Fatale Verwechslungen - Bärlauch und Herbstzeitlose
Von:Katharina Hofer
Wer den kräftigenden Bärlauch (Allium ursinum) schätzt, freut sich auf den Frühling, wenn die duftenden Blätter im Wald spriessen. Doch aufgepasst: nicht alles, was wie Bärlauch aussieht, ist auch Bärlauch!
In nächster Nähe echten Bärlauchs findet man oft Giftpflanzen, an die man kaum denkt, weil sie zu dieser Jahreszeit nur Blätter, jedoch keine Blüten tragen. Es handelt sich um die Herbstzeitlosen (Colchicum sp.). Sie enthalten ein hochwirksames Zellgift, das Colchicin, von dem schon weniger als 1 mg pro kg Körpergewicht lebensgefährlich ist.
Tox Info Suisse erhält jeden Frühling viele Anfragen von verunsicherten Bärlauchkonsumenten. Aufgrund unzureichender Identifikation der Blätter oder bereits aufgetretenen Symptome nach dem Verzehr erfolgt nicht selten eine Hospitalisation zur Behandlung und zum Giftnachweis. Seit 1995 endeten vier Vergiftungen mit Herbstzeitlosen tödlich, weitere zehn verliefen mit mittelschweren oder schweren (= behandlungspflichtigen) Symptomen.
Merkmale zur Unterscheidung (siehe auch 2. Foto)
Blätter des Bärlauch: Treiben einzeln aus dem Boden, dünner Stiel, der sich deutlich vom Blatt abhebt (gestielt), elliptische Blattform, charakteristischer Knoblauchgeruch
Blätter der Herbstzeitlose: Blätter sitzen ohne Stiel am Stängel (ungestielt), lanzettenförmige Blattform, ohne Geruch
Vorsichtsmassnahmen Kontrolle jedes einzelnen Blattes. Pflücken an Waldrand meiden, mitten in ein wildes Bärlauch-"Feld" hineingehen.
Sollten Übelkeit, Erbrechen und heftige Durchfälle einige Stunden nach Genuss einer Bärlauchmahlzeit auftreten, am besten sofort Tox Info Suisse anrufen (044 251 66 66 oder Tel. 145), denn bei einer allfälligen Colchicinvergiftung darf keine Zeit verloren werden.
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