Roboter an vorderster Front beim Feuerwehreinsatz
Von: mm/f24.ch
Mit seiner Radar-on-Chip-Technologie hat das Fraunhofer FHR die Vorteile von Radar nun auch für die Robotik nutzbar gemacht und das im EU-Projekt Smokebot (Rauchbot) bewiesen. In dem Projekt haben internationale Partner aus Forschung, Industrie und künftigen Anwendern einen fahrbaren Roboter entwickelt, der Einsatzkräfte ferngesteuert oder sogar teilautonom mit wertvollen Informationen versorgen soll. Die kleinen, in Energieverbrauch und Datenmenge sehr effizienten Radarmodule des Fraunhofer FHR sorgen dabei auch bei schlechter Sicht für eine hoch aufgelöste 3D-Hinderniserkennung. Ende Juni 2018 wird der Smokebot-Prototyp unter realen Einsatzbedingungen im Brandhaus der Feuerwehr Dortmund getestet.
Beim Smokebot-Roboter liefern unterschiedlichste Sensoren wie Radar, Kameras und Laser gemeinsam ein umfassendes Lagebild für Einsatzkräfte. (Foto: Fraunhofer FHR)
Ein mobiler Roboter soll Einsatzkräfte wie Polizei und Feuerwehr z. B. bei Grossbränden künftig so unterstützen, dass sie sich zur Erkundung der Lage nicht selbst in Gefahr begeben müssen. Das war Ziel des im Programm „Horizon 2020“ der Europäischen Union geförderten Forschungsprojekts Smokebot.
Der Roboter soll auch in unübersichtlichen Umgebungen und unter rauen Bedingungen alle für die Einsatzleitung nötigen Informationen zur Einschätzung und Bewältigung der Lage liefern. Dafür haben ihn die Projektpartner mit einer bisher einzigartigen Kombination aus Sensoren wie Radar, Kameras, Laserscannern und Gasdetektoren ausgestattet und diese zu einem mobilen Gesamtsystem integriert. Die fusionierten Daten aller Sensoren können zusätzlich mit Notfallplänen oder Karten abgeglichen werden und versorgen die Einsatzkräfte in sicherer Entfernung mit einem detaillierten Lagebild.
Wo optische Systeme an ihre Grenzen geraten, erfasst Radar auch bei Rauch, Nebel, Staub oder Regen und harschen Umweltbedingungen zuverlässig Objekte oder Personen in seiner Umgebung und ist daher für diesen Einsatzzweck prädestiniert.
Für die Nutzung in der Robotik haben die Ingenieure des Fraunhofer FHR ein nur 25 cm grosses und wenige 100g schweres MIMO-Radarmodul zur 3D-Hinderniserkennung entwickelt. Hochintegrierte Chiptechnologie auf Silizium-Germanium-Basis sorgt auch bei diesen kompakten Massen für ein sehr hohes Auflösungsvermögen bei einer Arbeitsfrequenz von 120 GHz. Dafür haben die Wissenschaftler den Integrationsprozess für den Radar-Chip nochmal deutlich verbessert.
So ist es gelungen, sowohl Signalerzeugung als auch Datenerfassung in nur einem Modul unterzubringen, das ohne weitere Kabel oder externe Module die gesamten Messdaten über eine Standard-Ethernet-Schnittstelle übertragen kann. Die nachgeschaltete Prozessierung ermöglicht eine Rekonstruktion der aufgenommenen Bildinformation in 3D, so dass der mobile Roboter Hindernisse in dem vor ihnen befindlichen Bereich dreidimensional lokalisiert.
Die sehr kompakten Radarmodule des Fraunhofer FHR benötigen nur wenig Strom und können deshalb neben dem Smokebot auch auf anderen kleinen Trägern oder gar Drohnen angebracht werden und so beispielsweise Erkundungsaufgaben erfüllen. Gerade für Sicherheitsaufgaben ist die dreidimensionale Erfassung und Verfolgung von Objekten oder Personen mit Radar sehr gut geeignet, beispielsweise als intelligente Alarmanlage, zur Maschinenabsicherung oder für das autonome Fahren.
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