHÜÜR erleben. Mit der Violinistin Aloisia Dauer und der Cellistin Estelle Revaz präsentieren zwei absolute Ausnahmekönnerinnen...
Debora Monfregola ist eine Basler Jazzsängerin, Songwriterin und Gesangslehrerin. Mit ihrer Musik, sagt sie, teste sie eigene Grenzen aus. Am kommenden Sonntag, 14. April, tritt Debora Monfregola im Rahmen einer...