„Flohmi am Bach“ – nachhaltig und gemütlich
Von: Hans Berger
Der „Flohmi am Bach“ in Gipf-Oberfrick ist nicht mehr wegzudenken und die jeweils vielen Autos weisen darauf hin, dass er in den zehn Jahren seines Bestehens zwischenzeitlich längst überregionale Bedeutung erlangt hat. Der Name suggeriert nicht nur Nostalgie, Harmonie und Gemütlichkeit, sondern er ist für die Besucherinnen und Besucher tatsächlich auch Teil deren Erlebnisses, was mit der Verschiebung des Flohmis von Samstag auf Sonntag vergangenen Sonntag nochmals verstärkt wahrgenommen werden konnte.
Flohmi am Bach in Gipf-rfrick
„Eile mit Weile“ lautete auf der Trödlermeile beidseits des Baches die Devise. Professionelle Altwarenhändler sind am Flohmi am Bach eher die Ausnahme. Im Angebot stehen eher Objekte, die sich im Laufe der Jahre in einem Haushalt angesammelt haben und deren Besitzer die günstige Standgebühr von zehn Franken pro Laufmeter nutzen, diese an die Frau, respektive an den Mann zu bringen, statt den Abfallberg weiter wachsen zu lassen.
Nachhaltigkeit
Denn Abfälle erst gar nicht entstehen zu lassen ist der wichtigste Grundsatz der Abfallwirtschaft. Vermeidung bremst das Wachstum unserer Abfallmengen, spart damit Energie und Rohstoffe, schont unser Grundwasser und ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz.
Die Verknappung von Ressourcen als auch durch den Verbrauch auftretende negative Auswirkungen auf die Umwelt erfordern eine nachhaltige Nutzung dieser Ressourcen sowie die Entkoppelung des Wirtschaftswachstums von der Ressourcennutzung und der daraus resultierenden Umweltschädigung. Der „Flohmi am Bach“ von Gipf-Oberfrick leistet dazu einen Beitrag.
Von Angesicht zu Angesicht
Einen nicht zu unterschätzenden Teil zum Abfallberg tragen auch die Spielsachen bei. Kaum wurden sie geschenkt, sind ihnen deren Empfänger entwachsen und sind die Kinder dann flügge geworden, stellen die Eltern fest: „Das Spiel ist aus. Wohin mit dem Spielzeug?“ Von der Babyrassel über das Puppenhaus bis hin zur Playstation begleitet Familien die Frage: Was tun wir mit Spielsachen, die bei uns keiner mehr benutzt? Wegwerfen, verschenken, verkaufen?
Auch für diese Problematik hat der „Flohmi am Bach“ eine Lösung, denn für Kinder aus Gipf-Oberfrick ist die Teilnahme gratis. Pädagogisch wertvoll dabei ist, dass den Jugendlichen ausserhalb von Social Media eine gute Plattform zur Verfügung gestellt wird, um sich darin zu üben, mit wildfremden Menschen - quasi von Angesicht zu Angesicht - zu kommunizieren.
Letzteres taten nach einem gemütlichen, erlebnisreichen Sonntagspaziergang entlang dem naturbelassenen Bach im historischen Kern von Gipf-Oberfrick viele erwachsene Besucher – egal, ob nun mit vollen oder leeren Einkaufstaschen - unter den Platanen in der vom Verein betriebenen atmosphärischen Gartenbeiz bei Getränken, Grilladen, Kuchen, Glacé und Crêpes.
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