Jugendfest Kaiseraugst - Für Junge und Junggebliebene
Von: Hans Berger
Was oftmals versucht wird, selten aber gelingt, vermochten am vergangenen Samstag die Kaiseraugster Organisatoren des Jugendfestes kompromisslos umzusetzen. Auf dem Schulareal Liebrüti fand zwar unzweifelhaft ein Fest für die Jugend statt, doch den für sie bereitgestellten Angeboten vermochten mehrheitlich auch die Erwachsenen nicht zu widerstehen. So gab es viele Momente, in denen drei Generationen auf gleicher Augenhöhe miteinander spielten und kommunizierten.
Jugendfest Kaiseraugst - Für Junge und Junggebliebene
PC-los
Vier Jahre mussten die rund 400 Kaiseraugster Schülerinnen und Schüler auf den Tag warten, an dem seitens der Schule für einmal nicht die Bildung, sondern das Vergnügen im Zentrum stand. Ersteres allerdings nur vordergründig, denn anhand zahlreicher Spiele wurde den Schülerinnen und Schülern ohne mahnenden Zeigefinger erlebbar gemacht, dass es für Fun und Action nicht zwingend eines Computers bedarf und spielen zu zweit spannender sein kann wie alleine vor dem Bildschirm.
Eine Entdeckung, die aber bestimmt nicht nur die Kids und Jugendliche machten, wie aus dem Engagement zahlreicher Junggebliebener, respektive auf dem Spielplatz sich dessen bewusst werdender Erwachsenen zu deuten war. Das Spielfeld erwies sich als Jungbrunnen, das Kind im Mann, aber auch in der Frau erwachte und bekam so freudig strahlende Augen wie das „Original“.
Mal Trabant, mal Stern
Wohl hätten viele der „reinkarnierten“ Gäste auch gerne die aufblasbare Rutsche bezwungen, um sich hernach runtersausen zu lassen, in der weichen Arena wie Ritter Ivanhoe ein Duell ausgefochten oder die eigene Treffsicherheit mit jener Tells verglichen, doch die Rückführung ging dann doch nicht so tief, dass sie ihre Unbeschwertheit und Sorglosigkeit zurückgewannen oder ihre Hemmungen ablegen konnten. So war dann der Lunapark das alleinige Refugium der Jugend mit den Erwachsenen als Trabanten, welche dann aber schnell wieder zum Hauptstern mutierten, wenn das „Batzensäcklein“, das nur für die Attraktionen galt, leer war und wieder gefüllt werden musste oder „harte Franken“ zur Stillung von Durst, Hunger und Gelüsten gebraucht wurden.
Hatten sich die Kids im Lunapark, wo wiederum ohne eigenes Zutun nichts lief, ausgetobt, bot die Feuerwehr mit ihrer Spritzdemonstration eine willkommene Abkühlung. In königliche Gewänder zu schlüpfen und sich dann noch fotografieren zu lassen war offensichtlich genauso ein Spass wie mit viel Geduld auf einem Stuhl auszuharren, um hernach Mami und Papi mit einem bunt geschminkten Gesicht zu überraschen.
Karrierenstart
Die Showbühne war ein weiteres Magnet des Kaiseraugster Jugendfestes und vor allem der Akteure, die erstmals in ihrem Leben erfuhren, was Lampenfieber ist und wie Bühnenluft duftet. Das Publikum zeigte sich vom Gebotenen begeistert und würdigte den Mut der auftretenden Solisten, Duette und Gruppen sowie deren Leistung mit einem kräftigen Applaus. Wer weiss, vielleicht erlebten sie auf dem Schulareal auch das Debut eines künftigen Superstars....
Einstimmig
Während der Drang zum Aktivismus ein Zeichen der Jugend ist, dem sie auf dem Festareal ausgiebig frönen konnten, so wurden die Begierden der Eltern, Grosseltern, Tanten und Onkels nach einem idyllischen, schattigen Plätzchen nicht minder befriedigt. Dann noch etwas vom Grill, dazu diverse Salate oder stattdessen ein Chili con Carne oder Fischknusperli, dann als Krönung ein Kuchen und die Welt war für sie in Ordnung und das Fazit beinah einstimmig: Am Jugendfest Kaiseraugst rutschten Jung und Alt ein Stück näher und genossen mal getrennt, mal zusammen den schönen Sommertag, die freudige Stimmung und die reichhaltigen Angebote inklusive Übertragung des Champions League-Finals.
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»