In der Begründung der Jury heisst es: «Martina Clavadetscher hat einen Roman über künstliche Intelligenz geschrieben, wie es ihn noch nicht gab: formal avanciert und hochgradig sinnlich. Keine Dystopie mit raunender Technologiekritik, sondern ein waghalsiger Text, der den künstlichen Wesen Leben einhaucht. Im Roman wird spürbar, wie erst unsere Sehnsüchte und Nöte den Maschinen Macht verleihen. Clavadetscher verschmilzt die Erzählkunst mit den Mitteln von Lyrik und Drama. Und sie unterläuft die kategoriale Trennung zwischen Mensch und Maschine. «Die Erfindung des Ungehorsams» ist eine Hymne an das Erzählen als emanzipatorische und urmenschliche Kraft.»
Das Preisgeld für Martina Clavadetscher beträgt 30‘000 Franken, für die weiteren Nominierten je 3‘000 Franken. Die öffentliche Preisverleihung fand, nach der coronabedingten Absage letztes Jahr, gestern wieder im gut besuchten Theater Basel statt. Eingereicht waren 92 Titel aus 65 Verlagen.
Die weiteren Nominierten waren: Thomas Duarte: «Was der Fall ist» (Lenos Verlag) Michael Hugentobler: «Feuerland» (dtv) Veronika Sutter: «Grösser als Du» (edition 8)
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