MCH Group fehlen Lichtblicke
Von: mm/f24.ch
Die MCH Group will sich in ihrer künftigen strategischen Ausrichtung auf die Organisation von zukunftsorientierten, national und international führenden Plattformen wie Messen, Events oder Kongresse konzentrieren und in den nächsten Jahren in die Weiterentwicklung bestehender Veranstaltungen und den Aufbau neuer Formate investieren. Die Investitionsmittel sollen durch Kosteneinsparungen bereitgestellt und primär zur Förderung von Innovationen, Digitalisierung und Internationalisierung eingesetzt werden.
Für das Event-Geschäft "Live Marketing Solutions" prüft die MCH Group verschiedene strategische Optionen – darunter einen Verkauf. In diesem Geschäftsbereich werden weltweit Lösungen im Bereich Experience Marketing angeboten, von der Strategie (Reflection Marketing) über Full-Service-Agentur-Lösungen (MCH Global) bis hin zur Erstellung temporärer Bauten wie Messestände oder Pavillons (Expomobilia und MC2-Group). Es soll sichergestellt werden, dass die vorhandenen Wachstumspotenziale auch in diesem Bereich erschlossen werden können.
Im Betrieb und in der Vermarktung der eigenen Infrastrukturen in Basel und Zürich wird der Fokus auf die Maximierung der Auslastung der Messe- und Kongressinfrastruktur gelegt. Mittelfristig soll diesbezüglich die geeignetste Eigentümer- und Betriebsstruktur gefunden werden.
Sicherung einer nachhaltigen Profitabilität
Diese strategischen Eckwerte hat der Verwaltungsrat der MCH Group beschlossen, nachdem er zusammen mit dem Executive Board in den vergangenen Monaten umfassende Markt- und Potenzialanalysen vorgenommen hatte. Ziel ist es, mit dieser strategischen Neuausrichtung wieder eine angemessene Profitabilität zu erzielen und nachhaltig zu sichern.
Bis Ende Jahr finalisiert die MCH Group nun die Detailstrategien und die künftigen Organisationsstrukturen, um anfangs Januar 2020 mit der konkreten Umsetzung starten zu können. Die Organisation soll auf die künftige Geschäftstätigkeit und die grösstmögliche Effizienz zugeschnitten und die heutige Kostenbasis signifikant gesenkt werden. Dies soll vor allem durch entsprechende Massnahmen im Beschaffungswesen erreicht werden, zu einem kleineren Teil bei den Personalkosten, wobei diesbezüglich bereits anfangs Jahr Massnahmen ergriffen und eingeleitet worden sind.
Fokussierung auf das Kerngeschäft führender Plattformen
Die neue strategische Ausrichtung ist die Konzentration auf ein klar definiertes Kerngeschäft, um dieses auf die künftigen Bedürfnisse der Kunden auszurichten und seine Potenziale zu erschliessen. "Wir haben mit unseren Eigenmessen und unseren Live Marketing Solutions zwei Geschäftsfelder mit grossen Entwicklungsmöglichkeiten, müssen uns aber auf Grund der beschränkten Investitionsmittel auf eines von ihnen konzentrieren," erklärt Dr. Ulrich Vischer, Verwaltungsratspräsident der MCH Group. "Wir sehen in der Organisation zukunftsorientierter nationaler und internationaler Plattformen ein grosses Potenzial, das wir ausschöpfen wollen. Gleichzeitig haben wir erkannt, dass wir in der aktuellen Situation nicht die Mittel für die weitere Entwicklung der – ebenfalls sehr gut aufgestellten – Live Marketing Solutions haben und prüfen für sie deshalb verschiedene Optionen, darunter namentlich einen möglichen Verkauf."
Führende nationale und internationale Plattformen
Die MCH Group ist überzeugt, dass Live Events weiter an Bedeutung gewinnen werden, da die verschiedenen Disziplinen des Live Marketing noch wichtiger werden, um Kunden zu gewinnen, zu betreuen, zu involvieren und zu begeistern. "Es braucht aber neue Ideen, da sich die Bedürfnisse der Kunden grundlegend verändern", sagt Bernd Stadlwieser, CEO der MCH Group.
"Wir müssen deshalb in Innovationen, Digitalisierung und Internationalisierung investieren und werden auch unsere diesbezüglichen Kompetenzen mit zusätzlichen Fachleuten ausbauen. Unser Ziel ist es, über den physischen Event hinausgehende Communities aufzubauen, für diese einzigartige Werte zu schaffen und daraus einen deutlichen Mehrwert für unsere Kunden zu generieren."
Die MCH Group will hierbei sowohl auf die Entwicklung bestehender als auch auf den Aufbau neuer Formate setzen und den unterschiedlichen Märkten und Bedürfnissen Rechnung tragen. Art Basel, Baselworld, Swissbau, Powertage oder Smart Suisse seien gute Beispiele dafür, erklärt Bernd Stadlwieser.
"Bei der Art Basel haben wir bereits eine starke Community und wollen diese mit erweiterten Angeboten ausbauen. Bei der Baselworld wollen wir eine erweiterte Branchen-Community aufbauen und fassen deshalb auch zusätzliche Events im Ausland ins Auge, was ein Anliegen vieler Kunden ist. Bei den nationalen Messen wird die Entwicklung vermehrt hin zu national führenden Branchenplattformen, Special Interest Events, Festivals oder ähnlichen neuen Formaten gehen."
Fazit
Viel ist es nicht, was da gestern die MCH-Leitung auftischte. Festzuhalten ist diesbezüglich: Im Geschäftsjahr 2017 fuhr das Unternehmen einen Verlust von 110 Mio. und im 2018 von 200 Mio. Franken ein. Im vergangenen Jahr wurden die Schliessungen der Muba, der Zürcher Herbstmesse Züspa sowie der Comptoir Suisse in Lausanne beschlossen und die Swatch Group zog sich von der Baselworld zurück, was dazu führte, dass diese im 2019 nur noch halb so gross war.
Dass angesichts des sich bereits vor zwei Jahren anbahnenden Schlamassels die MCH-Leitung gestern keine konkreten Projekte, ja nicht einmal Visionen präsentierte, sondern sich mit Sandkastenspielen begnügte, ist unverständlich. Ob die MCH-Leitung überhaupt in der Lage ist „den Karren aus dem Dreck zu ziehen“ kann daher angezweifelt werden.
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