Vier von zehn Studierenden absolvierten ein Praktikum
Von: mm/f24.ch
38% der Studierenden gaben 2020 an, seit Beginn ihres Hochschulstudiums mindestens ein Praktikum absolviert zu haben. 7% hatten konkrete Vorbereitungen für ein Praktikum getroffen, während 18% die Absicht äusserten, im weiteren Verlauf ihres Studiums ein Praktikum machen zu wollen. 18% der Praktika wurden im Ausland absolviert. Insgesamt sind obligatorische, unbezahlte Praktika während des Studiums am stärksten verbreitet. Dies geht aus dem Themenbericht der Erhebung 2020 zur sozialen und wirtschaftlichen Lage der Studierenden des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
Die Ergebnisse des Berichtes zeigen, dass Praktika als Ausbildungsform an den Schweizer Hochschulen weit verbreitet sind. Je nach Fachbereich sind allerdings deutliche Unterschiede festzustellen.
An den PH sind Praktika nahezu die Regel
83% der Studierenden an den pädagogischen Hochschulen (PH) geben an, während ihres Studiums bisher mindestens ein Praktikum absolviert zu haben, während es bei den Studierenden an den universitären Hochschulen (UH) sowie an den Fachhochschulen (FH) jeweils 33% sind.
Je nach Fachbereich variiert der Anteil deutlich und reicht an den UH von 22% im Fachbereich Exakte und Naturwissenschaften bis 56% im Fachbereich Medizin und Pharmazie bzw. an den FH von 15% im Fachbereich Technik und IT bis 82% im Fachbereich Gesundheit.
Nahezu jedes fünfte Praktikum wird im Ausland absolviert
18% der Studierenden, die während ihres Hochschulstudiums ein Praktikum absolvierten, gaben an, ihr Praktikum im Ausland durchlaufen zu haben. Auch hier unterscheidet sich der Anteil je nach Fachbereich.
An den UH schwankt er zwischen 16% bei den Studierenden im Fachbereich Geistes- und Sozialwissenschaften und 31% bei jenen im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. An den FH und PH sind die Unterschiede noch ausgeprägter und reichen von 6% in der Sozialen Arbeit bis 48% in Design.
Obligatorische, unbezahlte Praktika sind weit verbreitet
Praktikum ist nicht gleich Praktikum: Es kann obligatorisch oder freiwillig, bezahlt oder unbezahlt sein und auch die Dauer variiert. Insgesamt sind obligatorische, unbezahlte Praktika von höchstens einem Monat an den Hochschulen am stärksten verbreitet (18%). Dieser Praktikumstyp überwiegt insbesondere bei den Studierenden im Fachbereich Lehrkräfteausbildung.
Insgesamt sind die Studierenden mit ihrem Praktikum zufrieden
In allen Fachbereichen beurteilt die Mehrheit der Studierenden ihr zuletzt absolviertes Praktikum positiv.
Der Anteil der Studierenden, die angeben, dass ihre Betreuungsperson ihnen hilft, schwankt zwischen 61% (Recht) und 82% (Gesundheit); der Gesamtdurchschnitt beläuft sich auf 73%.
Beim Indikator «Ich kann die während meines Studiums erworbenen Kompetenzen anwenden» liegen die Anteile zwischen 53% (Wirtschaftswissenschaften) und 89% (Gesundheit), der Gesamtdurchschnitt beträgt 69%.
Der Nutzen von Praktika ist unbestritten
Insgesamt sind die Studierenden der Meinung, dass ihnen Praktika viel bringen: 74% geben an, ein berufliches Netzwerk aufgebaut zu haben, 94% konnten neue Kompetenzen entwickeln und 89% haben dank ihres Praktikums bzw. ihrer Praktika an Selbstvertrauen gewonnen.
Beim Aspekt «berufliches Netzwerk aufbauen» sind die höchsten Werte im UH-Fachbereich Wirtschaftswissenschaften (81%) sowie im FH-Fachbereich Sport (94%) zu verzeichnen. Im UH-Fachbereich Medizin und Pharmazie (62%) und im FH-Fachbereich Angewandte Linguistik (63%) fällt die Beurteilung dagegen weniger gut aus.
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