Aargauer Kirschenqualitätswettbewerb 2024 – Erster Preis geht ins Fricktal
Von: Damaris Hurschler-Etterlin
Dem Wettbewerb der Aargauer Kirschenproduzenten stellten sich 11 Teilnehmer, die allesamt in der vergangenen Woche, kurz vor Erntebeginn, von zwei Experten des Aargauer Obstverbands (AOV) besucht wurden. Bei der Bewertung wurden der Fruchtbehang, die Fruchtgrösse, die Fruchtqualität und der Gesamteindruck der Kirschenkultur am höchsten gewichtet.
Bei den Medaillen Trägern ist gut Kirschen essen. (v.l.) Steinacher Andy & Pia, Schupfart, Freiermuth Franz, Wölflinswil, Schreiber Adrian, Wegenstetten, Jahressieger Leimgruber Urs, Gipf-Oberfrick, Hort Martin & Caroline, Wittnau, Burkart Zita & Hansruedi, Obermumpf.
Die beiden Fachexperten Jörg Bircher, Wölflinswil und der ausserkantonale André Ziegler aus Brunnenthal haben diese Kirschenkulturen bewertet.
Sieger stammt aus Gipf-Oberfrick
Gut Kirschenessen ist dieses Jahr bei Urs Leimgruber in Gipf-Oberfrick. Er erreichte das Spitzenresultat. Somit geht der Spitzenplatz für Aargauer Kirschen ins Fricktal. Die Preisübergabe erfolgte am vergangenen Freitag-abend in der Siegeranlage in Gipf-Oberfrick. (Rangliste siehe Anhang)
Das diesjährige Klima scheint der Königin der Sommerfrüchte zu passen. In allen drei bekannten Kirschenregionen gedeihen die Früchte sehr gut. Dies ist aber nicht immer selbstverständlich: Nach einem extrem frühen Vegetationsbeginn änderten sich die klimatischen Bedingungen ab Mitte April drastisch.
Die Temperaturen fielen einige Nächte lang leicht unter den Gefrierpunkt und das Wetter wurde dann sehr feucht mit anhalten-den Niederschlägen. Trotz dieser schwierigen Bedingungen sind die Erträge und die Qualität in diesem Jahr im Kanton Aargau hervorragend.
Ziel des Qualitätswettbewerbs
Die Kulturen der 11 teilnehmenden Betriebe präsentierten sich am diesjährigen Qualitätswettbewerb in einem sehr schönen Zustand. Alle 11 Teilnehmer schafften es in die Medaillenränge. Ziel des wiederkehrenden Wettbewerbs ist es, die Produzenten zu Höchstleistungen bezüglich Kirschenqualität anzuspornen.
Die moderne Kirschenanlage von Urs Leimgruber ist witterungsgeschützt gegen Hagel und Regen, sowie mit Netzen gegen Vögel und gegen den neuen aggressiven Schädling Kirschessigfliege und zeigt sich zu Beginn der Ernte in einem hervorragenden Zustand.
Herausfordernd war die Witterung ab Mitte April mit ständigen Regenfällen. Speziell in diesem Jahr zeigt der Witterungsschutz mit Regendachfolie und Hagelschutznetzen seine Notwendigkeit die Kulturen und die Ernte zu schützen. Aber, dank der unermüdlichen und vorsorglichen Arbeit unserer Kirschenproduzenten, hatte das feucht, teils kühle Wetter der letzten Wochen keinen negativen Einfluss auf das Wachstum und die Gesundheit der Früchte. Dementsprechend darf man sich nun auf schöne, grosse und aromatische Kirschen aus der Region freuen.
Kirschenproduzenten erwarten ein sehr gutes Erntejahr 2024
Die Kirschenproduzenten erwarten in diesem Jahr in allen Anbaugebieten der Schweiz mit über 2'500 Tonnen Tafelkirschen eine gute Ernte. Diese liegt um 20 Prozent über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahr. Knapp jede dritte Tafelkirsche wird in den Nordwestschweizerkantone Aargau, Baselland und Solothurn geerntet.
Im Aargau erwarten die rund 100 Kirschenproduzenten 0.6 Millionen Kilogramm Tafelkirschen, 200 Tonnen Konservenkirschen, die mehrheitlich mechanisch geerntet werden, sowie 300 bis 400 Tonnen Brennkirschen.
Die bereits begonnene, noch rund vier bis fünf Wochen dauernde, gute Kirschenernte sei der Lohn für die Investition in den kapitalintensiven, witterungsgeschützten modernen Kirschenanbau, meint der Betriebsleiter Urs Leimgruber, der auf 1,5 ha, rund zwei Fussballfeldern, Tafelkirschen produziert.
Dieses Jahr kommen die schönsten und besten Kirschen aus dem Chriesiland Fricktal. Der Aargauer Kirschenanbau hat aber eine starke Verbreitung noch im Zurzibiet und dann in Einzelbetrieben im Aargauer Seetal, Freiamt, Bözberg und Wiliberg.
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