Chropfleerete
Von: Willi Pavan
Laut Definition ist Macht die Fähigkeit, die Handlungen, Überzeugungen oder das Verhalten von Mitmenschen zu beeinflussen / zu lenken. Machtausübung bezieht sich nicht nur auf die Androhung oder gar Anwendung von Gewalt (Zwang) durch einen Akteur gegenüber einer Mehrheit, sondern wird oft auch durch Einbezug von manipulierten Institutionen ausgeübt, wobei die sozialen Medien und deren Algorithmen oft eine massgebende Rolle spielen.
Ausschnitt aus dem Gemälde „Vaterhaus von G. Lorca“ von Willi Pavan
Die überaus negative Seite dieser autoritären Einflussnahme oder auf Gewalt basierende Unterdrückung von Mitmenschen und deren Rechte können wir nicht nur durch Jahrtausende verfolgen, sondern auch und gerade in der heutigen Zeit, die sich paradoxerweise aufgeklärt zu nennen wagt, feststellen und dies zu einem sehr grossen Teil weltweit!
Dies geschieht speziell und vor allem in mehreren Ländern, wo eine unglaubliche Machtausübung und Entscheidungskompetenz sich auf wenige oder nur auf eine einzige Person konzentriert. Die Liste solcher „Autokraten“ ist leider lang und in diesem Jahrhundert nicht kleiner geworden. Im Gegenteil!
Es ist erschütternd mitansehen zu müssen, wie grösste und kleine Staaten noch im 21. Jahrhundert von krankhaft machtsüchtigen, paranoiden, geltungsbedürftigen Individuen beherrscht und tyrannisiert werden. Das Schlimmste ist jedoch, dass durch ihre boshaften und gezielten Falschinformationen ein Teil des eigenen Volkes irre geführt wird und dieses im Endeffekt gar im falschen Glauben sich für diese Verbrecher einsetzt und seine Existenz, aufgrund falscher Informationen, Behauptungen und konstant propagierten „Fakes“ auf Spiel setzt!
Da lob‘ ich mir unser kleines Land, wo die politische sowie die rechtliche Autorität und Herrschaft (noch) pluralistisch verteilt ist und eine Konzentration von (zu) viel Macht und Entscheidungsgewalt auf eine Person oder Gruppierung eigentlich nicht zu befürchten ist.
Erinnere an die grauenhaften Zeiten des „Tausendjährigen Reiches“ wo jegliche Tätigkeit, Gedankenäusserung die nicht ins NS-Gedankengut passte, verfolgt und aufs grauenhafteste geahndet wurde. Wehret den Anfängen!
Allerdings hat’s auch in unseren Breitengraden stets kleine Machtdemonstrationen die gewisse Leute mit Genuss ausüben. Kleines Beispiel gefällig?: Da fuhr (kein Aprilscherz!) eine bald achtzigjährige Person mit unserer bestens ausgebauten SBB. Zwei Hochdeutsch sprechende Zugbegleiterinnen führten eine berechtigte Fahrkartenkontrolle durch. So weit, so gut. Schwarzfahren ist sicher nicht ein Kavaliersdelikt!
Als der erwähnte Passagier an die Reihe kam, fand dieser nicht gleich das geforderte Ticket (Bahn-Billett für die Sprachpuristen) obschon der Zug bereits an der gewünschten Destination hielt und der Reisende logischerweise ausstieg. Die Kontrolleurinnen begleiteten die ins Visier gefasste Person auf den Bahnsteig, wo sie endlich die gültige Fahrkarte fand und diese den prüfenden Ladies zur Kontrolle übergab.
Aber staune, staune. Da bemerkten die Kontrolleurin, dass der Passagier nur ein Billett 2. Klasse hatte. Ja und?. Er sass ja in dieser Abteilung… Halt, halt, wurde ihm geantwortet; sie hätten beobachtet wie der „Verdächtige“, um seine Sitzgelegenheit zu erreichen durch die erste Klasse „dgewandert“ sei, um die Zweite zu erreichen!
Welche/r Winkeladvokat oder „Schreibtisch-Hirni“ kann sich sowas ausdenken! Notabene: Wo steht sichtbar für den „Normalo“ diese absolut lächerliche Verordnung? Der Angehaltene hat es sicher nicht genossen vor den vorbeiziehenden Mitreisenden wie ein Missetäter dazustehen.
Dem Senior wurde es dann doch zu bunt (eigentlich zu blöd) und leicht humpelnd verliess er kopfschüttelnd die beiden Kontrolleurinnen.
Wie gesagt: Kontrolle ist bei Vielem sicher gut und recht! Muss auch sein. Aber „ad absurdum“ darf dies einfach nicht geführt werden! Gesunder Menschenverstand „quo vadis?!“
Sind wir eigentlich noch Neutral? Dies ist eine der wichtigsten Trümpfe und ein Aushängeschild unseres Landes, das uns erwiesenermassen von kriegerischen Auseinandersetzungen in mehr als anderthalb Jahrhunderten bewahrt hat!
Auch dank dieser Tatsache wurden stets die Dienste Helvetiens bei allerlei internationalen Zwistigkeiten, Konflikten zwischen Staaten oder Ethnien, in Anspruch genommen!
Letzteres scheint jedoch leider nicht mehr der Fall zu seinDa werden mehr als wichtige Verhandlungen betreffend der Konfliktlösung des Krieges in der Ukraine nicht, wie üblich bei uns, sondern in Saudi Arabien durchgeführt. Ob für einen „Neutraler Entscheid“ die Wahl des Wüstenstaates als parteiloser, toleranter Durchführungsort bezeichnet werden kann, sei dahingestellt…
Hoffend auf die weitere, klare Unabhängigkeit unseres Landes, verbleibe ich mit besten Grüssen, Ihr
Willi Pavan, auf die Neutralität setzender Eidgenoss und (Lebens-) Künstler
«fricktal24.ch – die Online-Zeitung fürs Fricktal
zur Festigung und Bereicherung des Wissens»
