Mozarts «Krönungsmesse» einmal anders
Von: I.M. Schmid
Mit tosendem Applaus in Rheinfelden und Standing-Ovations in Laufenburg bedankte sich das begeisterte Publikum am 6. und 7. April für die beiden grossartigen Konzerte des Chores Cantus Rheinfelden, welcher zusammen mit dem Orchester Camerata Basel und den Solist:innen Cornelia Fahrion-Sopran (ersetzte die erkrankte Aline Du Pasquier), Roswitha Müller-Alt, Raphael Höhn-Tenor und Stefan Vock-Bass unter der Leitung von Angelika Hirsch in den wunderschönen Kirchen der beiden Fricktaler Städte auftrat.
Chores Cantus Rheinfelden und Orchester Camerata Basel unter der Leitung von Angelika Hirsch (Foto: zVg)
Bezeichnend für das Programm waren neben der Messe in C-Dur, der sogenannten Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart, die äusserst selten aufgeführten Werke des Komponisten Franz Ignaz Danzi (1763-1826),einem Zeitgenossen und grossen Verehrer Mozart’s. Erst in den letzten Jahren gewinnt Danzis’s Musik wieder an Bedeutung, nicht zuletzt darum, weil einige seiner Werke zum ersten Mal überhaupt im Erstdruck erschienen sind, wie das «Jubilate Deo» für Tenorsolo, Chor und Orchester, das erst seit 2013 erhältlich ist.
Der Tenor Rafael Höhn überzeugte mit bezaubernd gesungen Koloraturen und so wurde das bisher unbekannte Werk zu einem ganz besonderen Ohrenschmaus. In Mozarts Krönungsmesse eingeflochten erklangen neben weiteren Psalm-Vertonungen von Danzi, dem «Laudate pueri Dominum» und dem «Dixit Dominus» für Chor und Orchester, auch die ersten zwei Sätze seiner Sinfonie Nr. 4 in D-Dur.
Den Musiker:innen der Camerata Basel gelang in beschwingtem Wechsel von Dynamik und gut durchdachten Feinheiten eine mitreissende Interpretation. Von der Konzertmeisterin Christina de Noronha wunderbar geleitet, spielten die teils noch jungen Mitglieder der Camerata Basel mit sichtlicher Freude das dramatisch anmutende Adagio und das im Gegensatz dazu vor Fröhlichkeit berstende Allegro de r«Grande Sinfonie».
Sowohl in Mozarts als auch in Danzis Werken erfüllte der Chor Cantus Rheinfelden mit wunderbarem Wohlklang den Kirchenraum. Subtil in der Dynamik und unglaublich präsent reagierten die Sängerinnen und Sänger auf das Dirigat ihrer Chorleiterin und begeisterten das Publikum mit Klangpracht und grosser Musikalität.
Mit dem «Agnus Dei» der Krönungsmesse entführten die unglaublich subtil spielenden Musiker:innen der Camerata und die Sopranistin Cornelia Fahrion mit dem traumhaft schön gesungenen Solodie Zuhörerinnen und Zuhörer in eine andere Sphäre. Mit dem herrlich strahlend gesungenen, weit durch die Kirche klingenden «Dona nobis pacem» holte der Chor das in völliger Stille verharrende Publikum wieder zurück in die Wirklichkeit. Da konnte kein Herz unberührt bleiben. Beeindruckend war auch die nachklingende Stille vor dem herzlichen Beifall.
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