Leichte Zunahme der Unfallzahlen
Von: mm/f24.ch
2019 meldeten die Versicherten der Suva rund 480‘000 Unfälle. Das sind 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Berufsunfälle stieg um 1,3 Prozent, was sich mit der Zunahme der Anzahl Beschäftigten gemäss Bundesamt für Statistik (BSF) deckt.
Die Zahl der Freizeitunfälle ist um 0,9 Prozent gestiegen. Bezogen auf die versicherten Personen bedeutet dies eine leichte Abnahme der Freizeitunfälle gegenüber dem Vorjahr mit dem aussergewöhnlich sonnigen Sommer. Die Zahl der Unfälle bei den als arbeitslos gemeldeten Personen hat erneut abgenommen (- 5,8 Prozent). Dies ist auf die gute Arbeitsmarktlage mit weiter sinkenden Arbeitslosenzahlen zurückzuführen.
Mehr Freizeitunfälle
Seit Mitte der 1980er-Jahre ereignen sich in der Schweiz mehr Freizeitunfälle als Berufsunfälle. Das Verhältnis liegt heute bei sechzig Prozent Unfällen in der Freizeit und vierzig Prozent bei der Arbeit. Gründe dafür sind das veränderte Freizeitverhalten, die verstärkte Präventionsarbeit der Suva im Bereich der Arbeitssicherheit sowie die Abnahme von Arbeiten mit hohem Risiko, beispielsweise durch zunehmend automatisierte Abläufe.
Auffallend in 2019 ist der Anstieg der Skiunfälle (total 14‘870. Dies entspricht einer Zunahme von 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Am meisten Skiunfälle passierten im Februar (+ 25,5 Prozent).
«Die starke Zunahme der Skiunfälle hängt damit zusammen, dass mehr Menschen auf Skiern unterwegs waren als zur selben Zeit im Vorjahr», erklärt Peter Andermatt, Statistiker bei der Suva.
«Wir hatten einen sehr guten und sonnigen Winter mit viel Schnee, der lange liegen blieb. Das hat einen direkten Einfluss auf die Unfallzahlen: Ist es an den Wochenenden schön, sind mehr Menschen auf der Piste, die verunfallen können.»
Über das ganze Jahr betrachtet registrierte die Suva die meisten Unfälle beim Fussballspielen (über 27‘000), beim Wandern und Spazieren (rund 23‘000) sowie beim Velofahren und Biken (über 18‘000. Die meisten Freizeitunfälle ereigneten sich in den Sommermonaten zwischen Juni und August.
Mehr Freizeitunfälle bei den über 60-Jährigen
Die stärkste Zunahme aller Freizeitunfälle verzeichneten die über Sechzigjährigen (+ 4,0 Prozent). Bei allen anderen Altersklassen haben sich die Unfallzahlen moderat oder kaum verändert (zwischen – 0,5 und + 1,7 Prozent.
«Seniorinnen und Senioren sind aktiver und unternehmenslustiger als früher und treiben auch mehr Sport in ihrer Freizeit», so Statistiker Peter Andermatt. «Gleichzeitig macht sich bemerkbar, dass zunehmend geburtenstarke Jahrgänge ins Alter über sechzig kommen». Absolut gesehen, weisen die meisten Freizeitunfälle die 20- bis 29-Jährigen sowie die 30- bis 39-Jährigen auf (über 65‘000 bzw. über 63‘000).
Prävention
Unfälle verursachen neben viel menschlichem Leid auch hohe Kosten. Deshalb ist die Prävention einer der Grundpfeiler im «Modell Suva» – neben der Versicherung und der Rehabilitation. Verschiedene Präventionsprogramme im Bereich Arbeits- und Freizeitsicherheit tragen dazu bei, Unfälle und Berufskrankheiten zu verhindern.
Gleichzeitig fördern sie die Sicherheitskultur in Unternehmen, sensibilisieren für Gefahren und motivieren zur Eigenverantwortung. Ziel aller Präventionsaktivitäten der Suva ist, Berufs- und Freizeitunfälle zu reduzieren – und damit neben dem menschlichen Leid auch die Unfallkosten zu senken.
Die Suva versichert rund die Hälfte aller Berufstätigen in der Schweiz und gut einen Fünftel aller Betriebe (rund 2 Mio. Versicherte und 129‘000 Unternehmen) gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten.
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