Musikschule Frick öffnete das Tor zum Jubiläumsjahr
Von: Hans Berger
Obwohl die Wissenschaft schon mehrfach bewiesen hat, dass Kinder, die ein Instrument lernen, deutliche Vorteile beim Lesen, Rechtschreiben, bei der Mathematik und Punkto Aufmerksamkeit haben, gibt es hierzulande noch immer Menschen, die der musikalischen Bildung genauso keinen hohen Stellenwert beimessen wie jene, welche sich am 1. Dezember 1978 anlässlich der Gemeindeversammlung von Frick gegen die Einführung der Musikschule wehrten. Die Zahl hat sich zwischenzeitlich jedoch erheblich dezimiert, ansonsten wäre vergangenen Sonntag beim Jubiläums-Eröffnungskonzert der Musikschule Frick wohl kaum jeder Platz in der röm.-kath. Kirche St. Peter & Paul besetzt gewesen.
Jubiläumschor und Orchester der Musikschule Frick unter der Gesamtleitung von...
Festliches Intro
So tänzerisch leicht wie am Morgen die Flocken vom Himmel fielen und dem Fricktal ein winterliches Antlitz schenkten, ertönten Stunden später die canonischen Veränderungen, Choralbearbeitung und Choral von Johann Sebastian Bachs (1685-1750) Weihnachtslied „Vom Himmel hoch da komm ich her“, mit dem die Organistin Charlotte Moor das Konzert zum vierzigjährigen Jubiläum der Musikschule Frick festlich eröffnete.
Fest verankert
In seiner Begrüssung zeigte sich Musikschulleiter Robert Burren erfreut, einerseits über den Grossaufmarsch des Publikums und andererseits, dass die Musikschule Frick in den ihr angeschlossenen vierzehn Gemeinden so gut verankert ist. Zudem verwies er auf ein vielschichtiges, einige Highlights bietendes Jubiläumsprogramm im kommenden Jahr.
Herbstlich
Die „vier Jahreszeiten“ heisst das wohl bekannteste Werk Antonio Vivaldis (1678-1741). Es handelt sich um vier Violinkonzerte, jedes Konzert porträtiert eine Jahreszeit, darunter „Der Herbst“, den die „String Tigers“ unter der Leitung von Yaël Nicolet und Ursula Schnepp vortrugen. Das Ensemble intonierte den Klang der Jagdhörner, zeichnete Bilder vom fliehenden Wild und einer reichen Herbsternte.
Er muss ein zartbesaiteter Mensch gewesen sein, dieser schottische Lord MacDonalds Reel, den das elfköpfige Streichensemble, darunter fünf Lehrkräfte, vorstellte. Ihren Auftritt beendete das kleine Orchester mit dem „Menuett aus der Feuerwerksmusik“ von Georg Friedrich Händel (1685-1759)
Weihnachtlich
ArcoBaleno ist ein weiteres Streichensemble der Musikschule Frick, welches seinen Auftritt unter der Leitung von Dario Viri mit „Rigaudon“, einem provenzalischen Sing- und Spieltanz aus der Feder von Georg Böhm (1671-1733) eröffnete. Einen weihnachtlichen Zauber versprühten die jungen Streicherinnen und Streicher mit einem finnischen Friedenslied und „Noël Nouvelet“.
Winterfreuden
War bei den beiden Formationen noch herauszuhören, dass die Musikerinnen und Musiker ihr Potenzial noch nicht ausgeschöpft haben, präsentierte sich das mit Bläsern besetzte symphonische Jugendorchester unter der Leitung von Regula Keller beinah schon professionell. Wie vorgängig die „String Tigers", widmete sich auch das Jugendorchester Vivaldis „Jahreszeiten“, knöpfte sich jedoch den Winter vor. Zeigte dabei dessen schroffe und harte Seiten, liess jedoch das sanfte Fallen der Schneeflocken und die mit ihm verbundenen Sportfreuden nicht unerwähnt. Letzteres illustrierte besonders prägnant der begnadete Cellist Julian Schnetzler.
Grosses Finale
Das Highlight und gleichzeitig ein triumphaler Aufbruch ins Jubiläumsjahr bildeten zum Abschluss des Jubiläums-Eröffnungskonzerts der Musikschule Frick ein Chor und Orchester, bei welchen ehemalige SchülerInnen, aber auch mit der Musikschule verbundene Personen mitwirkten.
Für ihre Choralkantaten „Verleih und Frieden“, „Vom Himmel Hoch“ und dem abschliessenden „Dona nobis pacem“ ernteten Chor, Orchester und Dirigentin Regula Keller einen frenetischen Beifall, der erst abebbte, als Schulleiter Robert Burren eine Wiederholung der Choralkantate „Vom Himmel Hoch“ signalisierte und das Publikum aufforderte, im letzten Teil mitzusingen, was es dann auch zaghaft machte.
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