Praxisintegrierter Bachelorstudiengang an Fachhochschulen wird weitergeführt
Von: mm/f24.ch
Der Bundesrat hat am 26. Februar 2020 den Pilotversuch für praxisintegrierte Bachelorstudiengänge (PiBS) an Fachhochschulen verlängert. Ziel des seit 2014 laufenden Versuchs ist es, die Praxisorientierung der Studierenden zu stärken und den Fachkräftemangel im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu mindern.
PiBS wurde 2014 im Rahmen der Fachkräfteinitiative als Pilotversuch lanciert. Personen mit einer gymnasialen Maturität oder mit einer Berufsmaturität mit fachfremder Studienrichtung erhielten die Möglichkeit, direkt und ohne vorherige einjährige Arbeitswelterfahrung ein Fachhochschul-Studium im MINT-Bereich beginnen zu können.
Um die Praxisorientierung zu stärken, dauern PiBS vier Jahre (statt drei) und enthalten einen Praxisanteil von 40% über den Zeitraum des gesamten Studiums in einem Unternehmen. PiBS setzt in der Folge einen von der Fachhochschule validierten vierjährigen Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen voraus.
Da die Aufnahmebedingungen zu PiBS von den gesetzlichen Zulassungsvoraussetzungen an die Fachhochschulen abweichen, befristete das WBF den Pilotversuch und regelte ihn auf Verordnungsebene. Praxisintegrierte Bachelorstudiengänge werden seit ihrer Einführung im Jahr 2015 von fünf Fachhochschulen angeboten und von lediglich 171 Studierenden besucht. (Im Herbstsemester 2018/2019 waren in der Schweiz insgesamt 252‘530 Studierende an öffentlichen Hochschulen immatrikuliert.)
Eine 2019 durchgeführte Evaluation zeigt auf, dass die Frage, ob PiBS tatsächlich einen Beitrag zur Stärkung der Praxisorientierung und Bekämpfung des Fachkräftemangels im MINT-Bereich leistet, u.a. aufgrund der geringen Fallzahlen noch nicht beurteilt werden kann.
Auf Empfehlung der Schweizerischen Hochschulkonferenz hat nun der Bundesrat den Versuch PiBS bis und mit Startjahrgang 2025 verlängert und wird 2023 eine abschliessende Wirkungsanalyse durchführen lassen.
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