Sei gegrüsst 2025
Von: Hans Berger
Die Astrologen sind sich darin einig, dass das Jahr 2025 aufregend sein soll. Uneins sind sie sich jedoch – wen wundert’s - in ihren detaillierten Prophezeiungen. Tatsache aber ist, wir sind soeben nicht nur in ein neues Jahr aufgebrochen, sondern haben uns von einem kriegerischen Jahr mit unzähligen Gräueltaten verabschiedet ohne weder dem Weltfrieden noch der Rettung des Klima- und Umweltdesasters ein Stück näher gekommen zu sein.
Da jedoch gemäss der Astrologie das neue Jahr der Liebesgöttin Venus zugeordnet wird und im Zeichen des Wandels und der Erneuerung steht, kann das neue Jahr trotz den momentanen Widrigkeiten mit Zuversicht willkommen geheissen werden.
Ganz abgesehen davon wissen wir alle, dass eine Krise auch eine Chance sein kann. Daher schliessen wir die Ohren, wenn Pessimisten unsere fröhliche Silvesterstimmung zerschlagen wollen, denn meist sind diese Personen identisch mit denjenigen, welche uns in die „Krise“ führten. Im Gegenzug aber sollten wir jenen Optimisten gut zuhören, welche die Welt mit einer sanften Revolution verändern wollen.
Denn, wenn die Astrologen tatsächlich recht haben, dass die Planeten-Konstellation Mitte der 60-er Jahre ausschlaggebend für den gesellschaftlichen Wandel war, so dürfen wir uns auch positiv in Erinnerung rufen, dass uns die damalige sanfte Revolution Freiheit und Wohlstand brachte.
Wenn die Gesellschaft nicht im Status Quo verharrt und am Althergebrachten festhält, nur weil es immer so war, ist keine Konterrevolution zu befürchten. Vielmehr werden wir dann gemeinsam im Dialog mit den Denkern der Neuzeit die Welt positiv verändern, damit sie wieder eine Zukunft hat. Denn eines ist gewiss und lässt tatsächlich Parallelen zu den 60er-Jahren zu, unsere Gesellschaft ist sowohl ökologisch wie ökonomisch festgefahren und bedarf einer Erneuerung.
Silvesternacht
Und nun, wenn alle Uhren schlagen,
So haben wir uns was zu sagen,
Was feierlich und hoffnungsvoll
Die ernste Stunde weihen soll.
Zuerst ein Prosit in der Runde!
Ein helles, und aus frohem Munde!
Ward nicht erreicht ein jedes Ziel,
Wir leben doch, und das ist viel.
Noch einen Blick dem alten Jahre,
Dann legt es auf die Totenbahre!
Ein neues grünt im vollen Saft!
Ihm gelte unsre ganze Kraft!
Wir fragen nicht: Was wird es bringen?
Viel lieber wollen wir es zwingen,
Dass es mit uns nach vorne treibt,
Nicht rückwärts geht, nicht stehen bleibt.
Nicht schwächlich, was sie bringt, zu tragen,
Die Zeit zu lenken, lasst uns wagen!
Dann hat es weiter nicht Gefahr.
In diesem Sinne: Prost Neujahr!
(Ludwig Thoma, 1867-1921)
Das Redaktionsteam
wünscht allen Leserinnen und Lesern
ein gutes, erfolgreiches,
gesundes und glückliches neues Jahr
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