Chropfleerete
Von: Willi Pavan
Solidarität: „Quo vadis“? Da wird von Zusammengehörigkeit, gegenseitiger Hilfe gesprochen, aber im gleichen Atemzug lässt die Obrigkeit zu, dass Mieten wieder erhöht werden, dies obwohl - wie unlängst eine Studie erwies - in den letzten Jahren über zwanzig Milliarden Franken zu Unrecht kassiert wurden und Elektrizitätsunternehmen Milliarden-Gewinne auf dem Buckel der Bevölkerung absahnen. Dies sind nur einige Beispiele, die einen fraglichen Gemeinschaftsgeist zu hinterfragen erlauben.
Ausschnitt aus dem Gemälde „Omage â M.“ von Willi Pavan
Da werden nun die Löhne um einige Prozente erhöht, die jedoch die Inflation nicht abzudecken vermögen. Diejenigen, die bereits überaus hohe „Bezüge/Einkommen“ (z. T. kann man nicht von erarbeitetem Lohn sprechen) erhalten, jedoch zusätzlich z. T. vierstellige Steigerung des Gehalts, wie z.B. Magistraten, die in der Bundeshauptstadt „wirken“. Der Malocher jedoch muss sich mit ein paar wenigen Moneten begnügen.
Einerseits hat’s im vergangenen Jahr Rekorde von Betriebsschliessungen gegeben, weiterhin haben wir eine grosse Anzahl beruflich bestens ausgewiesener Einheimische über 50, die immer noch stempeln gehen!
Laut Studien haben wir in unserem Land über 720‘000 Mitmenschen, die statistisch als arm eingestuft werden. Aber diese würden bestraft, sollten sie bei gewissen grossen Einkaufstempeln die weggeworfenen, noch verwertbaren Esswaren (scheinbarerweise an die 100‘000 Tonnen!) an sich nehmen. Eine Schande.
Viele der unverschuldet in Not Geratenen schämen sich, ihr Bedrängnis zuzugeben und verzichten auf die ihnen zustehende Hilfe. Der Gang zum Sozialamt wäre für sie ein entwürdigendes Spiessrutenlaufen und darum verzichten sie auf ihr explizites Recht.
Dafür hat’s „profimässige“ Schmarotzer, die sich um Anstand, Recht foutieren und mit allerlei unehrlichen Mitteln, Lügen, falschen Angaben, erfundenen Gebrechen unsere gutgemeinten sozialen Institutionen zum Narren halten.
Andererseits muss man zur Kenntnis nehmen, dass sogenannte hohe Sportfunktionäre, auch solche mit Schweizer-Pass (speziell beim runden Lederball), vier Millionen jährlich „garnieren“ und unangebracht bei einem Begräbnis Selfies schiessen und dabei gar noch lächeln. Da wird höchstens die Faust im Sack gemacht.
Die Krankenkassen machen heuer den meisten Mitmenschen grösste Sorgen, aber die Oberjuhes dieser Versicherungen sahnen aufs Schnoddrigste weiterhin ab (Bezüge des CEO der „Sanitas“ war 2017 Sfr. 486‘272.-, 2021 Sfr. 955‘247). Ähnliche „Entwicklung“ mehrheitlich auch bei den anderen Krankenkassen! Warum eigentlich braucht es so viele dieser Institutionen? Einige Wenige (um einen Wettbewerb zu erhalten) würden wirklich auch genügen. Ein enormes Sparpotential. Die Suva ist diesbezüglich ein gutes Beispiel.
Die Wohnungsnot wird weiterhin durch unkontrollierte Einwanderung, zur Freude unersättlicher Vermieter, Immobilien-Investoren zur Spitze getrieben. Wie lange lässt sich der grösste Teil der Mieter/Innen dies Damoklesschwert noch gefallen? Erstaunlich, da unser Helvetien prozentual die höchste Anzahl Mieter auf dem alten Kontinent hat.
Erinnere daran: Als 2014 über die Einwanderungsinitiative abstimmt wurde, wurde uns von der Gegnerschaft vorgegaukelt, dass zusätzlich „nur“ ca. 8‘000 Personen pro Jahr in unser Land kommen würden. Halleluja! Es war mehr als das Zehnfache! Und dies geht Jahr für Jahr so weiter.
Was interessiert eine/einen Durchschnittsbürger:in das sogenannte Wachstum, wenn sie erleben, wie die Kaufkraft und der Lebensstandard mehr und mehr sinkt, die Kinder durch Multikulti vermehrt Probleme, Bildungs- und Lernrückstand erhalten?
Natürlich gibt’s auch anständige, ehrenhafte Vermieter:innen, die ihre „Kundschaft“ nicht als total auspressbare Zitrusfrucht betrachten und nicht noch zusätzlich alles nur Mögliche der schwächeren Partei, sprich Mieter in diesem Monopoly-Spiel aufbürden.
Da wurde ein 5-Zimmerappartement in Bern mit 250 m2 für den Spottpreis von 2‘450 Fränkli an eine höchste, soooo bedürftige Magistratin vermietet. Seit vier Jahren steht diese Luxuswohnung mit ähnlichen „Unterkünften“ leer. Aber diese „dürfen“ scheinbarerweise nur an hohe Magistraten und eventuell an Parlamentarier vermietet werden. Ein Kommentar erübrigt sich wohl...
Einerseits landen wir auf dem Mond, senden mit unglaublicher Präzision Forschungsgeräte zu weit entfernten Himmelskörpern und erhalten klarste Bilder und Analysen, kopieren ganze Bibliotheken auf kleinste „Sticks“, fast täglich gibt’s fantastische Errungenschaften in der Medizin, Forschung, Kommunikation usw. Anderseits schlagen wir uns die (Hohl)Köpfe ein und bekämpfen uns auf viel schlimmere Art als unsere Vorfahren vor 10‘000 Jahren!
Weiterhin ist es eine erschreckende und äusserst beschämende Tatsache, dass es Begüterte gibt, die Milliarden besitzen und daneben Abermillionen darben und nicht das Allernötigste zum (Über)leben haben. - Gerechtigkeit „quo vadis?“
Wird es wohl, sollte die Menschheit überhaupt weiter existieren, in einer eventuellen (sehr) fernen Zukunft Frieden, Fairness, Gleichheit vor dem Gesetz, ohne Neid, gegenseitige Achtung, Verständnis und Hilfe geben?! Ja, ja – die Hoffnung stirbt zuletzt…
Mit Skepsis die Entwicklung auf unserem Planeten und leider auch in unserem Land weiterhin kritisch beobachtend, verbleibe ich mit besten Grüssen, Ihr
Willi Pavan, aktiver „Senior“ & (Lebens)-Künstler
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