«Jeremy Pelt Quintet» bot im Jazzclub «Q4» Jazz vom Feinsten
Von: Hans Berger
Hätten sich die fünf Koryphäen des „Jeremy Pelt Quintet“ (USA), welche am vergangenen Montag im Rheinfelder Schützenkeller gastierten, nicht der Jazz- als vielmehr der Klassik-, Rock- oder Popmusik verschrieben, allesamt wären sie Weltberühmtheiten. So erlebten an dem vom Jazzclub „Q4“ organisierten Konzert, wie so oft, nur Jazz-Insider höchste Spitzenleistungen was die Beherrschung des Instrumentes anbelangte und absoluten Hörgenuss, was die Musik betraf.
Oftmals bekommt Jazzmusik den Stempel „elitär“ aufgedrückt. Zu unrecht, wie das „Jeremy Pelt Quintet“ einmal mehr bewies. Die Stilrichtung der Band ist mehrheitlich dem traditionellen Jazz zuzuordnen und ist in seinen künstlerischen Anforderungen das afroamerikanische Pendant zur „klassischen“ europäischen Musik. Die Musikform übrigens, in der Swing, Rock und Pop wurzeln, wie unschwer auch immer wieder zu erkennen war.
Band der Superlative Jeremy Pelt ist ein gefühlsbetonter Tausendsassa auf seiner Trompete und verleiht ihr mit seinem Spiel eine Stimme. Er entlockt seinem Instrument nicht nur Töne, sondern lässt es einmal wehmütig klagend oder übermütig singen. Auf gleicher Augenhöhe mit dem Bandleader der Pianist Danny Grissett. Virtuos tanzen seine Finger auf den Tasten herum und vermögen aus einem fliessenden Spiel heraus blitzschnell zupackend und haarscharf zu akzentuieren. Sein musikalischer Zwilling ist Gerald Cleaver am Schlagzeug, die Beiden verstehen sich glänzend, was Rhythmus und Dynamik anbelangt. Nur aus dem Handgelenk heraus untermalt er in atemberaubenden, von blossem Auge fast nicht nachvollziehbaren Schlagkombinationen die anspruchsvollen Kompositionen.
Ein absolutes Genie ist aber auch Saxophonist J.D. Allen, der wie seine vier Kollegen zu den Spitzenmusikern der Jazzszene gehört. Er belebt das Sprichwort „c'est le ton qui fait la musique“ mit feinfühligen beinah schon rezitierenden Tonfolgen, gepaart mit volumösen Klangfarben, die befürchten lassen, dass das Instrument demnächst explodiert. Phänomenal, wenn Jeremy Pelt und J.D. Allen in den instrumentalen Wettstreit treten. Sprachlosigkeit ist die Folge, die einzige Alternative dazu, ein riesiger, begeisterter Applaus. Geben sich alle Bandmitglieder bescheiden und vorallem auch wortkarg, so sticht diesbezüglich Dwayne Burno am Bass besonders hervor. In stoischer Ruhe steht er neben seinem Kontrabass, während seine Finger die wildesten Kapriolen auf dem bundlosen Griffbrett vollführen.
Höhen und Tiefen Das Repertoire vom „Jeremy Pelt Quintet“ ist vielseitig und entführt die Zuhörerschaft swingend in himmelhochjauchzende Sphären, um sie im nächsten Stück blusig in die tiefsten Tiefen des Seelenlebens eintauchen zu lassen. Dazwischen fröhlicher, stimmiger Jazz, mal verträumt lyrisch, mal aufmüpfend tänzerisch, mal zart, die Seele berührend melancholisch. Ein spannendes, unterhaltsames, begeisterndes Konzert, wo sich Können, Virtuosität und Freude an der Musik die Hand gaben und für alle Besucher bestimmt zum unvergesslichen Erlebnis wurde.
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