An dem Abend hatten sie alle zu viel getrunken. Dabei war es eine schöne Feier gewesen, mit einer exotischen Suppe und zunächst einmal steifen Dialogen. Irgendwie hatte keiner so richtig gewusst, was sie sich erzählen sollten. Das lag nur daran, dass sie diesmal ihre Frauen mitgebracht hatten und keine zotigen Bemerkungen machen wollten. Bis dann der Schnaps auf den Tisch kam, und die Stimmung immer heiterer wurde. Spät am Abend kicherten die Frauen schon bei jedem Versprecher, und aufgrund des Alkohols gab es viele davon.
Elena war etwas zittrig auf den Beinen, als sie zur Toilette ging. Sie wusste, die Blicke der Männer waren ihr bis zum Flur gefolgt, und endlich wieder hatte sie die alte Bewunderung gespürt. Bei Fabian war sie leider schon seit langer Zeit eingeschlafen, aber die Kollegen schienen in ihr noch die verführerische Schönheit von früher zu sehen. Beim Anblick der duftenden Glasfläschchen und Karaffen der Gastgeberin entschloss sie sich, sich im eigentlichen Wortsinn „frisch zu machen“ und streifte sich das enge Etuikleid über den Kopf. In dem Moment öffnete sich die Tür, und Florian kam herein.
„Du hast nicht abbeschlossen“, säuselte er. „Oh, hab ich vergessen.“ Sein Blick schweifte über ihren Körper, blieb zunächst bei ihren Brüsten im knappen Büstenhalter aus Spitze, dann glitt er ihren Beinen hinauf und blieb an den Strapsen hängen. „Gefällt es dir?“, fragte sie kokett. „Wunnerschön!“ Er lächelte selig. „Und, möchtest du es haben?“ Sie stellte sich in Pose, so dass er auch die Stelle zwischen ihren Beinen erahnen konnte. „Auf jeden Fall!“ Er schwankte langsam auf sie zu. „Halt, nicht hier, nicht jetzt!“ Elena dreht sich von ihm ab, dachte nach. Das war gar nicht so einfach mit dem ganzen Alkohol. „Gut, es soll auch was für mich rausspringen. Komm am Dienstag-Abend und bring mir 300 Franken mit. Da ist Fabian beim Sport.“ „Gut. Wird gemacht.“
Es war schon seltsam, als sie sich wieder sahen. Elena hätte es gern zurück genommen, aber wie vereinbart kam Florian mit einem Strauss Blumen und überreichte ihr das Geld. Sie wusste nicht, wie sie es ihm sagen sollte, und enttäuschen wollte sie ihn auch nicht.
Zumindest würde sie sich morgen etwas Gutes tun können, sich selbst verwöhnen. Also sagte sie nichts und verschwand mit Florian im Schlafzimmer. Sie kam gerade aus dem Bad, als eine Sporttasche im Flur abgestellt wurde. „Na, Mäuschen, hattest du einen schönen Abend?“, fragte ihr Mann und kam ins Wohnzimmer. „Joa, ganz nett.“ „Und war Florian hier?“ Elena betrachtete sein Gesicht. Da war kein Misstrauen, kein Ärger, keine Eifersucht.“ „Ja. Woher weisst du das?“ Fabian lächelte. „Du vergisst, dass wir Kollegen sind. Er war heute an meinem Arbeitsplatz.“ „Ach ja?“ „Na, und hat er dir 300 Franken gegeben?“ Wieder starrte Elena ihren Mann an. Immer noch keine Spur irgendeiner Emotion. „Ja, das hat er.“ „Da bin ich ja erleichtert.“ Wieder lächelte Fabian. „Er hat sich nämlich das Geld von mir geliehen, hat mir aber hoch und heilig versprochen, dass er es dir heute vorbei bringt. Gut, dass man sich auf Freunde verlassen kann.“
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