Die Katze spitzte die Ohren und reckte den Kopf. Aufmerksam verfolgte sie die Bewegungen des Rotkehlchens, Hüpfer für Hüpfer. Aus den unerreichbaren obersten Zweigen, die mit jeder Bö mitschwangen über die wippenden mittleren Ästchen bis hinunter auf den satten, tiefgrünen Rasen. Hier zupfte der Vogel an Pflanzenteilen, pickte Körner oder vorher verteilte Brotkrumen auf. Die Katze glitt von ihrem erhöhtem Standort, einer Parkbank, geräuschlos hinunter und duckte sich in das ungeschnittene Gras an ihrem Fuss.
Die Frau hatte ihren Roman schon vor Minuten beiseite gelegt und sah jetzt dem Treiben der Tiere zu. Wind fegte durch die Blätter des Buches, so dass die Seiten hin und her gepustet wurden. Die Frau klappte das Buch zusammen und legte einen herzförmigen Stein auf den Einband. Den hatte sie auf dem Spaziergang eben eingesammelt mit dem laut geäusserten Vorsatz, ihn zu Hause anzumalen. Ohne den Blick von der Katze und dem Vogel zu lassen, kramte sie in ihrer Tasche, zog nach einigem fühlendem Suchen einen Fotoapparat heraus. Sie hielt ihn vor die Augen.
Nahezu ganz von den Büschen verdeckt stand der Mann im Park. Man hätte ihn für einen harmlosen Wanderer halten können, der mal kurz im Gebüsch Erleichterung suchte, wäre da nicht dieser intensive Blick gewesen. Ruhig starrte er weiter zu der Frau hinüber. Der Wind spielte mit den Blättern vor ihm, trieb sie vor seine Augen und dann wieder davon weg, und einmal, als sich ein Zweig für mehrere Sekunden in seinen Weg stellte, zog er ihn mit der Hand beiseite. Nichts sollte die Blickverbindung stören. Es waren nicht die Beine der Frau, die leicht übereinander geschlagen waren, auch nicht der Busen, der sich mit dem Rhythmus ihres Atems sanft hob und senkte, und noch nicht einmal das harmonische Gesicht, das ihn anzog. Sein Blick war starr auf ihren Hals gerichtet, durch den mit jedem Pulsschlag eine Welle von Blut hindurchzog. So faszinierend lebendig! Ohne wegzuschauen, tastete er nach dem harten Gegenstand, der im Bund seiner Hose steckte.
Die Katze sprang, Federn wirbelten herum. Die Frau schoss. Es klickte. Der Mann sprang hervor und stiess zu. Blut sprudelte.
„Gut geschnitten!“, murmelte der junge Mann anerkennend und tätschelte seiner Freundin das Knie. Dann reichte er ihr das Popcorn hinüber, das sie aber nicht annahm. Ein Blick hinüber zeigte ihm den Grund, und er meinte aufmunternd: „Jetzt kannst du die Augen wieder aufmachen, Kleine.“
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