Schweizer Export boomt weiter
Von: mm/f24.ch
Der seit Anfang 2017 registrierte Wachstumstrend bei den Exporten hielt auch im 2. Quartal 2018 ungebrochen an. Damit stiegen die Ausfuhren auf einen neuerlichen Quartalshöchststand – den fünften in Folge. Derweil legten die Importe, nach dem steilen Anstieg in den Vorquartalen, eine Verschnaufpause auf hohem Niveau ein. In der Handelsbilanz resultierte ein Überschuss von 4,6 Milliarden Franken.
Gesamtentwicklung
Im 2. Quartal 2018 kletterten die Exporte saisonbereinigt mit einer Steigerung von 1,4 Prozent (real: + 1,8 Prozent) weiter in die Höhe: Sie erreichten mit einem Niveau von 55,7 Milliarden Franken den fünften Quartalshöchststand in Folge.
Die Importe verzeichneten derweil nach stetigem Wachstum seit Anfang 2017 ein leichtes Minus (- 0,4 Prozent, real: + 0,5 Prozent) auf sehr hohem Niveau.
Der Überschuss in der Handelsbilanz belief sich im 2. Quartal 2018 auf 4584 Millionen Franken.
Exporte nach Branchen
Exportseitig setzten alle grossen Warengruppen ihren positiven Trend mit Quartalsergebnissen zwischen 1,3 Prozent (chemisch-pharmazeutische Produkte) und 2,2 Prozent (Präzisionsinstrumente) fort. Chemie-Pharma dominierte die Exportentwicklung und war im Berichtsquartal für 42 Prozent der Gesamtzunahme verantwortlich.
Die Maschinen und Elektronik bestätigten ihren Wachstumskurs mit einem Plus von 116 Millionen Franken (+ 1,4 Prozent, real: + 2,3 Prozent). Die Ausfuhren von Uhren und Präzisionsinstrumenten setzten ihren Aufwärtstrend der letzten Quartale ebenfalls fort. Die Entwicklung der Übrigen Warengruppen war geprägt von Exportsteigerungen bei Bijouterie und Juwelierwaren (+ 11,4 Prozent), Fahrzeugen sowie Nahrungs- und Genussmitteln.
Exporte nach Regionen
Geografisch betrachtet exportierte die Schweiz in alle drei Hauptmärkte mehr Güter. Asien schwang dabei mit 1,8 Prozent oben aus (+ 222 Millionen Franken) und verblieb seit Jahres-beginn im Aufwärtstrend. Um 1,1 beziehungsweise 1,0 Prozent stieg der Absatz in Nordamerika (USA: + 4,5 Prozent; neuer Rekordwert) und in Europa. Hier fielen insbesondere Deutschland (neues Allzeithoch), Frankreich (+ 598 Millionen Franken; vorwiegend Bijouterie und Juwelierwaren) und die Niederlande positiv ins Gewicht.
Ins Vereinigte Königreich wurden hingegen – wie schon im Vorquartal – weniger Waren geliefert (- 10,9 Prozent), wodurch die Exporte den tiefsten Wert seit fünf Jahren auswiesen. In Asien dominierten die Vereinigten Arabischen Emirate (+ 211 Millionen Franken) und Hongkong; während erstere sich in den vergangenen Quartalen volatil verhielten, folgten letztere einem Aufwärtstrend. Erwähnens-wert ist zudem China, wohin die Exporte einen neuen Höchststand verzeichneten.
Importe nach Branchen
Abgesehen von Bijouterie und Juwelierwaren wiesen die Importe aller bedeutenden Waren-gruppen im 2. Quartal 2018 ein Minus aus. Die Einfuhren von chemisch-pharmazeutischen Produkten, der umsatzgrössten Sparte, gingen gegenüber dem starken Vorquartal um 6,5 Prozent zurück (- 871 Millionen Franken); dabei reduzierten sich die Bezüge von pharmazeutischen Wirkstoffen um einen Fünftel. Bezogen auf die vergangenen fünf Quartale zeigte die Entwicklung von Chemie-Pharma insgesamt aber aufwärts.
Die deutliche Abnahme bei den Fahrzeugen rührte von weggefallenen Verkehrsflugzeugimporten her (- 51 Prozent beziehungsweise - 486 Millionen Franken). Seit Jahresbeginn 2017 befinden sich die Übrigen Warengruppen im Aufwärtstrend. Haupttreiber dieser Entwicklung waren die Bijouterie und Juwelierwaren, die im 2. Quartal 2018 um zwei Fünftel beziehungsweise 1,3 Milliarden Franken zulegten (vor allem Rückwaren und Goldschmuck zum Einschmelzen).
Importe nach Regionen
Auffallend uneinheitlich war die Entwicklung nach den drei wichtigsten Beschaffungsmärkten: während die Importe aus Nordamerika (USA: - 326 Millionen Franken; Verkehrsflugzeuge) um einen Zehntel sanken, nahmen die Einfuhren aus Europa minimal und jene aus Asien um hohe 8,4 Prozent zu.
In Europa standen dem dritten Plus in Folge bei Deutschland (+ 319 Millionen Franken) rückläufige Importe aus Irland (- 663 Millionen Franken), dem Vereinigten Königreich (- 195 Millionen Franken) und Italien gegenüber. Insgesamt weist Europa wachstumsmässig seit Anfang 2017 aber einen klar positiven Trend auf.
Dasselbe trifft auf Asien zu, liegen doch die Importe niveaumässig fast vierzig Prozent höher. Hier stachen die Vereinigten Arabischen Emirate hervor, deren Zulieferungen sich innert einem Jahr auf 1,6 Milliarden Franken (Bijouterie) vervierfachten. Nennenswert sind ferner die um 122 Millionen Franken gestiegenen Importe aus China. Dagegen reduzierten sich die Einfuhren aus Japan (- 110 Millionen Franken), womit sich deren negativer Trend fortsetzte.
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