2022 - sei gegrüsst und herzlich willkommen
Von: Hans Berger
Ein Blick auf die Uhr hat soeben gezeigt, das Jahr 2021 ist Vergangenheit und die Zukunft hat soeben begonnen. Auch wenn dieser Wechsel jede Sekunde, gar jede tausendstel Sekunde stattfindet, ist dieser Moment am 31. Dezember zwischen 24.00 Uhr und dem 1. Januar 0.00 Uhr doch etwas ganz besonderes. Sei's drum, das Neujahr 2022 hat unter dem üblichen Lärm der die Silvesternacht erhellenden Feuerwerke seine 365 Tage dauernde Reise in Angriff genommen.
Manches vom neuen Jahr ist schon im alten ablesbar. Die Arbeit, Freunde, Familie, aber auch Sympathie und Abwehrhaltungen inklusive Corona wurden über die Schwelle des alten ins neue Jahr getragen. Je älter man ist, umso mehr an Positivem, aber auch an Belastungen wird durch die Jahre geschleppt.
Aber bricht nicht gerade deshalb immer wieder die Sehnsucht auf, es möge doch Manches oder gar Vieles ganz anders werden? Entsteht da nicht manchmal eine innere Revolte, die aufmüpfig fordert: „Gib nicht auf, du schaffst das, du kannst zumindest dich ändern und so deine innersten Wünsche umsetzen.
Jetzt ist der Moment gekommen, dieser inneren Energie Raum zu lassen. Dieser Eindruck sollte genossen und dafür auch die Zeit ein wenig angehalten werden. Diese Entschleunigung, gerade in unserer schnelllebigen modernen Zeit tut besonders gut. Klar: „Zeit ist Geld“, aber irgendwie muss doch auch noch die Seele nachkommen zwischen Vergangenheit und Zukunft. Aber sind vergangene Zeiten, wie das alte Jahr, wirklich nur vergangene oder gar verlorene Zeiten?
Hat sich nicht in jedem Menschen ganz viel Vergangenheit gespeichert wie Daten auf der Festplatte eines Computers? Da ist ein ganzes Arsenal von Talenten, Gaben, Wissen, Fertigkeiten, Erfahrungen und Erlebnissen gespeichert.
Was Menschen in ihrem bisherigen Leben oder im alten Jahr an Liebe und Hass, Freude und Trauer, Erfolg und Misserfolg erlebt haben, das gräbt tiefe Furchen in der Existenz. All das prägt uns und wird auch so manche Entscheidung im Jahr 2022 mitbestimmen.
Ja, ein Jahr ist nur ein Augenblick, das 2022 ist lediglich ein weiterer Augenblick der unzähligen Augenblicke, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Jedem dieser Augenblicke gilt es das Positive abzugewinnen und das Negative als Lebenshilfe hinzunehmen, damit das Positive wahrgenommen werden kann.
In diesem Sinne: „Prosit Neujahr, sei gegrüsst und herzlich willkommen, bringe allen Menschen Gesundheit, Zufriedenheit und die Zuversicht, Schwierigkeiten meistern zu können. Bedenke, ein neues Jahr bedeutet neue Hoffnung, neues Licht, neue Begegnungen und neue Wege zum Glück, enttäusche uns nicht.“
Wünsche zum neuen Jahr
Ein bisschen mehr Friede und weniger Streit
Ein bisschen mehr Güte und weniger Neid
Ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass
Ein bisschen mehr Wahrheit - das wäre was.
Statt so viel Unrast ein bisschen mehr Ruh
Statt immer nur Ich ein bisschen mehr Du
Statt Angst und Hemmung ein bisschen mehr Mut
Und Kraft zum Handeln - das wäre gut.
In Trübsal und Dunkel ein bisschen mehr Licht
Kein quälend Verlangen, ein bisschen Verzicht
Und viel mehr Blumen, solange es geht
Nicht erst an Gräbern - da blühn sie zu spät.
Ziel sei der Friede des Herzens
Besseres weiss ich nicht.
Peter Rosegger (1843-1918)
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