«Sun Ra Arkestra» – eine kuriose Band mit bizarrer Musik
Von: Hans Berger
Der Rheinfelder Jazzclub Q4 sorgt mit seinen Konzerten jenseits der Mainstream immer wieder für musikalische Highlights, welche für jeden echten Musikliebhaber, der Alternativen zulässt, zum grossen Erlebnis werden. Dies traf im ganz besondern Masse mit dem Engagement vom „Sun Ra Arkestra“ zu.
Eine Band, deren Namen in den Jazzkreisen seit Jahrzehnten einen guten Ruf geniesst, doch ausserhalb der Szene unbekannt ist. Dies mag auch der Grund sein, dass die Besucherzahl im Rheinfelder Schützenkeller eher spärlich war, kann aber auch daran gelegen haben, dass tags zuvor mit „Reiter, Kirkpatrick, Schwaller & Bargad“ bereits eine Spitzenformation ein Konzert im selbigen Lokal gab.
Katzenmusik? Die Zeiger der Uhr rückten auf 8.00 Uhr. Hinter dem Vorhang erklang Gesang, was heisst Gesang, vielmehr Katzengesang. Bunt und schrill gekleidet kamen zehn schwarze und ein weisser Musiker hervor und begaben sich „singend“ zur Bühne und setzten das Gejaule mit ihren Instrumenten fort. Was soll das? mag ein jeder Outsider gedacht haben und amüsierte sich allenfalls ab dem bunten Outfit und musikalischen Kunterbunt. Tut die Mehrheit des Publikums nun einfach so, als ob sie diese Musik einfach schön findet? war die zweite Frage, die sich dem Unkundigen aufdrängte, oder liegt es am eigenen Verständnis? lautete die Frage Nummer drei. Da aber niemand den atmosphärischen Schützenkeller verliess, beantworteten allfällige Zweifler vermutlich die dritte Frage mit "Ja". Zurecht, dann was „Sun Ra Arkestra“ auf der Bühne entwickelte war schlicht und einfach phänomenal.
Zurück zu den Wurzeln Seitens der Band fand weder eine verbale noch, abgesehen von den bunten Kleidern eine visuelle Beeinflussung des Publikums statt. Während des zweistündigen Konzertes wurde kaum ein Wort an die Zuhörerschaft gerichtet. Keine Showeinlage oder dergleichen fand statt. Die Musik selber stand im Mittelpunkt. Eine Musik zu der, trotz der anfänglichen Skepsis, schnell der Zugang gefunden wurde. Die vermeintliche Katzenmusik löste sich nach wenigen Minuten auf. Dies aber nicht, weil die Band ihre Stilrichtung änderte, sondern sich beim Konzertbesucher dessen Ohren und Sinne öffneten, für eine Musik, die in den Wurzeln gründet.
Musiker der Spitzenklasse Auf der Bühne hatte der über 80-jährige Altsaxofonist Marhsall Allen die Band im Griff, ohne dies aber in irgendwelcher Form zu zelebrieren. Hatte der Meister während eines Stückes eine Pause, kramte er in seinen unzähligen Notenblättern und stellte das Programm so ad Hock zusammen. Dann eine kurze Mitteilung an die zehn Musiker, was gespielt wird und schon legten sie wieder los. Arrangements, mal elektrifizierend, mal melodiös, mal swingend, mal blusig rockig, mal kontrovers aber immer von einer unbeschreiblichen Komplexität spielten sie frei mit einer Gelassenheit und Leichtigkeit, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt.
Kurzum, das „Sun Ra Arkestra“ präsentierte ein Konzert der Spitzenklasse mit Musikern, welche sich persönlich bescheiden geben mit ihrem Können aber brillieren und bei den Zuhörern einen bleibenden, positiven Eindruck hinterlässt.
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