Rekordwert bei den Neugründungen im 2022
Von: mm/f24.ch
Im Jahr 2022 wurden in der Schweiz 46’987 Unternehmen «ex nihilo» (aus dem Nichts, Neugründung) gegründet. Damit wurde der Rekord aus dem Vorjahr um Einheiten übertroffen. Mehr als vier von fünf neu gegründeten Unternehmen beschäftigen nur eine Person. Auch bereits bestehende Unternehmen sind ein wichtiger Motor für die Wirtschaft und spielen eine zentrale Rolle bei der Schaffung von Arbeitsplätzen. Soweit einige Ergebnisse der Statistik der Unternehmensdemografie (UDEMO) des Bundesamtes für Statistik (BFS).
2022 übten in der Schweiz 587’137 Unternehmen eine marktwirtschaftliche Tätigkeit im Sekundär- oder Tertiärsektor aus. Bei 46’987 handelte es sich um «ex nihilo» gegründete Einheiten (8,0% aller Unternehmen) und bei 4’882 um wachstumsstarke Unternehmen (7,8% aller Unternehmen mit mindestens 10 Beschäftigten). Insgesamt wurden 4'626’338 Stellen gezählt, wovon 64’806 (1,4% aller Stellen) durch Neugründungen und 286’691 (6,2% aller Stellen) durch wachstumsstarke Unternehmen neu geschaffen wurden. Alle diese Werte sind die höchsten seit Beginn der Zeitreihe.
Sehr anfällige Kleinstunternehmen
Kleine Einheiten spielen eine wichtige Rolle im Wirtschaftsgefüge der Schweiz. Im Jahr 2022 beschäftigte etwas mehr als die Hälfte der aktiven Unternehmen (55,3%) nur eine Person und lediglich jedes zehnte Unternehmen mindestens zehn Personen. Bei den Neugründungen ist die Bedeutung der Kleinstunternehmen noch grösser: 83,0% der neuen Unternehmen umfassten eine Stelle und lediglich 2,0% mindestens fünf Stellen.
60,1% der neuen Stellen wurden in Einheiten mit einer beschäftigten Person geschaffen. An der Gesamtbeschäftigung der aktiven Unternehmen machen Einheiten mit einer beschäftigten Person jedoch nur einen kleinen Anteil aus (7,0%). Es überrascht nicht, dass der Löwenanteil der Stellen (76,3%) in der Schweiz auf Unternehmen mit zehn oder mehr Beschäftigten entfällt.
Die Neugründungsrate der Kleinstunternehmen ist sehr hoch: 12,0% der Unternehmen mit einer beschäftigten Person wurden 2022 neu gegründet. Mit zunehmender Unternehmensgrösse geht dieser Anteil zurück. In den Grössenklassen «2 bis 4 Beschäftigte», «5 bis 9 Beschäftigte» und «10 oder mehr Beschäftigte» machten die Neugründungen 5,1% bzw. 1,3% und 0,3% aus.
Kleinstunternehmen mit nur einer beschäftigten Person werden sehr viele gegründet, sind jedoch weitaus anfälliger als grössere Einheiten. Sie weisen deutliche niedrigere Überlebensraten auf als Unternehmen, die bei der Gründung mehr Personen beschäftigen.
Beispielsweise waren weniger als die Hälfte (48,3%) der im Jahr 2017 «ex nihilo» gegründeten Kleinstunternehmen (1 beschäftigte Person) im Jahr 2022 noch aktiv, während die Überlebensraten bei Neugründungen in den Grössenklassen «2 bis 4 Beschäftigte», «5 bis 9 Beschäftigte» und «10 oder mehr Beschäftigte» bei 58,5% bzw. 60,6% und 69,3% lagen.
Starker Rückgang der Unternehmensschliessungen
Bei den Unternehmensschliessungen stellte sich 2020 eine Trendwende ein. In diesem Jahr stellten 35’771 Unternehmen ihre Tätigkeit endgültig ein, 11,1% weniger als im Vorjahr. Durch diese Schliessungen gingen 48’592 Stellen verloren. So tiefe Werte wurden letztmals 2014 verzeichnet.
Die meisten Unternehmensschliessungen betreffen Einheiten mit einer beschäftigten Person (84,0%). Die Schliessungsrate dieser Grössenklasse ist mit 9,8% relativ hoch. Einheiten mit mindestens 5 Beschäftigten wiesen beispielsweise eine Schliessungsrate von 0,5% auf und machten nur 1,8% aller definitiven Schliessungen aus. Diese Ergebnisse bestätigen die grössere Anfälligkeit von kleineren Unternehmen.
Beschäftigungsveränderung: das Gewicht des Bestehenden
Anhand der jüngsten Daten zu den definitiven Schliessungen konnte die Beschäftigungsveränderung zwischen 2020 und 2021 näher analysiert werden. In diesem Zeitraum hat die Schweizer Wirtschaft 57’266 zusätzliche Stellen geschaffen (+1,3%).
Diese Entwicklung beruht hauptsächlich auf einer endogenen Veränderung: Unternehmen innerhalb derselben Branche generierten einen positiven Saldo von 51’709 Stellen. Der zweite Faktor, der dieses Ergebnis erklärt, ist der Saldo aus «ex nihilo»-Neugründungen abzüglich der endgültig verlorenen Arbeitsplätze (+10’967 Stellen).
Auch strukturelle Änderungen führten zu einem positiven Saldo, ihre Auswirkungen waren jedoch geringer (+1’750 Stellen). Organisatorische Änderungen hingegen wirkten sich mit einem Nettoverlust von 7’160 Arbeitsplätzen negativ auf die Beschäftigungsdynamik aus.
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