Was treibt die Prämien in die Höhe? Das Alter ist es nicht
Von: mm/f24.ch
In der Sonderpublikation «Gesundheitskosten während der Pandemie: Schweiz und Kantone im Vergleich» analysiert die Branchenorganisation der Schweizer Krankenversicheresantésuisse die Kostenentwicklung in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP). Im laufenden Jahr beobachtet santésuisse ein kräftiges Kostenwachstum von vier Prozent. Welche Bereiche und Regionen besonders hohe Kosten aufweisen, zeigt ein Blick auf die Daten einiger Kantone.
Seit Beginn der Pandemie in der Schweiz wird spekuliert, ob die Gesundheitskosten nun steigen – oder aufgrund des zeitweisen Behandlungsstopps sogar sinken. santésuisse hat die Zahlen von 2020 analysiert und die Resultate in der neuen Sonderpublikation «Gesundheitskosten während der Pandemie: Schweiz und Kantone im Vergleich» festgehalten.
Sie zeigen: Die Kosten zulasten der OKP sind um weitere 1,1 Prozent oder 370 Millionen Franken gestiegen, das Gesamtvolumen beläuft sich auf 34,5 Milliarden Franken. Im ersten Halbjahr 2021 hat sich der Trend weiter fortgesetzt. Von Januar bis Juni beträgt das Kostenwachstum satte vier Prozent.
Älter werdende Bevölkerung nicht Hauptkostentreiber
In welchen Gesundheitsbereichen und Regionen die Kosten besonders hoch sind, zeigen aktuelle Daten der Kantone Basel-Stadt, Bern, Genf, Luzern, St. Gallen, Tessin, Waadt und Zürich. Die Unterschiede sind zum Teil erheblich. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Gemäss der Analyse von santésuisse erklärt die Altersstruktur nur in wenigen Kantonen den Unterschied zum schweizerischen Mittel. So etwa im Kanton Tessin. Anderswo, zum Beispiel in den Kantonen Genf und Waadt, sind die Kosten trotz junger Bevölkerung hoch.
Gesundheitswesen muss bezahlbar bleiben
Die santésuisse-Publikation «Gesundheitskosten während der Pandemie: Schweiz und Kantone im Vergleich» soll als Grundlage für konstruktive Diskussionen zum Gesundheitswesen von heute und morgen dienen. Denn die Kostendaten in dieser Publikation machen deutlich: Die finanzielle Situation bleibt angespannt.
Laut der Studie muss das Schweizer Gesundheits-System dringend reformiert werden, nur so bleibe es auch in Zukunft bezahlbar. Alle Menschen in der Schweiz sollen weiterhin Zugang zu den wichtigsten Gesundheitsleistungen haben und von der gleichen hohen Versorgungsqualität profitieren. Andernfalls werde das Gesundheitswesen in der Schweiz zu einem Privileg von wenigen, die es sich noch leisten können. Dies wäre das Ende der Solidarität zwischen den Versicherten, einer tragenden Säule des schweizerischen Krankenversicherungssystem.
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