Nur eines von drei Kindern lebt in sozialer Sicherheit
Von: mm/f24.ch
Soziale Sicherheit ist die grundlegende Voraussetzung, um Kinder aus der Armutsfalle und unwürdigen Lebensumständen zu befreien. Die meisten Kinder erleben keine wirksame soziale Sicherheit, so UNICEF und ILO im gemeinsam herausgegebenen Bericht " Auf dem Weg zu einem allgemeinen sozialen Schutz für Kinder".
Nur eines von drei Kindern lebt in sozialer Sicherheit (Foto: UNICEF/UNI112437/Halle'n)
Die Befunde des Berichts zeigen deutlich, dass Geldtransfers am wichtigsten sind, um den Teufelskreis von Armut und Gefährdung zu unterbrechen. Derzeit sind weltweit durchschnittlich nur 35 Prozent der Kinder sozial abgesichert; das sind 87 Prozent in Europa und Zentralasien, 66 Prozent in Süd- und Nordamerika, 28 Prozent in Asien und 16 Prozent in Afrika.
Eines von fünf Kindern weltweit lebt in extremer Armut (weniger als 1.90 US-Dollar pro Tag) und fast die Hälfte der Kinder in der Welt leben in „moderater“ Armut (3.10 US-Dollar pro Tag). Fast überall treffen die Auswirkungen der Armut Kinder überproportional: sie sind doppelt so häufig wie Erwachsene gefährdet, in extremer Armut zu leben.
Der Bericht fordert zur umgehenden Ausdehnung von Transferleistungen der sozialen Sicherheit für Familien und Kinder auf, mit dem Ziel, universelle soziale Sicherheit für alle Kinder im Sinne der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen bis 2030 zu realisieren. Die Leistungen sind sowohl Schlüsselelemente zur besseren Verfügbarkeit von Ernährung, Gesundheit und Bildung, als auch zur Abschaffung von Kinderarbeit und dienen dem besonderen Schutzbedürfnis der Kinder.
Der Bericht beschreibt zudem, dass universelle soziale Sicherheit kein Privileg reicher Länder sein muss. Einige Entwicklungsländer haben bemerkenswerte Fortschritte zur Erreichung eines nahezu universellen Schutzes erreicht, wie Argentinien, Brasilien, Chile, die Mongolei und Südafrika.
In vielen anderen Ländern kämpfen Programme zur sozialen Sicherheit mit zahlreichen Problemen: begrenzte Ausdehnung und unzureichende Leistungen, Fragmentierung und schwache Institutionalisierung. Einige Länder, die strengen Haushaltskonsolidierungen unterliegen, kürzen selbst Beihilfen anstatt Leistungen für Kinder zu erhalten und auszuweiten, so wie es die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen fordern.
„Kinderarmut kann durch entsprechende soziale Sicherungssysteme sofort reduziert werden“, so Isabel Ortiz, Direktor des Programms für soziale Sicherheit der ILO. „Die Verbesserung der Lebensverhältnisse aller Kinder ist eine Frage der Prioritätensetzung und des politischen Willens: selbst die ärmsten Länder haben den fiskalischen Spielraum, um sozialen Basisschutz auszuweiten.“
„Armut trifft Kinder am härtesten, denn die Konsequenzen können ein Leben lang andauern. Mangelnde Ernährung und verlorene Jahre für Bildung münden oft in traurige Lebensumstände, für das Individuum als auch für die Gesellschaft“, sagte Alexandra Yuster von UNICEF „Politische Entscheider sollen die Bedürfnisse von Kindern nach sozialer Sicherheit und zur Beseitigung von Armut an erster Stelle setzen“.
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