Chropfleerete
Von: Willi Pavan
Immer mehr muss ich feststellen dass von einigen furchtlosen, wahrheitsliebenden, seriösen Medienschaffenden fragliche, wenn nicht gar kriminelle Machenschaften von „höherpositionierten“ Mitgliedern“ unserer Gesellschaft ans Licht der Öffentlichkeit gebracht werden.
Ausschnitt aus dem Gemälde "Omage à E." von Willi Pavan
Ist es eigentlich moralisch (rechtlich erst recht) zulässig, dass Geschäfte speziellen Kunden z.T. grosse Rabatte gewähren? Ist es andererseits fair, wenn seriöse Unternehmen etwas spitzer kalkulieren, um alle Kunden gleich behandeln zu können und daher auch keine abstrusen Rabatte offerieren, wenn diese dann unter anderen vom Staat und seinen Angestellten gemieden oder gar boykottiert werden?
In Tat und Wahrheit ist es doch so, kein Geschäft, will es im Markt bestehen, hat etwas zu verschenken, Rabatte werden immer auf den angeblichen Brutto-Preis aufgeschlagen.
Einige Senioren mögen sich gewiss noch an jene Zeit erinnern, als es in den Läden noch sogenannte „Märkli“ gab, die in ein Heft eingeklebt wurden. War dieses voll, wurde den Kunden ein Betrag rückerstattet, den sie vorher bezahlt hatten.
Abgeschafft wurde dieses sogenannte „Märkliheftli“ damals mit dem Slogan „Nettopreise - klare Preise“.
Ich plädiere für eine Renaissance der Losung „Nettopreise - klare Preise“und gleichzeitig auch eine gehörige Reduktion der Aktionen. Denn es kann ja nicht sein, dass Produkte des täglichen Lebens plötzlich zum halben Preis zu haben sind. Denn irgendjemand bezahlt die Differenz und in den meisten Fällen ist dies die Kundschaft selbst. Ich fordere daher ein rigoroses Aus der Lockvogelpolitik.
Grossverteiler in Detailhandel wie Coop und Migros verschicken an die Bevölkerung Helvetiens periodisch ihre Gratis-Zeitungen, in denen mit deutlicher politischer Couleur oft unterschwellig politische Meinungen suggeriert werden.
Es gibt vermutlich kein anderes Land auf dieser Erde, in dem der Lebensmittelmarkt zu siebzig Prozent von zwei Grossverteilern beherrscht wird. Dass die Politik es zulässt, dass diese zwei Unternehmen ihre Machtstellung mittels ihren Gazetten auch noch ausnutzen, um Einfluss auf die politische Meinungsbildung zu nehmen, ist meiner Meinung nach unter allem Hund und gehört - trotz Pressefreiheit - mit der Empfehlung „Schuster bleib bei Deinen Leisten“ untersagt. Edler wäre allerdings eine Selbstdisziplin der beiden Grossverteiler.
Wie kommt es eigentlich, dass eine Mehrheit unserer sogenannten Volkrepräsentanten überhaupt auf die abstruse Idee kommt, das oft von Volk, aber immer von dessen Vertretern in den Parlamenten sanktionierte Schweizer Recht internationalem Recht unterstellen zu wollen? Und wie können diese unermüdlich kundtun, dass das Schweizer Volk auch bei einer Übernahme des EU-Rechts immer noch via Referendum ein Gesetz ablehnen kann, wenn doch offenkundig ist, dass die EU diesen Entscheid nicht akzeptieren wird?
Es sei daran erinnert: in der Schweiz müssen sich Legislative, Exekutive und Judikative - ob es ihnen nun passt oder nicht - immer nach dem Plebiszit richten. Das Einzigartige an der Schweiz ist, hier hat das Volk das letzte Wort. Dies gilt es zu verteidigen und darum haben meiner Meinung nach fremde Richter in unserem Land wirklich nichts verloren.
Unser Rechtsstaat wird zunehmend subtil mit anderswo, fernab unserer Gepflogenheiten, formulierten Rechten unterwandert. Wollen wir das wirklich, wollen wir unsere gewachsene Identität aufgeben?
Ich jedenfalls will dies nicht. Zudem ist dies gegen die Struktur des Menschen, der immer zuerst sich selber am nächsten ist, erst dann folgen in der Rangordnung Familie, Gemeinde, Region, Kanton, Land, Kontinent und irgendwo in dieser Folge sind auch noch Freunde, Verwandte und Arbeitgeber angesiedelt.
Da werden mit unseren Steuergeldern zuhauf sogenannte Hilfsgelder an äusserst fragliche Adressen überwiesen. Erinnert sei zum Beispiel an jene „Finanzspritzen“, die den Feinden Israels „injiziert“ wurden.
Unglaublich, was sich gewisse Politikerinnen und Politiker herausnehmen, nur um auf der internationalen Politbühne Anerkennung einzuheimsen, dann aber immer noch meinen, die hintergangenen Freunde seien immer noch Freunde. Sie sollten doch aus eigener Erfahrung wissen, dass eine solche Denkweise auch im Privatleben nicht funktioniert. Wahre Freundschaft bedingt eben eine Solidarität auch in schweren Zeiten.
