Zahl der Übergewichtigen steigt stetig
Von: mm/f24.ch
Im Jahr 2022 waren 31% der Schweizer Wohnbevölkerung ab 15 Jahren übergewichtig und 12% adipös (fettleibig). Die Bevölkerungsgruppen wiesen unterschiedliche Raten an Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) aus. Männer waren stärker davon betroffen als Frauen. Personen mit Adipositas und Übergewicht waren häufiger als Normalgewichtige an Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes oder weiteren chronischen Krankheiten erkrankt. Auch litten adipöse Personen häufiger unter schweren Depressionssymptomen. Dies sind einige Ergebnisse aus der Publikation zu Übergewicht und Adipositas des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Übergewicht und Adipositas werden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit dem Body-Mass-Index (BMI) bestimmt. Übergewichtig sind Personen mit einem BMI ab 25; Adipositas gilt als starkes Übergewicht und tritt bei einem BMI von 30 und höher auf. Die WHO anerkennt Adipositas als chronische komplexe Krankheit.
Adipositas nimmt in drei Jahrzehnten stark zu
Im Jahr 2022 waren in der Schweiz 31% der Personen ab 15 Jahren übergewichtig und 12% adipös. Der Anteil von Adipositas betroffenen Menschen erhöhte sich in 30 Jahren von 5% im Jahr 1992 auf 12% im Jahr 2022. Zwischen 1992 und 2012 stieg der Anteil der übergewichtigen Personen von 25% auf über 30%, seitdem blieb er stabil.
Jeder zweite Mann übergewichtig oder adipös
Übergewicht und Adipositas traten bei Männern und Frauen unterschiedlich auf: Im Jahr 2022 litt jeder zweite Mann und jede dritte Frau unter Übergewicht oder Adipositas. 39% der Männer und 23% der Frauen waren übergewichtig. Von Adipositas waren Männer und Frauen fast im gleichen Masse betroffen: 13% der Männer und 11% der Frauen.
Grosser Einfluss des Bildungsniveaus
Personen ohne nachobligatorische Ausbildung waren im Jahr 2022 stärker von Übergewicht und Adipositas betroffen als Personen mit nachobligatorischer Ausbildung. 21% der Personen ohne nachobligatorische Ausbildung litten unter Adipositas und 39% unter Übergewicht. Die Raten nahmen mit zunehmendem Bildungsniveau ab. Auf Sekundarstufe II waren 15% adipös und 34% übergewichtig. Auf Tertiärstufe waren 9% von Adipositas und 30% von Übergewicht betroffen.
Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten stark erhöht
Adipositas und Übergewicht zählen zu den Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten und Diabetes mellitus Typ II. Das Risiko verstärkt sich mit zunehmenden BMI: 40% der adipösen Personen litten im Jahr 2022 unter Bluthochdruck, bei den Normalgewichtigen waren es 12%.
Personen mit Adipositas hatten im Vergleich zu Normalgewichtigen häufiger einen zu hohen Cholesterinspiegel (24% gegenüber 10%) und waren häufiger an Diabetes erkrankt (15% gegenüber 2%).
Von weiteren Folgeerkrankungen und Schlafstörungen betroffen
Bestimmte chronische Krankheiten können durch Adipositas und Übergewicht begünstigt werden. Adipöse Personen waren beispielsweise stärker als Normalgewichtige von Arthrose (23% gegenüber 12%) oder Asthma (9% gegenüber 6%) betroffen. Auch pathologische Schlafstörungen waren bei adipösen Personen stärker verbreitet als bei Normalgewichtigen (10% gegenüber 7%).
Häufiger schwere Depressionssymptome
Im Vergleich zu Normalgewichtigen litten im Jahr 2022 adipöse Personen häufiger unter mittelschweren bis schweren Depressionssymptomen (13% gegenüber 9%) und unter einem tiefen Energie- und Vitalitätsniveau (39% gegenüber 33%). Keine Unterschiede gab es beim Auftreten von mittelschweren bis schweren Symptomen einer generalisierten Angststörung (6%).
Einsamer und schwächer unterstützt in der Phase der Erwerbstätigkeit
Von den 15- bis 64-Jährigen mit Adipositas nahmen 12% wenig Interesse und Unterstützung von anderen Menschen wahr, bei den Normalgewichtigen waren es 7%. Auch fühlten sich mehr Personen mit Adipositas in der gleichen Altersgruppe häufig oder sehr häufig einsam (9% gegenüber 6%).
Zwischen adipösen und normalgewichtigen Personen glichen sich die Verhältnisse nach dem 64. Altersjahr an: In dieser Lebensphase waren die Anteile der Personen, die von anderen wenig Interesse und Unterstützung erfuhren oder die sich einsam fühlten, bei den von Adipositas Betroffenen ungefähr gleich hoch wie bei den Normalgewichtigen.
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