Kaiserliches Wetter bei TdS-Finale in Gansingen
Von: Hans Berger
Von Oberstammheim her kommend hatte er bereits 1‘986 Höhenmeter und 182.5 Kilometer in den Beinen, als Sonny Colbrelli (TBM/ITA) auf der gestrigen 3. Etappe der Tour de Suisse um ca. 17.30 Uhr in Gansingen bei kaiserlichem Wetter in die Zielgerade einfuhr und 500 Meter später um wenige Zentimeter vor Fernando Gaviria und Peter Saga das Rennen nach 4 Stunden 39 Minuten und 21 Sekunden für sich entschied. Bei der abschliessenden Siegerehrung durfte Stefan Küng das Leadertrikot ein weiteres Mal anziehen.
Der TdS-Tagessieger der 3. Etappe Fernando Gaviria mit Emanuel Hüsler, OK-Präsident VMC Gansingen
Vor dem Finale war das Wetter alles andere wie kaiserlich. Auf einer Zusatzschlaufe durchquerte der TdS-Tross pflotschnass zwei Mal Gansingen, was die Radprofis im Gegensatz zu den Verantwortlichen vom örtlichen Standortmarketing nicht sonderlich zu stören schien. Letztere müssen aber vermutlich so laut geklagt haben, dass der himmlische Wettermacher ein Einsehen hatte und ihnen beim Finale - im wahrsten Sinne des Wortes - eine kaiserliches Wetter kredenzte.
Unterhaltung
Die Publikumsabsperrung entlang der Zielgerade hätte doppelt so vielen Zuschauern wie anwesend waren Platz geboten. Während die Wetter-Pessimisten offensichtlich dem Radsport-Event von Gansingen fernblieben, belohnte Petrus die Optimisten bei der Zieleinfahrt mit strahlendem Sonnenschein, so, als ob es vorher nie geregnet hätte, was den TdS-Speaker zu Jubelrufen verleitete.
Bei den zwei Durchfahrten interessiert sich das ansonsten begeisterte Publikum kaum für die Strategien und Taktiken der Radsportteams, zumal das Rennen auch nur sehr eingeschränkt zu verfolgen war, denn kaum waren die Fahrer da, waren sie schwupsdiwups auch schon wieder weg.
Umsomehr genossen die Zaungäste das Ambiente des Events, zu dem die Werbekolonne und Motorradfahrer einen wesentlichen Beitrag leisteten, als sie mit überhöhtem Tempo und waghalsigen Überholmanövern durch das Dorf rasten - so, als seien sie auf der Flucht vor der Polizei, um dem fälligen Bussgeld oder gar dem Führerausweisentzug zu entgehen...
Die rasante Durchfahrt alleine aber macht den Braten noch nicht feiss, dazu bedurfte es auch noch der aus den Lautsprechern dröhnenden, aufpeitschenden, beinah jeden Fuss zum Wippen bringenden eingehenden Melodien.
Das Stimmungsbarometer aber erreichte seine Höhepunkte, als die Hauptsponsoren ihre Werbe-Präsente verteilten und erst recht, als flotte Girls zwischen den Durchfahrten jeweils ihre heisse Tanzshow aufs Parkett, respektive aufs Teerfeld legten. Womit das Publikum auf die abendliche Party mit den "Icebreaker" bestens eingestimmt war.
Auf zur 4. Etappe
Heute Dienstag wird das Startgelände in Gansingen um zehn Uhr geöffnet. Der Tross wird dann eine Stunde nach der Werbekolonne um 12.40 Uhr mit dem Ziel Gstaad wieder in den Sattel steigen, um innerhalb von rund viereinhalb Stunden weitere 189.2 Kilometer der total 1‘212 Kilometer langen Tour de Suisse abzustrampeln.
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»