47. Velo-Tour des VMC Gansingen
Von: Ivan Boutellier
Am Freitag, 05. Juli, pünktlich um 07:00 Uhr, durfte Tourorganisator Emanuel Hüsler beim Gemeindehaus Gansingen 22 mehr oder weniger durchtrainierte Radsportler und 4 Betreuer zur traditionellen 3-Tages-Tour des VMC Gansingen begrüssen. Routiniert wurde das Gepäck in den zwei Begleitfahrzeugen verstaut und schon startete man gemütlich in Richtung Innerschweiz.
47. Velo-Tour des VMC Gansingen (Foto: zVg)
Endlich ein perfekter Tag bei warmen Temperaturen. Via Hallwiler-, Baldegger- und Sempachersee und dem Aufstieg nach Schwarzenberg, durften wir schliesslich in Obernau ein feines Mittagessen einnehmen. Die Sonne stieg höher und die Temperaturen kletterten immer weiter. Nun war auch bei uns Klettern angesagt. Der steile Anstieg zum Glaubenbielenpass an der prallen Sonne verlangte uns alles ab.
Manch einer hätte wohl mit unseren Betreuern, welche hie und da im Hawai-Look am Strassenrand auftauchten, gerne getauscht. Ein knackiger Schlussaufstieg führte uns nach knapp 160 km und 3'000 Höhenmetern ins Hotel Bergwelten Salwideli (Gemeinde Sörenberg). Achja, wer diesen Ort gerne einmal besuchen möchte: Die Abzweigung im Tal ist zwar gut beschriftet, kann aber nach einem harten Tag schon mal übersehen werden.
Die Strapazen vom Vortag zwar noch immer spürbar, aber hochmotiviert, wurde am frühen Samstagmorgen die Fahrt ins Tal unter die Räder genommen. Vom Entlebuch quer ins Emmental und via Riggisberg ins Fribourgerland. Wunderschöne, abgelegene Strassen, wenig Verkehr und vor allem, trotz anderer Wettervorhersage, bis zum Mittagshalt in Schwarzenburg nach wie vor trockene Strassen. Das wenige Wasser, dass wir dann nach dem Mittagshalt doch noch von oben und unten zu spüren bekamen, war bis zum Tagesziel in Neuenburg bereits wieder getrocknet.
Tag 2 endete mit 150 km und 1’500 Höhenmetern auf dem Tacho. Da am Abend ausserhalb des Hotels nach fein italienischer Art die Kohlenhydratspeicher gefüllt sein wollten, mussten unsere jüngsten Teilnehmer vor Abmarsch auf die gängigen Kleidervorschriften hingewiesen werden. Schliesslich muss Ordnung sein.
Als dann jeder die richtige Hose trug, konnten wir uns getrost zurücklehnen und der Schweizer-Nati zwischen Pizza und Bier beim tschüttelen zusehen – Das Ergebnis dürfte ja unterdessen hinlänglich bekannt sein. Für die Bewältigung dieses bitteren Fussballabends wurden dann je nach Befindlichkeit eigene Taktiken gewählt.
Nichtsdestotrotz konnte unsere Gruppe am Sonntagmorgen den Heimweg antreten. Flach startet die Etappe via Biel nach Grenchen zum Znünihalt. Kurz darauf trennte sich dann die Spreu vom Weizen, wie man so schön sagt. Während einige den direkten Weg nach Balsthal antraten, machten sich die Ambitionierten auf zum Weissenstein.
Wer diese Passstrasse kennt, der weiss, dass solche Wege nicht unbedingt fürs Radfahren gemacht sind. Rampen bis zu 22% Steigung führten zu sehr eigensinnigen Zick-Zack-Fahrten. Gott sei Dank herrscht ein allgemeines Sonntagsfahrverbot für motorisierten Verkehr, so dass wir höchstens unseren eigenen Kollegen im Weg rumstanden.
Umso schneller kam uns dann die Weiterfahrt bis zum Mittagshalt in Holderbank vor – mit Ausnahme des letzten Kilometers. Dieser führte uns nämlich auf einer steil ansteigenden Schotterstrasse ins gefühlte Niemandsland. Gerade als die letzte Hoffnung schwand, endete die Strasse bei der Bergwirtschaft Rinderweid zum feinen, urchigen Mittagessen.
Nur noch das obligate Gruppenfoto, ein bisschen Klebeband für defekte Schuhe, gefüllte Bidons und ab auf die letzten Kilometer. Einige «Wellen» später fanden wir uns beim gemütlichen Zusammensein in der Brauerei 3Bier in Gansingen/Büren zum Abschluss ein. Auch am letzten Tag kamen nochmals knappe 160 km und über 2’000 Höhenmeter zusammen.
Auch wenn die Beine vielleicht noch ein paar Tage schmerzen, die Erinnerung an diese Tage und die schönen Erlebnisse untereinander, werden diese Anstrengungen bald einmal vergessen lassen. Ein grosser Dank geht an Emanuel Hüsler für die perfekt organisierte Tour, unsere vier Betreuer für die perfekte materielle, kulinarische und psychologische Unterstützung und jedem einzelnen, welcher zu dieser einzigartigen Stimmung beigetragen hat.
VMC Gansingen
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