Geringfügige Anpassung bei den Netto-Pensionsverpflichtungen der Schweizer Unternehmen
Von: mm/f24.ch
Nach einem starken Start im ersten Quartal 2024, bei dem die Netto-Pensionsverpflichtungen der Schweizer Arbeitgeber alle Verluste von Ende 2023 wettmachten, verzeichneten die Unternehmensbilanzen bezüglich der Schweizer Pensionskassenpositionen im 2. Quartal 2024 eine geringfügige Korrektur.
Die Vermögenswerte der Pensionskassen stiegen um moderate 0,8%, während die Verpflichtungen aufgrund sinkender Diskontsätze um 1,8% zunahmen. Infolgedessen reduzierte sich der illustrative Deckungsgrad (d. h. das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsverpflichtungen) im 2. Quartal um 1,3%, wie der WTW Pension Index zeigt. Er sank von 126,1% am 31. März 2024 auf 124,8% am 30. Juni 2024.
Die Anpassung des Diskontsatzes von 1,36% auf 1,27% im zweiten Quartal 2024 führte zu einem Anstieg der erwarteten Pensionsverpflichtungen (PBO) um 1,8%. Der Barwert der künftigen Pensionsverpflichtungen nahm zu, da hierauf ein niedrigerer Diskontsatz angewandt wird.
Trotz sinkender Renditen von Unternehmensanleihen stieg die Anlagerendite im 2. Quartal 2024 um 0,8%. Aufgrund dieser beiden Faktoren verschlechterten sich die Netto-Pensionsverpflichtungen um 1,3% gegenüber dem Vorquartal.
Zwei Trends prägen die Schweizer Pensionslandschaft
Der Trend zu sinkenden Diskontsätzen aus Sicht der internationalen Rechnungslegung setzte sich im zweiten Quartal 2024 fort, wobei derzeit die niedrigsten Diskontsätze der letzten zwei Jahren verzeichnet werden.
Im Gegensatz zu den internationalen Rechnungslegungsstandards haben sich die Deckungsgrade der meisten Pensionskassen nicht verschlechtert, da sie im zweiten Quartal die erwarteten Renditen erzielt haben und somit weitgehend in der Lage waren, ihre Verpflichtungen zu decken. Die meisten lokalen Diskontsätze sind im Vergleich zu den aktuellen Anleiherenditen angemessen, so dass kein unmittelbarer Änderungsbedarf besteht.
«Die Schweizer Pensionslandschaft wurde im zweiten Quartal 2024 durch zwei Trends geprägt, die bereits seit über einem Jahr anhalten. Einerseits hat die kontinuierliche Senkung des Diskontsatzes unter internationalen Rechnungslegungsstandards zu einem moderaten Anstieg der Pensionsverpflichtungen in den Unternehmensbilanzen geführt. Diese Anpassung spiegelt den Barwert der zukünftigen Verpflichtungen wider, der steigt, wenn die Diskontsätze sinken. Andererseits wurde eine merkliche Stabilisierung der finanziellen Lage der Pensionskassen verzeichnet, die von einer Aufstockung der Wertschwankungsreserven begleitet wird», kommentiert Adam Casey, Leiter betriebliche Altersvorsorgeberatung bei WTW in Zürich.
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