Auf zum höllischen Genuss Die Besucher haben sich fein herausgeputzt, so wie es sich geziemt für eine Prèmiere einer Operette. Auch jüngere Kinder waren unter den Besuchern, Aurelia, ein elfjähriges Mädchen, wollte sich ebenfalls mit seiner Grossmama die Operette ansehen.
Man stimmte sich bei einem Häppchen und einem Glas Wein oder Orangensaft auf die bevorstehende Aufführung ein, begrüsste sich gegenseitig oder studierte andächtig das Programm. Auch Small talk gehörte selbstverständlich dazu.
Vor der Aufführung hielt der Stiftungsratspräsident der Fricktaler Bühne sein Laudatio und begrüsste das Publikum und prominente Gäste, u.a. der Regierungsrat des Kantons Aargau Roland Brogli, der Götti der Produktion ist, Bezirksammann Ambrosius Kessler, die Stadträte Rheinfeldens mit ihren Gattinen, Delegierte der Hirsebreifahrt (die diesmal aber mit dem Auto gekommen sind) sowie Gönner und Sponsoren und viele andere.
Inszenierung von Orpheus Die übermütige mythologische Parodie »Orpheus in der Unterwelt« aus dem Jahre 1858 war Offenbachs erfolgreichste Operette und gleichzeitig überhaupt die erste grosse Operette der Welt. Das einst klassische Liebespaar Orpheus und Euridyke werden in dieser modernen Inszenierung entsprechend dargestellt. Ein zynisches Spiegelbild hinterfragt den damaligen (wie aktuellen?) Ethos: Das Institut Ehe aufgelöst durch die Untreue der Ehepartner, die Scheinheiligkeit der Moralisten, die fragwürdige öffentliche Meinung und im Parlament sitzende Abgeordnete, die jenseits von Gut und Böse sind. Die heutige Darbietung ist eine amüsante, aber nicht zuletzt auch nachdenkliche Inszenierung.
Blütenlese - Frivol bis heiter Im ersten Akt werden dämonische Elixiere angeboten, die »ganz gewöhnliche« Geigenfigur Orpheus spielt sich also Macho auf, Euridikes Schreie sind exzessiv, sie lechzt nach der Unterwelt und muss deshalb ein wenig sterben. Die öffentliche Meinung wird vom Reich der Götter gefürchtet, helvetische Kompromisse sind gefragt. Im zweiten Akt, auf dem Olymp mit zauberhaftem Bühnenbild spiegelt das Göttliche oder das Teuflische »Was ich heute nacht getrieben, dass weiss nur ich allein«. Seifenblasenende blonde Engel im weichfliessendem Tüll singen über ihre erotischen Erfahrungen bei ihren weltlichen Missionen: »Von den Tauben lernten es die Menschen«. Der Zorn auf den Herrscher der Götter entbrennt, zumal es nur »Ambrosia» zum Frühstück gibt, wo bleibt denn Merkur mit seiner Morgenzeitung?
Die Gattin des Herrschers à la Calmy- Rey mit französischem Akzent fällt in Ohnmacht, im Himmel wird politisiert, Blocher kennt niemand der Götter der griechischen Mythologie, bei Leuenberger aber wird geraunt! Man fragt sich ängstlich, was die Nachwelt über die Götter denken mag? Ach, die doppelte Moral! Es wird demonstriert im Himmel, ein Demoband wird gehievt. Der malerisch gruppierte Himmel öffnet die Pforten für die öffentliche Meinung, die Musik von Offenbach schmeichelt und hebt ab zum Swing der 40er Jahre. Der Diener Hans Styx fragt den Kapellmeister, ob er denn jetzt im dritten Akt sei, damit er endlich seine Arie singen kann, der Szene mit der Fliege alias Jupiter folgt ein frivoler French Can-Can direkt aus Paris und lässt das Publikum höllisch im Takt mitklatschen .... mehr wird nicht verraten.
Phantastische Bühnenbilder, ein beeindruckendes Zusammenspiel von Sängern, Chor, Ballett und Orchester sowie die Leidenschaft, mit der das Ensemble spielte, begeisterte das Publikum und ein tosender, nicht enden wollender Applaus folgte nach der Aufführung. Das Schlusswort hielt die OK-Präsidentin Béa Bieber, die sichtlich bewegt war von dem Applaus und der gelungen Prèmiere. Sie dankte allen Beteiligten für die erfolgreiche 16. Produktion, an der ein Jahr gearbeitet wurde. 6'500 Tickets wurden bereits verkauft, es hat noch ein paar Plätze frei für die eben erst begonnene Saison mit 20 folgenden Aufführungen!
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