Stephan Brun von Sport-The Bridge hält in Rheinfelden einen Vortrag zur Entwicklungsarbeit des Vereins in Äthiopien
Die Prinzipien von Sport-The Bridge, der Referent Stephan Brun (Bild: Bernd Wagner)
Am Dienstagabend um halb acht folgten rund 120 Personen im voll besetzten Jugendstilsaal des Hotels Schützen in Rheinfelden den Ausführungen von Stephan Brun. Der Mitarbeiter des karitativen Vereins Sport-The Bridge hielt einen Vortrag zur Entwicklungsarbeit mit Kindern in Äthiopiens Hauptstadt, Adis Abeba. Dort leben nach Angaben von Brun etwa 60'000 Kinder auf der Strasse. Diese Kinder erleiden nicht nur Mangel an lebensnotwendigen Dingen wie Nahrung, Hygiene oder medizinische Versorgung, sondern werden auch Opfer oder Täter verschiedener Formen von Kriminalität.
Pädagogische Sportlektionen Im Zentrum der Entwicklungsarbeit von Sport-The Bridge steht der Sport. Das Sportangebot der Organisation lehrt beispielsweise Regeln zu akzeptieren und hilft den Strassenkindern gewalttätige Verhaltensmuster abzubauen. Die positiven Erfahrungen im Sport werden auf das Sozialleben übertragen. Hierdurch fördert der Sport die Resozialisierung der Kinder. Doch Brun spricht aus, was auf der Hand liegt: „Es reicht nicht aus, nur Sport zu machen“. Um die sportlichen Aktivitäten herum arbeitet Sport-The Bridge in Äthiopien in vier Gebieten. Diese sind die Reintegration der Kinder in die öffentlichen Schulen, das Gewähren einer schlichten aber ausgewogenen Ernährung und einer medizinischen Grundversorgung. Wesentlich ist die Rückführung der Kinder in ihre Familien. Diese Familien gilt es zunächst zu finden, was in den meisten Fällen nach Angaben von Brun gelingt. Ein Kind ist am besten in einem Familiensystem aufgehoben, lautet eine Überzeugung des Vereins. Diese Familien müssen auf die Rückführung durch Gespräche mit Entwicklungshelfern vorbereitet werden. Nur so gelingt der Schritt weg von der Strasse.
Prinzipien Sport-The Bridge setzt auf Eigenverantwortung und Hilfe zur Selbsthilfe. Hierin besteht ein zentrales Prinzip des Vereins. Die Kinder aber auch die Familien der Kinder müssen aus Eigenverantwortung handeln und sich letztlich in ihrer Lebenswelt zurecht finden. Es werden keine Kinderheime gebaut, sondern den Kindern tagsüber „zusätzlich Nahrung, Hygienemöglichkeiten und Gesundheitsschulung sowie das Kennenlernen der eigenen Stärken und Sicherheit“ geboten. In diesem Umfeld finden die Kinder nach Ansicht des Vereins neue Perspektiven und erfahren schrittweise eine Resozialisierung. Die Hilfe zur Selbsthilfe zeigt sich auch darin, dass das Projekt Sport-The Bridge an die äthiopischen Mitarbeiter von Sport-The Bridge in Adis Abeba übergehen soll. Diese Übergabe soll im Oktober dieses Jahres erfolgen.
Der Verein Der 2002 in Bern gegründete Verein zählt fünfzig aktive und hundertfünfzig passive Mitglieder. Die Mitglieder leisten unentgeltliche Freiwilligenarbeit. Neben privaten Spenden erhält der Verein Mittel von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA). Im Patronatskomitee ist Adolf Ogi, Sonderberater der Vereinten Nationen für Sport und Entwicklung und Frieden. Neben dem sportpädagogischen Projekt in Adis Abeba realisiert der Verein Projekte in der Schweiz. Sport-The Bridge, der Name ist Programm: Eine Brücke möchte der Verein nicht nur den Strassenkindern in Adis Abeba bauen, damit diese zurück in die Familie und einem Leben mit Perspektiven finden. Der Name Sport-The Bridge wird auf das Prinzip zurückgeführt, dass der Verein eine Brücke zwischen der Schweiz und dem Ausland bauen möchte. Praktikanten aus unterschiedlichen Berufen können Ihre Fähigkeiten in Äthiopien einbringen und neue Erfahrungen gewinnen. Äthiopische Mitarbeiter des Vereins können die Schweiz zu Ausbildungszwecken besuchen. Es ist ein dualer Ansatz: Die Entwicklungsländer profitieren nicht nur von der Schweiz, sondern die Schweiz profitiert auch von den Entwicklungsländern.
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