Die Kulturkomission Möhlin konnte am Freitag Abend wieder einmal einen Volltreffer landen. Der Steinlichäller Möhlin war leider nicht bis auf den letzten Platz besetzt, denn das Programm hätte jeden begeistert und es gab nicht eine Person an diesem Abend, der die Vorstellung nicht vollkommen genossen hätte.
Ein Abend im Steinlichäller: humorvoll, ehrlich, intelligent und komisch Esther Hasler war eine der Entdeckungen des Jahres 2006. Ihre Lieder, ihr ernsthafter Humor und ihre Selbstironie fanden beim Publikum begeisterten Anklang. Als Meisterin der Multitalente versteht sie es, als Kabarettistin, Pianistin, Chansonsängerin und Schauspielerin mit allen Darbietungsmöglichkeiten so zu jonglieren, dass einerseits ein Ausgleich wie auch eine durchgehende Spannung entsteht. Der Mix von Frechheit, Tiefsinn, Humor, Melancholie und Spott ist einfach mitreissend. Im letzten Jahr wurde Frau Hasler sogar der Trudy-Schlatter-Preis für Frauenwerke 2006 der Frauenzentrale Bern überreicht.
Halb ernst, halb witzig mit einem Stirnrunzeln und einem Grinzen im Gesicht So schafft es Frau Hasler verschiedene Facetten in einem zu vereinen, und genau diese Mehrfaltigkeit ist es, die die Zuschauer in ihren Bann zieht, und die Zeit wie im Fluge vergehen lässt. Die Texte, deren Inhalt jeden ansprechen, stammen von Mascha Kaléko, Ulla Hahn und zum grössten Teil von Esther Hasler selbst. Sie sprechen alltägliche Probleme und Momente an, die mal poetisch, mal ironisch oder einfach lustig sind. Anfangs vielleicht ernsthaft begonnen, merkt man in einem Lied bald um was es wirklich geht, und kann eigene Schlüsse ziehen. Esther Hasler liess nicht einen Augenblick verstreichen, ohne dem Publikum eine Show zu bieten. Kaum war sie auf die Bühne gerauscht, setzte sie sich ans Klavier und überraschte alle mit ihrem musikalischen Talent. Hier ein Liedchen gesungen, da ein paar Sätze in die Runde geworfen, sogar wenn sie aufstand um ein Schluck von ihrem grünen Getränk zu nehmen, machte sie irgendwelche Bemerkungen und erzählte wie nebenbei eine Geschichte. Während dem Zuhören kamen sich die Leute nicht vor wie Zuschauer, sondern als ob ihnen eine Freundin ihre witzigen Erlebnisse erzählen würde.
Der Frosch in allem Damit Esther Hasler sich nicht alleine fühlte auf der Bühne, hattesie ihr Maskottchen mitgebracht, ihr sogenanntes «Übergangsobjekt», ein Frosch im Glas namens Karl Funkel. Ob die Frösche küssen, möchte Hasler gerne wissen. Über Wasser tun sies nicht, unter Wasser sieht mans nicht... – doch eher ja als nein, sonst müssten sie wohl Lurche sein. Im Lied «König der Strandlöwen» singt sie vom Schönsten im ganzen Sand. Wir erfahren, dass die heutigen Männer «übersexual» sind. Die Beckhams, Pitts und Clooneys dekratiert sie zu verwöhnten Millionären. Und betont sie, dass Wein, Weib und Gesang besser seien als Bier, Männer und Gebrüll. Nachdem so oft verkündet wurde, dass hinter jedem erfolgreichen Mann eine Frau stehe, sagt sie: Hinter jeder erfolgreichen Frau steht ein Korb mit schmutziger Wäsche! Oder, als sie eine alte Frau mimt, und diese über ihre ehelichen Pflichten sagen lässt: I ha nie müesse, – er het net dürfe! Die Leute wippten im Tackt zu Nat King Coles «Straight’n up and fly right» das Hasler mit Swing und übertriebener Mimik einzigartig spielt und singt. In «Facility Manager» schliesslich beweist die Interpretin, dass jede Hausfrau sich als Managerin eignet, und ebenso, jeder Manager sich als Hausmann. Ob das Publikum an diesem Abend zum Takt auf den Stühlen tanzten, vor Lachen geschüttelt wurden, sich die Tränen aus den Augen wischten, es war ein köstlicher Anblick und Augenblick. Erst zwei Zugaben vermochten den Applaus des begeisterten Publikums zu besänftigen.
Wie sie wurde, was sie ist Alles begann mit den Klavierstunden. Ihre erste Klavierlehrerin hatte schütteres Haar und trug deswegen eine Perücke, die jede Woche anders sass, was die junge Esther sehr faszinierte. Die nächste Lehrerin war eine Chinesin, die während der Stunde durch den Raum flatterte und dabei rief: "wie eine Smetteling, gans leicht, wie eine Smetteling!", auch das beflügelte die Schülerin sehr. Als sie später ihre erste Stelle als Pianistin bei einem Eurythmielehrer antrat und dort die ungelenken Schüler durch den Saal stolpern sah, bekam sie einen nicht endenden Lachanfall, wurde deswegen entlassen und kam so zum Chanson. Aufgrund ihrer Beobachtungsgabe, ihrem Sinn für das Komische im Leben und dem Talent sich dementsprechend darzustellen, wurde sie sofort beim Publikum angenommen. Und dann jetzt die Sache mit den Fröschen! Bei ihr ist alles anders, da küsst der Frosch ein Mädchen mit den Folgen dass sie sich in einen Frosch verwandelt. Nach zwei verzauberten Stunden die einem noch lange erhalten bleiben werden und jedes Herz erfreuten, ging man beschwingt nach Hause und versteht Esther Hasler, wenn sie singt: «Ich geh so gerne mit mir selber aus".
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