Faszination Universum – Der Geist eines Riesensterns
Von: eso/f24.ch
Ein gruseliges Spinnennetz, magische Drachen oder schemenhafte Geisterspuren? Diese wunderschöne Farbenpracht zeigt die geisterhaften Überreste eines gigantischen Sterns und wurde in unglaublichen Details mit dem VLT Survey Telescope am Standort Paranal der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile aufgenommen.
Die feine Struktur aus rosa- und orangefarbenen Wolken ist alles, was von einem massereichen Stern übrig geblieben ist, der sein Leben vor etwa 11‘000 Jahren mit einer gewaltigen Explosion beendet hat. Wenn die massereichsten Sterne das Ende ihres Lebens erreichen, erlöschen sie oft mit einem Knall, einer sogenannten Supernova.
Diese Explosionen verursachen Schockwellen, die sich durch das umgebende Gas bewegen, es komprimieren und filigrane fadenförmige Strukturen bilden. Die freigesetzte Energie erhitzt die Gasfäden und lässt sie hell leuchten, wie auf diesem Bild zu sehen ist.
Das 554-Millionen-Pixel-Bild vermittelt einen extrem detaillierten Blick auf den Supernova-Überrest Vela, benannt nach dem südlichen Sternbild Vela (Die Segel des Schiffs). In dieses Bild passen neun Vollmonde, und die gesamte Wolke ist sogar noch grösser. Mit einer Entfernung von nur 800 Lichtjahren von der Erde ist dieser dramatische Supernova-Überrest einer der am nächsten gelegenen, die uns bekannt sind.
Als er explodierte, wurden die äussersten Schichten des Vorgängersterns in das umgebende Gas geschleudert, wodurch die spektakulären Filamente entstanden, die auf dem Bild zu sehen sind. Was von dem Stern übrig bleibt, ist eine ultra-dichte Kugel, in der die Protonen und Elektronen zu Neutronen zusammengepresst werden – ein Neutronenstern.
Der Neutronenstern im Vela-Überrest, der sich etwas ausserhalb dieses Bildes links oben befindet, ist ein Pulsar, der sich mit einer unglaublichen Rate von mehr als zehn Mal pro Sekunde um seine eigene Achse dreht.
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