Simon Meyer - der Schweizermeister von der Mösch AG
Von: Hans Berger
Anlässlich der Ausstellung «Foire du Valais» vom 1. bis 10. Oktober in Martigny führte die „suissetec“ (Gebäudetechnikverband für die Schweiz und Liechtenstein) gleichzeitig auch die Schweizermeisterschaft für die Berufe Sanitärinstallateur, Heizungsinstallateur, Lüftungsanlagenbauer und Spengler durch. Insgesamt 48 Teilnehmer und eine Teilnehmerin kämpften, beobachtet von rund 200'000 Besuchern in Martigny um „Ruhm und Ehre“. Die Goldmedaille unter den elf Spenglern erarbeitete sich der 19-jährige Simon Meyer aus Wölflinswil, bis vor kurzem noch Spenglerlehrling bei der Firma Mösch AG in Gipf-Oberfrick und nun in der Ausbildung zum Sanitärinstallateur.
(v.l.) Bruno Mösch, Seniorchef der Mösch AG und Ausbilder; Simon Meyer, Schweizermeister der Spengler
Bruno Mösch, Seniorchef der Mösch AG und Ausbilder des Schweizermeisters wusste, dass Simon Meyer ein Könner in seinem Beruf ist, was er auch mit seiner Prüfungsnote von 5.2 zweifelsfrei bewiesen habe. So war der Seniorchef auch nicht gross überrascht, als sein Lehrling von der „suissetec“ zur Schweizermeisterschaft eingeladen wurde. „Obwohl ich nicht an den Fähigkeiten von Simon Meyer zweifelte, habe ich aber nie damit gerechnet, dass er mit der Goldmedaille ausgezeichnet wird“, erklärte Mösch und ergänzte nicht ohne einen gewissen Stolz, dass eine solche Promotion eines Lehrlings auch im Leben eines Ausbildners eine einmalige Sache sei.
Der Beruf
Die Aufgabe des Spenglers ist hauptsächlich das Verkleiden von Dachflächen, Fassaden und Schornsteinen mit Blechen sowie die Montage von Regenrinnen. Dabei stellt er benötigte Bauteile zum Teil selbst von Hand oder maschinell her und bringt sie an Gebäuden an. Weitere Aufgaben sind unter anderem das Erstellen und die Montage von Passteilen aus Metallprofilen, Feinblechen und Kunststoffen für Rohre, Kanäle und Geräte der Lüftungstechnik, sowie die Wartung und Reparatur von Spenglererzeugnissen.
Die Motivation
„Der Beruf wurde mir in die Wiege gelegt“ gibt sich Simon Meyer überzeugt, schon als Knabe habe er seinen Vater, der selber ein Spenglerei- und Sanitärgeschäft in Herznach betreibt, auf die Baustellen begleitet. Während der dreijährigen Lehre gab es bei ihm daher nie einen Zweifel, den richtigen Beruf zu erlernen, an dem er besonders dessen Erfordernis an Kreativität schätzt da, so der Schweizermeister, kein Blech und kein Auftrag dem anderen gleichkomme, jede Arbeit sei ein Unikat.
Die Prüfung
So auch die Prüfungsaufgabe der Schweizermeisterschaft, das Verkleiden einer vier Quadratmeter grossen Dachfläche, an der Simon Meyer 22 Stunden arbeitete. „Sie war mit soviel Schwierigkeitsgraden bestückt, wie sie in der Wirklichkeit kaum anzutreffen sind und wenn, würden wir den Sanitärinstallateur auffordern, die Leitungen anders zu legen“, erzählte Simon Meyer. Was für den Laien einfach erscheint, hat aber seine Tücken, denn die absolute Dichtigkeit der durch Falzen zusammengefügten Bleche ist der eine massgebende Faktor und der Andere, die Arbeit, über Jahrzehnte für alle sichtbar, muss auch noch ästhetisch zu befriedigen vermögen.
Nach Beendigung der Arbeit war Simon Meyer zwar mit seiner Leistung zufrieden und zog auch einen Podestplatz in Erwägung. Als dann aber bei der Rangverkündigung sein Name weder beim dritten noch zweiten Platz genannt wurde, dachte er nur; „na ja, das war’s dann“. Er sei dann aber völlig aus den Wolken gefallen, als suissetec-Zentralpräsident Peter Schilliger ihn aufrief und zum Schweizermeister der Spengler kürte.
WM in London
„Natürlich sind wir froh, dass der Schweizermeister nun auch noch die Zusatzlehre als Sanitärinstallateur bei uns macht“, erklärte Basil Mösch, Juniorchef der Mösch AG in Gipf-Oberfrick. Doch es ist nicht auszuschliessen, dass die Firma demnächst auch noch einen Weltmeister zu ihrem Mitarbeiterstab zählen kann. Denn Simon Meyer ist in der nationalen Ausmarchung um die Teilnahme an der, alle zwei Jahre stattfindenden Handwerker-WM, diesmal in London, mit von der Partie. Na dann, viel Glück…
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»