Klangvolle Begegnung mit den KoubikChören
Von: Hans Berger
Die KoubikChöre unter der Leitung von Andreas Koubik sind bezüglich Repertoire, Gesang, Darbietung und Bühnendeko grundsätzlich ein Garant für aussergewöhnliche Chorkonzerte. Dem ihnen vorauseilenden Ruf wurden die Sängerinnen und Sänger - wie bereits sieben Tage zuvor in Stein - auch am vergangenen Sonntag in der voll besetzten Mehrzweckhalle in Buus vollumfänglich gerecht. Es besteht sodann kein Zweifel, dass sie dies an ihrem dritten Konzert unter dem Motto „klangvolle Begegnungen“ am 21. Mai in Koblenz ebenso tun werden.
Die schwarze Bühne mit den weissen Hockern und den Modernität vermittelnden Dreiecken im Hintergrund sind ein erster Blickfang beim Betreten des Saales. Der Zweite dann die unterschiedlichen, knallroten Accessoires der ansonsten pechschwarz gekleideten Sängerinnen und Sänger.
Eisbrecher
Die Bühne war noch leer, als Thomas Ruppelt (Piano), Klaus Siebold (Klarinette, Saxophon, Kontrabass) und Patrick Huber (Cajon, Gitarre, Sologesang) instrumental das Konzert eröffneten. Zwischenzeitlich hatte sich der Chor mehrheitlich unbemerkt im Saal positioniert, erkundigte sich singend, Hände schüttelnd mit „Hallo, wie geht’s?“ nach dem Befinden des Publikums und brach damit – entgegen der Normalität - vom ersten Takt an das Eis.
Perfekte Welle
Entgegen der lieblichen und sanften Melodie von „Sound of Silence“ lässt dessen Text einem beinah das Blut in den Adern gefrieren. Ähnlich wie David Draiman, Leadsänger der US-amerikanischen Metal-Band „Disturbed“ verstanden es auch die KoubikChöre, die Dramatik des Stückes packend zu vermitteln.
Ein Markenzeichen der KoubikChöre ist, dass sie nebst der Musik auch grossen Wert auf anspruchsvolle Texte legen, was sich auch beim dritten Stück „Perfekte Welle“ äusserte. Auch beim Song von Xavier Naidoo „Dieser Weg wird kein leichter sein“ war die Verpackung poppig, der Inhalt jedoch nur schwer verdaulich. Mit „Kyrie eleison“ ging’s gesanglich weiter bergauf und ohne sie musikalisch wirklich beanspruchen zu müssen, flehten die Sängerinnen und Sänger auf dem Gipfel angekommen „Help me Lord“.
Der jeweilig frenetische Applaus liess indes keinen Zweifel aufkommen: die KoubikChöre reiten punkto Repertoire auf der perfekten Welle, doch ist anzunehmen, dass der Weg zum Erfolg kein leichter war.
Solidarität
Das aufgestellte Publikum zu begeistern und deren Herzen zu berühren verstanden auch die Stadt-Jodler Dietikon mit ihrem gepflegten, anspruchsvollen Jodelgesang und Liedern wie „Bsinnig“, „De Dorfbrunne“, „s’Jodlerhärz“ und „Mit Gsang i d’Nacht“.
Hundertprozentig Solidarität zollte das Plenum auch den Massregelungen „Junge, du bist peinlich“ der fünf 10- und 11-jährigen Sängerinnen von der Primarschule Koblenz. Ebenso einen stürmischen Applaus erntete die 14-jährige Sängerin Melanie aus Aesch für die gefühlvolle Interpretation von Bruno Mars´ verspäteter Erkenntnis in „When i was your Man“ und Adeles Song „Skyfall“, den sie zusammen mit den KoubikChören sang.
Begeisterung pur
Nachdem die Sängerinnen und Sänger kurz „die Welt retten“ mussten und dem Auditorium klar gemachten hatten: „So soll es sein“, vereinten sie sich mit dem Gastchor, um mit ihm den „Jodler-Blues“ zu rocken. Weitere Highlights waren Leonard Cohens „Halleluja“, die Empfehlung „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ und zum Schluss besonders eindrücklich - im nur mit Kerzenlicht beleuchteten Saal - das unter die Haut gehende Lied „Stille“.
Stiller geworden waren nach dem Konzert bestimmt auch viele zuvor aufgewühlte Seelen.
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