Chropfleerete
Von: Willi Pavan
Obwohl die Medien über ein „Sommerloch“ klagten und sich daher wohl erlaubten, boulevardmässig über an den Haaren herbeigezogene Banalitäten zu informieren, sprich aus einer Mücke einen Elefanten machend, finde ich, dass es mehr als genügend interessante, wichtige Ereignisse gab, die es verdient hätten, recherchiert und publiziert zu werden
Ausschnitt aus dem Gemälde „GARCIA LORCAs VATERHAUS“ von Willi Pava
Zum Beispiel flitzen in der Schönwetterperiode unzählige private Drohnen, die nicht selten von Möchtegern-Piloten unkontrolliert manövriert werden, gefährlich nahe über unsere Häupter hinweg und dringen obendrein in unseren privatesten, intimsten Bereich ein. Zudem ist nicht völlig auszuschliessen, dass diese „Fliegenden Untertassen“ mit bösesten Absichten auch von Kriminellen und Terroristen genutzt werden.
Wieder und wieder muss ich feststellen, dass junge Velofahrer (Fahrradfahrer für Germanophile) mit ihrem Drahtesel (für Einheimische: Velo) sich wenig an die geltenden Regeln des Strassenverkehrs halten. Speziell augenfällig ist dies bei Fussgängerstreifen, die sie nicht dem Wort entsprechend nutzen, sondern oft in voller Fahrt darübersausen. Für Fussgänger wie desgleichen für PKW- und LKW-Fahrer ein echter Horror! Ein Problem, das von vielen Erzeihenden einfach ignoriert wird.
Schweizer Lastwagen-/Busunternehmen haben es bereits unglaublich schwer mit der z.T. fraglichen Konkurrenz aus östlichen EU-Staaten. Aber immer wieder werden knapp ausgebildete Chauffeure aus dem Osten, die für einen Hungerlohn malochen und oft mit rostigen, überdimensionalen, schlecht gewarteten (abgefahrene Reifen, nicht funktionierenden Bremsen) Brummis ohne Rast, total übermüdet, oder gar alkoholisiert, dicht auf den Vordermann aufschliessend dahinsausen.
In unserem nördlichen Nachbarland, vor allem aber in Berlin, wird aktuell diskutiert, die Wohnungsmieten auf maximal acht Euro pro Quadratmeter zu plafonieren. Meine, es würde auch unseren Volksvertretern gut anstehen, selbiges zu tun, um so dem Mietwucher einen Riegel vorzuschieben. Besonders auch darum, weil die Hypothekarvorgaben punkto Eigenkapital, Einkommen, Amortisation es schlichtweg verhindern, dass - trotz momentanen Tiefzinsen - aus dem „Volk von Mietern“ ein „Volk von Eigentümern“ wird.
Nur wenige der Arbeitnehmenden fahren wirklich freiwillig viele Kilometer mit dem PW zur Arbeit, sie müssen, weil die Fahrpläne des öV nicht mit ihren Arbeitszeiten harmonisieren, welche die Angestellten wiederum – mangels Kompetenz - nicht nach den Fahrplänen richten können. Es ist daher nicht fair, wenn diese Gruppe gegenüber den ÖV-Nutzern steuerlich bestraft wird. Bin deshalb der Meinung, dass die Abzüge bei den Steuern massiv gesenkt werden sollten.
Auch die neuste, seit zwanzig Jahren überfällige AHV-Reform sieht vor, das Pensionsalter der Frauen auf 65 anzuheben und dies in der soooo reichen Schweiz. Haben diese Politgrössen sich mal überlegt, dass diese Exponenten des „Schönen Geschlechts“ ganz einfach den Platz einer/s Jüngeren blockieren? Kurz gesagt, dies bringt nicht einen Arbeitsplatz mehr; im Gegenteil. Zudem muss einfach auch mal deutlich gesagt werden, hätten die National- und Ständeräte, als sie vor rund zwanzig Jahren die elfte AHV-Reform in Angriff nahmen, eine abstimmungstaugliche Vorlage hingekriegt, wäre die AHV nicht in dem Schlamassel wie sie heute ist. Denn schon 1997, als die zehnte AHV-Reform in Kraft trat, war bekannt, dass deren Finanzierung nicht gesichert ist und die Babyboomergeneration vor der Tür steht. Will heissen, die Politikerinnen und Politiker haben die AHV an die Wand gefahren.
Da wurde ein nationales Kulturgut von grossem Wert, die Kathedrale „Nôtre Dame“ in Paris von den Flammen stark in Mitleidenschaft gezogen. Staune, staune; innert wenigen Tagen waren Gelder in der Höhe von fast einer Milliarde Euro für die Wiederherstellung des Monuments scheinbar von staatlichen, privaten und internationalen Geldgebern bereitgestellt worden. Wenigsten auf dem Papier…
Warum ist es nicht möglich, so viel Pinke-Pinke für in Not geratene Menschen aufzutreiben? Auch müsste etwas gegen das katastrophale, umweltschädigende Grossfeuer im Amazonaswald unternommen werden.
Für diese Katastrophe, die das weltweite ökologische Gleichgewicht ins Wanken bringt, werden nicht so schnell Moneten bereitgestellt. Aber mit den dafür mitverantwortlichen Mercosur-Staaten Wirtschaftsverträge geschlossen. „Hauptsache, der Rubel rollt!!!“
Für einmal nicht in diesem Sinne, verbleibe ich mit besten Grüssen, Ihr
Willi Pavan, (Lebens-)Künstler und vielbeschäftigter Senior, Rheinfelden
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