Schweizer Wirtschaft wächst unterdurchschnittlich
Von: mm/f24.ch
Im 3. Quartal 2024 wuchs das Sportevent-bereinigte BIP der Schweiz um 0,2%, nach 0,4% im Vorquartal. Teile des Dienstleistungssektors, der Bau und der Konsum stützten das Wachstum. Hingegen gingen die Warenexporte und die Wertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe zurück. Die chemisch-pharmazeutische Industrie wuchs nach einem kräftigen Vorquartal kaum, die übrigen Bereiche des verarbeitenden Gewerbes verzeichneten deutliche Rückgänge.
Der grösste Wachstumsimpuls kam im 3. Quartal vom Handel (+1,4%), der nach vier schwachen Quartalen erheblich expandieren konnte. Insbesondere wuchs der Detailhandel (+1,0%) kräftig. Damit im Einklang stieg der private Konsum (+0,5%) leicht überdurchschnittlich: Neben den Einkäufen von Nahrungsmitteln wurden vor allem die Ausgaben für Wohnen und Energie sowie für Gesundheit ausgeweitet.
Auch der Staatskonsum (+0,5%) erhöhte sich, ebenso die Bauinvestitionen (+0,9%). Im Baugewerbe (+0,8%) kam es entsprechend zu Wertschöpfungszuwächsen. Dass die inländische Endnachfrage (+0,2%) in der Summe trotzdem nur verhalten wuchs, erklärt sich mit einem weiteren, breiten Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen (−1,3%). Im 3. Quartal wurde unter anderem weniger in Maschinen, Fahrzeuge und EDV investiert. Entsprechend gingen die Importe (−0,4%) von Waren und Dienstleistungen leicht zurück.
Bei den weiteren Dienstleistungsbranchen war die Entwicklung im 3. Quartal heterogen. Positive Impulse kamen vom Gesundheits- und Sozialwesen (+0,5%), von der öffentlichen Verwaltung (+0,5%) sowie den unternehmensnahen Dienstleistungen (+0,2%).
Hingegen ging die Wertschöpfung im Gastgewerbe (−1,0%) zurück, was sich in rückläufigen Logiernächten in Schweizer Beherbergungsstätten widerspiegelt. Schliesslich verzeichneten die Finanzdienste (−2,3%) aufgrund der Entwicklung des Kommissionsgeschäfts ein negatives Quartal. In der Summe registrierte der Dienstleistungssektor ein Wachstum im Rahmen des historischen Mittels, ebenso die Dienstleistungsexporte (+0,9%).
Hingegen blickt der Industriesektor auf ein negatives 3. Quartal zurück. Zwar stieg die Wertschöpfung in der Energiebranche (+8,2%) aufgrund einer ausserordentlich hohen Strom-produktion der Wasserkraftwerke kräftig.
Doch die Wertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe (−1,1%) ging erheblich zurück: Die chemisch-pharmazeutische Industrie (+0,2%) expandierte nach einem kräftigen Wachstum im Vorquartal nur leicht; die übrigen Industriebranchen verzeichneten deutliche Rückgänge.
Dies widerspiegelt sich in einem starken Rückgang der Warenexporte (−4,1%). In der Summe trug der Aussenhandel im 3. Quartal negativ zum BIP-Wachstum bei.
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