Zum 104. Geburtstag von Emilie «Millie» Obrist-Boller
Von: Gemeinderat Kaiseraugst
Heute Samstag, 17. April, darf die älteste Einwohnerin von Kaiseraugst, Frau Emilie Obrist genannt «Millie», ihren 104. Geburtstag feiern.
Emilie «Millie» Obrist-Boller
Seit ihrem 95. Geburtstag durften wir als Gemeinderat von Kaiseraugst Frau Obrist die Glückwünsche stezts persönlich überbringen. Sie hat uns immer wieder zutiefst mir ihrem Humor und Lebensfreude beeindruckt. Bei unseren Besuchen erzählte sie viel aus ihrem Leben.
Aufgrund der momentanen Covid-19-Situation ist es uns leider nicht erlaubt, Millie Obrist persönlich im Alterszentrum Rinau Park zu treffen. Ihre Söhne Thomas und Alfred haben mit ihr für uns ein Gespräch geführt:
«Es geht mir gut, in Anbetracht meines Alters sogar ausgezeichnet. Körperlich spüre ich das Alter natürlich schon. Wegen Schwindel muss ich mich beim Stehen und Gehen immer mit beiden Händen festhalten, sonst liege ich der Länge nach auf der Nase. Das schränkt die Handlungsmöglichkeiten stark ein. Zum Glück gibt es Rollatoren, sonst könnte ich schon seit längerer Zeit gar nicht mehr alleine herumgehen. Trotzdem versuche ich so viel wie möglich selber zu machen. Ich bin froh, geistig noch einigermassen draus zu kommen. Ich habe viel erlebt und bin dankbar für alles. Im Altersheim bin ich jetzt schon zwei Jahre, habe es sehr gut hier und benütze die verbliebenen Möglichkeiten der Selbständigkeit. Ich bin ein positiv denkender Mensch und geniesse mein Leben, man muss sich den Umständen anpassen und das Beste daraus machen. Das war auch früher nicht anders, ich bin stolz was mein Mann und ich als Arbeiterfamilie erreicht haben. Ich gab in meinem Leben viel für meine Familie und habe auch viel zurückbekommen. Das geniesse ich sehr. Es wird wohl für die Jungen nicht einfach sein, mit einer uralten Frau zurecht zu kommen. Trotzdem ist das Verhältnis mit allen Sechs gut wie immer und sie sind sehr herzlich und lieb zu mir. Die machen alles für mich und haben mir ein sehr schönes Alter beschert. Speziell Freude habe ich am intensiven Kontakt mit meinen zehn Enkelkindern. Ich geniesse die Zeit mit ihnen. Wir lachen oft und haben viel Spass miteinander. Sie halten mich jung. Mit jedem von ihnen habe ich seit klein auf eine besondere Beziehung. Es sind alle gut geraten und anständig, sie haben möglicherweise nicht nur von meinem Mann sondern auch von mir ein paar gute Gene geerbt (lacht). Eine ganz grosse Liebe habe ich natürlich auch für meine vier Urenkel, auf sie bin ich besonders stolz und bin dankbar, dass alle gesund und munter sind. Mein Leben war und ist auch hier ausgefüllt und ich bin glücklich damit. Ich kann mich nur bei allen herzlich bedanken für all das was sie für mich machen, was ich nicht mehr selber machen kann. Es ist ein Glück, dass wir hier im Altersheim sein können. Wo sollten wir denn sonst hin gehen, wenn die Selbständigkeit verloren geht? Ich bewundere das Pflegepersonal. Es ist sicher nicht immer einfach mit uns alten Leuten, jeder mit seinen speziellen Bedürfnissen und auf seine Art vom Leben geprägt. Altersmässig wäre es wohl langsam an der Zeit zu gehen. Ich bin darauf vorbereitet, aber scheinbar will mich noch niemand auf der anderen Seite (lacht).»
Liebe Frau Obrist, wir wünschen Ihnen noch ganz viele schöne Stunden im Kreise Ihrer Liebsten. Bleiben Sie gesund. Gemeinderat Kaiseraugst
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