Arzneimittelüberprüfung 2024
Von: mm/f24.ch
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat im Rahmen der dreijährlichen Überprüfung für das Jahr 2024 die Preise von knapp 300 Arzneimitteln um durchschnittlich zwölf Prozent gesenkt. Von den insgesamt rund 95 Mrd. Gesundheitskosten werden aufgrund dieser Überprüfung Einsparungen von 90 Millionen Franken (0,09%) erwartet, welche zu den 165 Millionen Franken Einsparungen aus dem vergangenen Jahr dazukommen.
Das BAG prüft jedes Jahr bei einem Drittel der Arzneimittel der Spezialitätenliste, ob sie wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sind. Diese Kriterien müssen für jedes Arzneimittel erfüllt sein, damit es von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) übernommen wird. Überprüft werden entsprechend auch die Preise der Arzneimittel.
Die Arzneimittel der Spezialitätenliste wurden vom BAG in drei gleich grosse Einheiten aufgeteilt. Jedes Jahr wird eine Einheit überprüft und nach drei Jahren ist ein Überprüfungszyklus abgeschlossen. Die im Jahr 2024 überprüften Arzneimittel werden beispielsweise zur Behandlung von Hauterkrankungen sowie Krankheiten des Nervensystems und des Blutes eingesetzt.
Bei 55 Prozent der überprüften Originalpräparate wurden Preissenkungen verfügt. Bei 45 Prozent der Originalpräparate ist keine Preissenkung notwendig; diese Arzneimittel sind im Vergleich zu den Referenzländern und im Vergleich zu anderen Arzneimitteln weiterhin wirtschaftlich.
Gleichzeitig mit den Originalpräparaten wurden Generika, Co-Marketing-Arzneimittel und Biosimilars überprüft. Bei knapp 70 Prozent dieser Arzneimittel führt die Überprüfung ebenfalls zu einer Preissenkung. Das BAG rechnet aufgrund der per 1. Dezember 2024 verfügten Preissenkungen mit Einsparungen von mindestens 90 Millionen Franken (= 0,09% der Gesundheitskosten).
Zusätzliche Einsparungen für das Jahr 2023
Die Überprüfung des Jahres 2023 konnte inzwischen mehrheitlich abgeschlossen werden. Es resultieren Einsparungen von mindestens 165 Millionen Franken, mehr als die im letzten Herbst geschätzten 120 Millionen Franken. In den letzten zwei Zyklen von 2017 bis 2019 und 2020 bis 2022 hat die Arzneimittelüberprüfung insgesamt bereits zu Einsparungen von 740 Millionen Franken für die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) geführt.
Arzneimittelpreise und Versorgungssicherheit
Engpässe bei der Arzneimittel-Versorgung nehmen weltweit zu, so auch in der Schweiz. Um die Versorgung mit kostengünstigen Arzneimitteln zu sichern, hat das BAG auch im Jahr 2024 unter anderem bei Arzneimitteln zur Behandlung von Schmerzen oder schmerzhaften Muskelverspannungen wieder Ausnahmen gewährt und auf Preissenkungen verzichtet. Insgesamt wurden in den letzten zwei Jahren rund 90 Ausnahmen gewährt.
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