MG Gipf-Oberfrick umschwärmte die Frauen
Von: Hans Berger
War es der Songtext von John Lennon, der in seinem Hit „Women“ bekennt: „Frau, ich weiss du verstehst das kleine Kind im Mann. Bitte denk daran, mein Leben liegt in deinen Händen“? Oder war es gar eine Vorahnung, dass die Frauen am 20. Oktober gross auftrumpfen werden, was die Musikgesellschaft Gipf-Oberfrick (MGO) dazu inspirierte, ihr Jahreskonzert vom vergangenen Samstag vollumfänglich den Frauen zu widmen? Aber vielleicht wollte die MGO auch tatsächlich nur ausgleichend wirken, da sie vor zwei Jahren an gleicher Stelle die Männer musikalisch hochleben liess, wie deren Präsident Roger Schütz bei seiner Begrüssung das Motto begründete.
Musikgesellschaft Gipf-Oberfrick (MGO)
Rädäbäng
Bis zu den grossen Schmeicheleinheiten mussten sich die Damen im Saal allerdings noch etwas gedulden, da sechs Tambouren unter der Leitung von Markus Würsch das unterhaltsame Konzert relativ leise, aber effekt- und temperamentvoll auf Barhocker wirbelnd eröffneten. Danach gingen sie jedoch zur Sache und erinnerten mit ihrem knalligen Rädäbäng daran, dass in zwei Tagen die fünfte Jahreszeit proklamiert wird. Der Bann war damit gebrochen und das begeisterte Publikum forderte nicht vergebens eine Zugabe.
Schmeichelei
Völlig ignorierend, dass die Tambouren mit ihrem pfiffigen Auftritt auch die Männer im Saal beglückt hatten, blieb die MG Gipf-Oberfrick unter der Leitung von Christoph Köchli ihrem aktuellen Motto treu und schmeichelte sich mit „My Happy Girl“ bei den Damen erfolgreich ein. Grosszügig wie nun halt mal die Männer sind, liessen sie sich nicht lumpen und quittierten den Vortrag in selbiger Phonstärke wie die vielen happy Girls.
Party-Stimmung
Mit unzähligen Variationen katapultierten die MGO den einfach gestrickten, in 27. Ländern 1,5 Millionen Mal verkauften Song „Grüezi wohl, Frau Stirnimaa“ in jene Sphäre, in der auch die im Medley „Chiquitita“ angesiedelten Abba-Hits weilen, mit denen die Musikantinnen und Musikanten die Stimmung im Saal Richtung Party lenkten.
Solidarisches Erbarmen
Vermutlich nur deshalb, weil die charmant und informativ durchs Programm führende Moderatorin Tanja Primault die Frauen humorvoll auf die Schippe nahm, gaben sich die Männer abermals souverän, nachdem die Dorfmusik mit „Funny Little Girl“ einseitig nur der holden Weiblichkeit gehuldigt hatte.
Hingegen hatten sie allesamt ein grosses solidarisches Erbarmen, als die MGO jazzig, swingend die Geschichte von jenem Mann erzählte, dessen Frau Mimi nie ohne Krimi in die Heia geht und er sich jeden Abend aus dem Zimmer, aus der Wohnung, auf die Strasse in die Bar schleichen muss, weil ihm dort ein paar Klare den Schädel wieder klar machen.
Vereint
Ein musikalisches Highlight des Jahreskonzertes war der Superhit von Patent Ochsner „W.Nuss vo Bümpliz“. Die Neugierde darüber, wer denn hinter dieser mystischen Person steckt, beendete den „Geschlechterkrieg“ im Saal. Und so rappte der Rapper Robin Rickenbach mit Bliggs „Rosalie“ vor einem Publikum, das ihm vereint zujubelte.
Finale
Viel Applaus durfte das Orchester nach dem Medley „Helene in Action“ einheimsen, besonders zu würdigen wusste das begeisterte Plenum, dass dabei nur Helene Fischer , aber nicht die Bläserinnen und Bläser atemlos wurden. Nach soviel Verbundenheit vermochte auch Neil Diamonds „Sweet Caroline" die Geschlechter nicht mehr zu trennen und so waren sie sich nach Tina Turners „Simply the Best“ einig, dass das Konzert schlichtweg „Einfach das Beste“ war.
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