Da wird immer uns wieder vorgegaukelt, wir hätten per Juni 2.4% Arbeitslosen Vollbeschäftigung und darum müssten Arbeitskräfte aus dem Ausland rekrutiert werden. Sinngemäss sagte schon Winston Churchill: „Ich glaube nur an Statistiken, die ich selbst gefälscht habe“.
In der Tat, die Arbeitslosenzahlen, die uns vorgelegt werden, zeigen ein ziemlich verzerrtes Bild, da die vielen Ausgesteuerten nicht in der Arbeitslosen-Statistik erfasst werden. Zur Info: per Juni waren in der Schweiz offiziell 106‘579 Menschen arbeitslos, in der Zeit von Januar bis Juni wurden jedoch 18‘923 Menschen ausgesteuert, die somit in der Arbeitslosenstatistik inexistent sind.
Ich frage mich daher ernsthaft: Warum hat unsere Regierung nicht den Mut, der sturen, meinem Empfinden nach uns beinah schon feindlich gesinnten EU klipp und klar mitzuteilen, dass bei uns die eigene Bevölkerung zuerst ein Recht auf Arbeit hat?
Stattdessen wird von unseren Landesmüttern und –vätern unterwürfige und strategielos irgendetwas gewurstelt. Wen wundert’s also, dass die EU überhaupt keinen Millimeter nachgibt?
Ach, wie gross war doch Ende letzten Jahres die Empörung des Bundesrates, als kurz nach dem fürstlichen Staatsempfang vom EU-Kommissions-Präsidenten Jean-Claude Juncker dessen Organisation der Schweizer Börse nur einen auf ein Jahr befristeten Zugang gewährte.
Der Bundesrat tat am 21. Dez. 2017 euphorisch kund, Zitat: „Aus Sicht des Bundesrates gibt es Zweifel an der Rechtmässigkeit dieses Entscheides. Der Bundesrat hat auch den Eindruck, dass dieser Entscheid der Europäischen Union zum Ziel hat, den Finanzplatz Schweiz zu schwächen. Er will den diskriminierenden Beschlüssen der EU Massnahmen entgegensetzen, die die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz erhöhen.“
Super!!! Und was ist passiert? Nichts!!!
Was wird eigentlich gegen die rasend zunehmende Landverbauung von Oben unternommen? Zur Info: Pro Sekunde verliert die Schweiz einen Quadratmeter Kulturland, im Durchschnitt hat ein Jahr 31‘557‘600 Sekunden.
Etwa mit dem sogenannten verdichteten Bauen? Ein Witz, soviel wie gebaut wird lassen sich die bestehenden Strukturen gar nicht verdichten.
Meines Erachtens gibt es nur ein Mittel dagegen, die Zuwanderung zu reduzieren. Sie treibt die Mieten ins Astronomische, verteuert damit das Leben der angestammten Bevölkerung enorm und lahmt zusätzlich den Verkehr.
Auch frage ich mich, was gegen die immer wieder stattfindenden Auswüchse bei Fussball- und Eishockeyspielen effektiv unternommen wird. Viele echte Fussballfans gehen aus purer Angst vor einem Krawall an gewisse Spiele gar nicht mehr hin.
Eigentlich ist mir unerklärlich, warum bei diesen zwei Sportarten die Gewalt immer wieder ausbricht. Noch nie habe ich gehört, dass bei anderen Sportarten wie beispielsweise Tennis, Auto-, Motorrad-, Radsport, Leichtathletik, eigentlich bei allen anderen Sportarten, nicht mal beim Boxkampf oder Catch, weder Prügeleien noch nationalistische Ausbrüche vorkommen. Mir scheint auch hier, was von Oben getan wird, verdient die Bezeichnung Effizienz nicht.
Ein weiteres Phänomen, das ich immer wieder konstatiere, ist das Abhandenkommen der Achtung gegenüber älteren Mitmenschen. Sie werden häufig nur noch geduldet, gar belächelt und nicht ernstgenommen. Die Jahrtausend lang geltende Empfehlung: „Ehret das Alter“ ist offensichtlich „passé“!
Liegt es an der Globalisierung, an der zunehmenden Ichbezogenheit der Menschen, am überhandnehmenden Egoismus oder den immer härter werdenden Herausforderungen am Arbeitsplatz?
Ich weiss es nicht. Klar ist mir jedoch, so kann es nicht weitergehen, die Gesellschaft muss sich jetzt neu orientieren, bevor sie von der industriellen Revolution 4.0 dazu gezwungen wird.
Mit dem Zitat aus William Shakespeares Hamlet: „Es ist was faul im Staate …“ verbleibe ich bis zu meiner nächsten Chropfleerete am 26. August mit sommerlichen Grüssen und besten Ferienwünschen, Ihr
Willi Pavan, Künstler und kritischer Beobachter, Rheinfelden
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»