Ref. Kirchgemeindehaus Kaiseraugst im neuen Glanz
Von: Pfr. Andreas Fischer
„Dass man etwas machen musste, war klar“, erklärt die Leiterin der Renovationsarbeiten, die Hochbauzeichnerin Corinne Bolinger. „Das Dach war asbesthaltig, jetzt, wo es anfing zu fasern, wurde es gefährlich. Und die nicht isolierten Dächer sind ökologisch heutzutage ein No-Go.“ Die ganze Renovation erfolgt unter ökologischen Gesichtspunkten.
Klimaneutralität ist auch für die Kirche ein Gebot der Stunde. Das Steildach ist mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet worden, auch das Pfarrhaus bezieht nun den Strom von dort. Die Aussenbeleuchtung ist mit Energiesparlampen versehen worden. Dazu kamen bei der Planung funktionale und ästhetische Überlegungen: Der Vorplatz vor der Kirche ist vergrössert worden, die Treppe entsprechend angepasst und mit Geländern versehen, die Wände weiss gestrichen, die Pflästerung auf den Zugangswegen zur Kirche neu verlegt.
Nun beginnt der zweite Teil der Renovationsarbeiten: die Neugestaltung des Umschwungs unter Federführung von Matthias Fahrni von der Firma „Fahrni und Breitenfeld“. Hier ist der Gedanke der Biodiversität leitend.
Nicht mehr Rasen, sondern Magerwiese soll zukünftig die Kirche umgeben. „Das sieht anfangs ungepflegt aus gegenüber dem bisherigen Zustand mit gemähtem Rasen, Rabatten und Hecken, doch mit einer artenreicheren Umgebung gewinnt man die Natur zurück. Das hohe Gras bietet Nahrung für Insekten, die Trockenmäuerchen Lebensraum für Eidechsen und Ringelnattern.
Der Wegfall des Abstandsgrüns lädt auch Menschen zum Nähertreten ein, und die Sitzgelegenheit zum Innehalten. Die Umgebung der Kirche soll ja keine No-go-Area sein, oder?“ Der Brunnen ist versetzt und nach den alten Massen neu gestaltet worden, nun mit Überläufen und einer äusseren Brunnenbecken, wo Igel und andere Tiere trinken können.
Die wunderbare kleine Bronze-Statue „étreinte“ („Zärtlichkeit“) des Künstlers und Ordensmanns Hugo Heule (Künstlername: Hugo de Matran) wird aus dem Schatten des Kreuzes herausgenommen und prominent vorne am Weg stehen. Ebenfalls vorne am Weg steht der hohe Ahornbaum, dessen Blätter bis vor kurzem noch im Herbstlicht leuchteten. Dass er dieser Tage gefällt wird, ist bitter. Matthias Fahrni versichert, dass die Fällung nicht wegen der Solaranlage erfolgt: „Der Baum ist krank und würde in den nächsten zwei, drei Jahren sterben.“
Ref. Kirchgemeinde Region Rheinfelden
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