Einblick in die Nutzung von KI in Schweizer Unternehmen
Von: mm/f24.ch
Die Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) und Swisscom haben eine umfassende Marktstudie realisiert, die erstmals detaillierte Einblicke in den Stand der Nutzung von Künstlicher Intelligenz in Schweizer Unternehmen ermöglicht. Die Ergebnisse zeigen, dass KMU mehr Unterstützung von öffentlichen und privaten Stellen brauchen. Ausserdem wünschen sich Unternehmen klare Regeln für die Nutzung von KI.
Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt sich rasant und immer mehr Organisationen setzen zunehmend auf KI-Technologien. Bislang gab es jedoch wenig Klarheit darüber, wie weit die Einführung von KI in der Schweiz tatsächlich fortgeschritten ist.
Genau hier setzt die Marktstudie von Chandler Robinson, Student im MAS Applied Data Science der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ), an und zeigt: KMU müssen bei der Nutzung von KI stärker von öffentlichen und privaten Institutionen unterstützt werden. Gleichzeitig benötigen Schweizer Unternehmen einen klaren regulatorischen Rahmen, um eine sichere, ethische und effektive Nutzung von KI-Technologien in der Schweiz zu gewährleisten.
Für die Marktstudie wurden 123 KMU und fünf Grossunternehmen befragt, wie sie Datenanalyse, maschinelles Lernen und generative KI nutzen. Ausserdem wurden die Faktoren untersucht, die den Einsatz dieser Technologien fördern oder behindern. Es ist die erste Studie, die ein detailliertes Bild liefert, welchen Stellenwert KI in Schweizer Unternehmen hat.
Zentrale Ergebnisse der Marktstudie
Die Studie zeigt sowohl Fortschritte als auch Herausforderungen in der Nutzung von KI auf:
1. Generative KI und Datenanalyse werden am häufigsten genutzt
- 38 % der befragten Schweizer KMU haben Generative KI bereits eingeführt oder prüfen deren Einsatz aktiv. Datenanalyse folgt mit 35 %.
- Typische Anwendungsbereiche sind Content-Erstellung, Marketing und Prozessautomatisierung.
2. Maschinelles Lernen bleibt zurück
- Nur 12 % setzen auf maschinelles Lernen. Mangelndes Verständnis des Potenzials und die wahrgenommene Komplexität gelten als Hauptgründe.
3. Hürden: Fachkräftemangel und Regulierung
- Unternehmen identifizieren einen Mangel an Fachkräften im KI-Bereich und ein fehlendes Verständnis als zentrale Herausforderungen.
- Regulatorische Vorgaben, insbesondere im Bereich Datenschutz, erschweren die Einführung zusätzlich.
4. Modellgenauigkeit und Vertrauen
- Die Validierung von KI-Outputs und Haftungsfragen sind zentrale Anliegen vieler Unternehmen, die auf transparente und zuverlässige Lösungen setzen.
5. Mangelnde Nutzung firmenspezifischer KI-Lösungen
- Während generative KI-Services wie ChatGPT Fortschritte zeigen, fehlen oft unternehmensspezifische Lösungen auf Basis selbst trainierter Modelle und eigener Daten.
Prof. Dr. Evangelos Xevelonakis, Leiter vom Zentrum für Datenwissenschaft und -technologie an der HWZ, hebt hervor: «Die Technologie macht zwar Fortschritte, aber ohne gezielte Investitionen in die Weiterbildung von Mitarbeitenden und die Schaffung transparenter Prozesse kann keine nachhaltige Adoption erfolgen. Menschliche und organisatorische Faktoren sind entscheidend, um das Potenzial von KI voll auszuschöpfen.»
Matthias Mohler, Leiter Daten- und KI-Beratung bei Swisscom, ergänzt: «Die Ergebnisse zeigen, dass Schweizer Unternehmen grosses Interesse an datengetriebener Führung haben, aber die Entwicklung spezialisierter KI-Lösungen oft durch fehlende Kompetenzen und Unsicherheiten über den ROI behindert wird.»
«fricktal24.ch – die Online-Zeitung fürs Fricktal
zur Festigung und Bereicherung des Wissens»