In den letzten Tagen las und hörte man viel über die Vergewaltigung an einem dreizehn jährigen Mädchen in Zürich-Seebach durch 11 männliche Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren. Bei den Tätern soll es sich vermehrt aus Jugendliche aus dem Balkan gehandelt haben. Indes ist jedoch noch unklar, inwieweit das Mädchen selbst eine Rolle bei den sexuellen Handlungen gespielt haben soll. Das Entsetzen und die Verwirrung in der Bevölkerung ist gross, es handelt sich ja durchaus nicht um einen Einzelfall!
Der Stein des Anstosses - zum Nachdenken
Im Februar 2005 vergewaltigten in Felsberg im Kanton Graubünden drei Knaben im Alter von 12 und 13 Jahren ein 12-jähriges Mädchen aus ihrer Klasse. Im Juni 2006 vergewaltigten zwei Buben im Alter von 11 und 13 Jahren in Rhäzüns ein 5-jähriges Mädchen. Letzen Montag teilte die Kantonspolizei Bern mit, dass in Steffisburg sieben zwischen 15 und 18 Jahre junge Männer dringend verdächtigt werden, mehrfach eine 14-jährige Schülerin vergewaltigt zu haben. Man hört auch immer wieder von Fällen in der Schweiz, Deutschland und Österreich, wonach Jugendliche Gewalt an anderen Jugendlichen ausüben, Amoklaufen, töten. Solche Ereignisse sind längst nicht mehr nur die Angelegenheit unseres »grossen Bruders« , Amerika.
Keine Hemmschwellen mehr Die Hemmschwelle bei den Jugendlichen, die solche Taten begehen, sinkt immer tiefer, die Grenzen sind längst überschritten worden. Bei den sexuellen Straftaten geht es nach fachmännischer Meinung jedoch nicht in erster Linie um die sexuelle Lust. Vielmehr würden die Täter primär von einem Drang nach Machtausübung getrieben, oft auch unter Druck von »Gang« ähnlichen Gruppen wie wir sie aus den USA kennen. Ist es für die Jungen von heute wirklich das Mass aller Dinge, zu pöbeln, zu mobben, Sex zu haben, zu kiffen, Gewalt ausüben? Oder sind dies Zeichen innerlicher Einsamkeit, Überforderung, Unzufriedenheit durch mediale Überreizung und emotionaler Verwahrlosung, denen wir auf den Grund gehen müssen? Darf man hier noch relativieren oder soll man sogar?
Keine einseitige Symptombekämpfung gefragt Nun rufen verschiedene Stimmen nach mehr Sozialarbeit an den Schulen, nach einer verbesserten Ausbildung der Lehrkräfte im pädagogischen und sozialen Bereich, nach kleineren Klassen, nach mehr Prävention, nach Ausbau des «Frühwarnsystems», nach mehr Integration der Migranten, nach mehr Freizeitbeschäftigung für die Jugend usw.. Betroffene Jugendliche werden an andere Schulen verlegt, Eltern geben ihre Kinder in Privatschulen. Eine zunehmende Ghettoisierung, Securitas auf dem Schulplatz, ist das die Lösung? Hier werden doch nur die Symptome bekämpft.
Geharnischte Schuldzuweisungen auf politischer Ebene Die Fehlentwicklungen in unserer Gesellschaft sind unbestritten sowohl ein gesellschaftliches, wie auch ein politisches Problem. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Gewalt- und Sexualdelikte von Minderjährigen zunehmen und Ausländer, insbesondere aus Südosteuropa, häufiger delinquieren als Schweizer. Die unbegrenzten Möglichkeiten in der Internetlandschaft, sexistische Werbung und Porno in den Medien verleitet gewisse Jugendliche zu solchen Handlungen, zum Versenden von Brutalo Videos und Pornografie-Clips und, schlimmer noch, zum Dokumentieren der eigenen kriminellen Handlungen. Mögliche Ursachen hinter solchen Straftaten werden von Psychologen und Jugendberater gewälzt und analysiert, jeder hat seine eigene These. Und auf politischer Ebene? Hier liefern sich die verschiedenen Parteien Schlammschlachten, es wird geharnischt debattiert, aber niemand gibt zu, dass Fehler in den eigenen Reihen gemacht wurden. Die SVP nutzt dieses Momentum für Ihre Wahlkampagne; sie fühlt sich durch diese Ereignisse in ihrer Fremdenpolitik bestätigt.. Die SP hingegen erwartet eine Integrationspolitik, die Perspektiven, aber auch Pflichten aufzeigt, eine Bildungspolitik, die Chancengleichheit gewährt, eine Lohnpolitik, die der Verelendung entgegenwirkt, sowie eine ausserfamiliäre Kinderbetreuung, die den gesellschaftlichen Realitäten entspricht. Ein gemeinsamer Konsens scheint derzeit nicht in Aussicht zu sein.
Fragen aus der Bevölkerung Warum sind heute viele Kinder und Jugendliche in den Städten der Schweiz emotional verwahrlost? Warum greift man nicht härter zu bei Migranten, die – oft auch wiederholt- Straftaten begehen? Warum hat die bisherige Integrationspolitk versagt? Welcher Einfluss haben die Medien auf das Verhalten unserer Jugend? Sind solche Entwicklungen zurückzuführen auf die »Multikulti« Gesellschaft in unserem Land? Oder sind es nur Elemente einer Minderheit von kulturfremden Migranten? Warum partizipieren viele Migranten nicht am gesellschaftlichen Leben der Schweizer? Warum nehmen viele die Ihnen zur Verfügung stehenden vielfältigen Angebote und Dienstleistungen nicht wahr? Wird das Verhalten einiger Migranten wirklich bestimmt aufgrund ungerechter Vorurteile und Diskriminierungen durch uns Schweizer? Ist unsere Einbürgerungspolitik (die obschon nicht homogen geführt wird, da von Kanton zu Kanton unterschiedlich) richtig? Was wird aus der Zukunft der Schweiz mit solchen Entwicklungen? Wie können Eltern ihre Kinder besser schützen? Solche und ähnliche Fragen stellen wir uns mit Recht.
Dennoch dürfen wir nicht ausser Acht lassen, dass die heutige Jugend in der Mehrzahl eine tolle Jugend ist und viele kleine Genies hervorgerufen hat! Wir müssen uns schützen vor übertriebener Panikmacherei, ohne dabei jedoch den kritischen, realistischen und wachen Blick auf die gesamt-gesellschaftliche Entwicklung zu verlieren. Und wir müssen teilnehmen am öffentlichen Diskurs und unseren Kindern als gutes Beispiel vorangehen.
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