MG Gipf-Oberfrick in der Welt des Films
Von: Hans Berger
Jeder kennt ihn - den Oscar. Es ist die wichtigste Auszeichung für Filme und Serien. Bis zur Oscarverleihung 2019 dauert es zwar noch etwas, nichts destotrotz schloss vergangenen Samstag Max Rickenbach, Moderator des Jahreskonzertes der Musikgesellschaft Gipf-Oberfrick (MGGO), nicht gänzlich aus, dass am 24. Februar 2019 die Dorfmusik, angeführt von ihrem Dirigenten Christoph Köchlin und in Begleitung vom Blitzlichtgewitter der internationalen Presse über den berühmten roten Teppich ins Dolby Theatre von Los Angeles einzieht.
MG Gipf-Oberfrick in der Welt des Films
Der Grund für den Optimismus des Moderators war der Dokfilm über die MG Gipf-Oberfrick, welcher zeigt, was die Musikantinnen und Musikanten ausserhalb der Proben im Laufe des Jahres so alles treiben. Fazit des in Kürze auf YouTube zu sehenden Filmes: Sie führen ein „Flohnerleben“.
Zur Sache
Dies allerdings ganz im Gegensatz zur Probearbeit, in der es offensichtlich zur Sache geht, wie vergangenen Samstag anlässlich des Jahreskonzertes unter dem Motto „Movie-Night“ anhand der vorgetragenen Stücke unschwer zu entnehmen war.
Mit „The High School Cadets“, aus der Feder des Königs der Marschmusik John Philip Sousa, belegte die Dorfmusik die vorgängig gemachte Hypothese und zementierte dies mit einem schwungvollen Medley bekannter Filmmelodien der Disney-Klassiker Schneewittchen, König der Löwen, Around the World in 80 Days, Three Little Pigs und Pinocchio.
Zurück in die Zukunft
Inzwischen ist es Vergangenheit, dennoch gab‘s mal eine Zeit, in der auch das Jahr 1955 eine Zukunft hatte. Insofern ist auch der Titel „Back To The Future“ (Zurück in die Zukunft) der Science-Fiction-Filmkomödie - mit deren Soundtrack die Dorfmusik auftrumpfte - zu verstehen, in der Regisseur Robert Zemeckis 1985 das Zeitrad dreissig Jahre zurückdrehte. Wie zu allen anderen Stücken wurde dem begeisterten Publikum auch dazu ein Trailer abgespielt.
Mit „Fräulein, hei Sie mis Hündli gseh?“, das einst an jeder „Hundsverlochete“ zu später Stunde gesungen, respektive gepfiffen wurde, blieb die MGGO in der Vergangenheit, indem sie die Titelmusik des Kriegfilmes „Colonel Bogey“ (Die Brücke am Kwai) pfiff und blies.
Es ist durchaus vorstellbar, dass dereinst auch die drei Jungmusiker der Juniorband Jannik Hohler, Samuel Sattler und Elia Vogt sich zurückerinnern, dass ihre musikalische Zukunft am 10. November 2018 in der Mehrzweckhalle Gipf-Oberfrick ihren Anfang nahm, als sie unterstützt von zwei Musikanten der MGGO und unter der Leitung von Christoph Köchlin mit „Can you feel the love tonight?“ aus dem Trickfilmklassiker „The Lion-King“ sowie „The bare necessities“ aus dem „Dschungelbuch“ einen geradezu triumphalen Erfolg feiern durften.
Air Force One
„Mamma mia, jetzt geht das schon wieder los!“, dachten wohl die Musikerinnen und Musiker, als sie nach einer dreissig-minütigen Pause schon wieder auf die Bühne mussten. Der Welthit der Abbas kam ihnen dann gerade gelegen, um ihr diesbezügliches Erstaunen zum Ausdruck zu bringen.
Danach bestieg das Orchester die „Air Force One“, um live über die an musikalischer Dramatik kaum zu überbietende kasachstanische Entführung der Air Force One zu Zeiten des imaginären US-Amerikanischen Präsidenten James Marshal zu berichten.
Nach dem abenteuerlichen Flug ist es verständlich, dass die Musikerinnen und Musiker den Soundtrack zu „Born Free“ (Frei geboren) nutzten, um sich über die wiedergewonnene Freiheit zu freuen.
Märchenhaft
Der erfolgreiche Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ verzaubert besonders zur Weihnachtszeit seit Jahrzehnten Jung und Alt mit der herzergreifenden Geschichte des Mädchens Aschenbrödel. Das liebliche Hauptthema der Filmmusik ist auf der ganzen Welt bekannt und lässt viele Menschen sofort mitsummen, so auch in der Mehrzweckhalle von Gipf-Oberfrick.
Das pure Gegenteil von Aschenbrödel ist die britische Söldnerin Julia Hemingway (The Golden Lady), die von dem wohlhabenden, hinterhältigen Geschäftsmann Charlie Whitlock beauftragt wird, seine Konkurrenz beim Kauf einiger Ölfelder in Saudi-Arabien auszuschalten. Zu der eingehenden, mal pompösen, mal sanftmütigen Filmmusik wurde aber nicht der dazugehörende Trailer gezeigt als vielmehr der, vorgängig von Frau Gemeindeammann Regine Leutwyler in einer oskarreifen, in Versform vorgetragenen Laudatio gewürdigte, oskarverdächtige Dokfilm über die MG Gipf-Oberfrick.
Nach einem langanhaltenden Applaus verabschiedete sich die Dorfmusik zusammen mit der ebenfalls märchenhaften, zum Soldatenidol gewordenen Kellnerin Gilberte de Courgenay.
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