Städteverband fordert Investitionen in die „Frühe Förderung“
Von: mm/f24.ch
Insgesamt 25 Städte hatten sich an einer Fachtagung für den Ausbau der Betreuungs- und Bildungsmassnahmen für Kinder im Alter bis vier Jahre ausgesprochen. Alle Kinder in der Schweiz sollten nach Bedarf Zugang zu früher Förderung haben, um sprachlich, sozial und motorisch gut auf den Kindergarten vorbereitet zu sein, so ihre Botschaft. Hierfür brauche es eine stärkere Koordination der Kantone und ein grösseres Engagement des Bundes.
In verschiedenen Forschungsprogrammen und Studien wird darauf hingewiesen, dass die Betreuung für Kinder bis zum Alter von vier Jahren in der Schweiz lückenhaft sei. Krippenplätze seien für die Eltern verhältnismässig teuer und nicht in allen Regionen verfügbar. Der grosse Handlungsbedarf in der familienergänzenden Kinderbetreuung und in der Frühen Förderung ist zuletzt in einem Bericht der Schweizerischen UNESCO-Kommission dargestellt worden.
Die Sozial- und Bildungsvorsteher/innen zahlreicher Städte haben die Situation in der Frühen Förderung vergangen Freitag an einer Tagung der Städteinitiative Bildung und der Städteinitiative Sozialpolitik diskutiert. In vielen Kantonen sind die Städte und Gemeinden hauptsächlich für den Bereich der Frühen Förderung zuständig.
Frühförderung darf kein geografischer Zufall sein
«Der Nutzen von Frühförderangeboten ist unbestritten», erklärte Nicolas Galladé, Präsident der Städteinitiative Sozialpolitik und Sozialvorsteher Winterthurs. «Flächendeckende Umsetzungsstandards konnten in der Schweiz aber noch keine etabliert werden, deshalb gibt es grosse Unterschiede beim Angebot».
Es dürfe kein geografischer Zufall sein, unter welchen Bedingungen ein Kind im Kindergarten oder später in der Schule starte, ergänzte Jürg Altwegg, Präsident der Städteinitiative Bildung und Bildungsvorsteher der Stadt Winterthur. Gerade bei den Sprachkenntnissen sei es notwendig, alle Kinder bis zum Schulstart auf ein gutes Verständigungsniveau zu bringen.
Damit die Frühförderung und die Frühe Bildung in der Schweiz weiter systematisiert werden könne, brauche es eine verstärkte Koordination der Kantone; diese sollten sich auf verbindliche Minimalstandards verständigen.
An der Tagung wurde eine Resolution verabschiedet, welche die kantonalen Konferenzen zur Ausarbeitung dieser Standards auffordert. Bereits heute zahlten grössere Städte jährlich jeweils zweistellige Millionenbeträge im Bereich der Frühen Förderung. Der notwendige weitere Ausbau benötige eine finanzielle Beteiligung weiterer Träger, so etwa des Bundes, der Kantone und der Wirtschaft.
«fricktal24.ch – die Online-Zeitung fürs Fricktal
zur Festigung und Bereicherung des Wissens»