Jugendfest Kaiseraugst - ein multikulturelles Happening
Von: Hans Berger
Dem abgegriffenen, zu oft gesellschaftlich wie politisch missbrauchten Wort „Mulikulti“ gaben vergangenen Samstag am Kaiseraugster Jugendfest Lehrerschaft und Schüler*innen seinen Sinn zurück, der besagt, dass eine Gesellschaft dann multikulturell ist, wenn sie aus Menschen mit unterschiedlicher Muttersprache, verschiedenen Traditionen und Religionen besteht. Eindrücklich führten sie den Erwachsenen vor, dass die Lebensform keine Vision ist, sondern tatsächlich auf gleicher Augenhöhe gelebt werden kann.
Jugendfest Kaiseraugst - ein multikulturelles Happening
Das Kaiseraugster Jugendfest unter dem Motto „4303 – Alle Kulturen sind dabei“ war wohl für alle Teilnehmenden, ausgenommen dem himmlischen Wettermacher, der Aufsteller des Tages, der darüber hinaus gewiss allen in bester Erinnerung bleiben wird.
Begrüsst wurden Lehrer-, Schüler- und Besucherschaft um dreizehn Uhr von Gemeindepräsidentin Françoise Moser, Schulleiter Markus Steim und Standortleiter Jonas Frank. In ihrer Kurzansprache erinnerte sich die Gemeindepräsidentin, dass es vor vierzig Jahren in ihrer Schulklasse gerade mal drei ausländische Mitschüler gab, heute läge die Quote in Kaiseraugst bei sechzig Prozent.
Mega-Buffet
Beim anschliessenden, schätzungsweise mindestens dreissig Meter langen Apéro-Buffet, welches von den Eltern mit selbstgemachten Köstlichkeiten aus allen Herren Länder bestückt wurde, wusste die Festgemeinde die multikulturelle Vielfalt dann auch zu schätzen. Jedenfalls war „die Schlacht am kalten Buffet“ bald geschlagen und die Leckereien harrten der Verdauung in den Mägen der Vertilger.
Starrummel
Währenddessen wurde auf der grossen Bühne von der Unterstufe eine kunterbunte, grosse Non-Stop-Show geboten. Als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt sangen die Kids Lieder aus aller Welt und begeisterten mit ihren Präsentationen das grosse Publikum, welches wiederum sofort die Handys zückte und die Bühnenakteure fotografierte, wie dies ansonsten nur grossen Stars zuteil wird. Natürlich genossen die Stars dann auch den Starrummel.
Rundumangebot
Allerdings fehlte ihnen die Zeit, dies ausgiebig zu tun. Denn der Jungendfestbatzen in Höhe von zehn Franken musste ja auch noch ausgegeben werden. Die Möglichkeiten dazu waren beinah so vielfältig wie das Apéro-Buffet. In der Foodstreet auf der gesperrten Dorfstrasse gab’s dazu für Leckermäuler allerlei zum Schnabulieren. Und wenn der „Gluscht“ gestillt war, lockten die von der Oberstufe betriebenen Spiel-, Bastel- und Schminkstände sowie Trommel- und Zumba-Workshops zum Zeitvertreib.
Zu verachten war natürlich auch nicht ein Ritt mit dem störrischen Bullen, ein Saltomortale auf dem Bungee-Trampolin oder einige Luftsprünge in der Hüpfburg. Zudem galt es ja auch noch der Lehrer-Bar einen Besuch abzustatten, um zu evaluieren was die denn nebst dem Schulstoff sonst noch alles mixen können. Und natürlich durfte auch die Zürcher Kinderliederband Silberbüx nicht verpasst werden.
Abruptes Ende
Ein Knüller wäre sicherlich die Freiluft-Party auf dem Schulhausplatz mit den beiden Bands Krimetime und Tuwan gewesen, wenn der eingangs erwähnte Querschläger dem Music-Happening, quasi aus heiterem Himmel, nicht mit intensivem Sturm- und Regenschauer einen Riegel vorgeschoben hätte.
Mit seinem Groll vermochte der himmlische Wettermacher die von den Akteuren und Besuchern bis zu diesem Moment erlebten Freuden nicht zu nehmen. Sie werden das Kaiseraugster Jugendfestes 2019 und dessen vorgelebte Multikulti-Botschaft sicher noch lange in bester Erinnerung wahren.
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