UBS übernimmt die CS
Von: mm/f24.ch
Gestern Abend gab die UBS bekannt, dass sie bereit ist, die Credit Suisse zu übernehmen. Sie erfolgt zum Schutz der Finanzstabilität und der Schweizer Volkswirtschaft.Der Bundesrat begrüsst diesen Schritt als wichtigen Beitrag zur Stabilität des Finanzmarktes.
Anteil FINMA
In enger Abstimmung mit der FINMA, dem Bund und der SNB wird die UBS die Credit Suisse vollständig übernehmen. Die ausserordentliche staatliche Unterstützung löst eine vollständige Abschreibung des Nennwerts aller AT1-Anleihen der Credit Suisse im Umfang von rund sechzehn Milliarden Franken und damit eine Steigerung des Kernkapitals aus.
Die Übernahme führt zu einer grösseren Bank. Die bestehende Regulierung sieht dafür höhere Kapitalpolster vor. Die FINMA wird für deren Aufbau angemessene Übergangsfristen gewähren.
Die FINMA wird die Transaktion sowie die Einhaltung aller aufsichtsrechtlichen Anforderungen sehr eng überwachen. Ausserdem wird sie sich, wie schon in den Monaten davor, diesbezüglich laufend mit den nationalen und internationalen Behörden abstimmen, namentlich mit der US Federal Reserve und der britischen Prudential Regulatory Authority.
Anteil Schweizerische Nationalbank(SNB)
Mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS konnte in dieser ausserordentlichen Situation eine Lösung zur Sicherung der Finanzstabilität und zum Schutz der Schweizer Volkswirtschaft gefunden werden.
Beide Banken haben uneingeschränkten Zugang zu den bestehenden Fazilitäten der SNB, über welche sie bei der Nationalbank gemäss Richtlinien über das geldpolitische Instrumentarium Liquidität beziehen können.
Darüber hinaus und basierend auf der Notverordnung des Bundesrates können Credit Suisse und UBS ein mit einem Konkursprivileg gesichertes Liquiditätshilfe-Darlehen in der Höhe von insgesamt bis zu 100 Mrd. Franken beziehen.
Zusätzlich dazu und basierend auf der Notverordnung des Bundesrates kann die Nationalbank der Credit Suisse ein mit einer Ausfallgarantie des Bundes gesichertes Liquiditätshilfe-Darlehen in der Höhe von bis zu 100 Mrd. Franken gewähren. Die Ausgestaltung des Darlehens basiert auf dem «Public Liquidity Backstop» (PLB), dessen Eckwerte der Bundesrat bereits 2022 beschlossen hat.
Anteil Bundesrat
Um die Fortführung der Geschäftstätigkeit der Credit Suisse bis zur Umsetzung der Übernahme sicherzustellen und die Kosten für die Schweizer Volkswirtschaft zu reduzieren, hat der Bundesrat, wie dessen Bericht zu entnehmen ist, zusätzliche Liquiditätsmassnahmen beschlossen.
- Erstens hat der Bundesrat die nötigen rechtlichen Grundlagen geschaffen, damit die SNB der Credit Suisse zusätzliche Liquiditätshilfen gewähren kann. Konkret hat der Bundesrat für diese zusätzlichen Liquiditätshilfen ein Konkursprivileg geschaffen. Die SNB erhält dadurch die notwendige Sicherheit, um der Credit Suisse substanzielle zusätzliche Liquidität zur Verfügung stellen zu können.
- Um die Credit Suisse mit jederzeit ausreichend Liquidität zu versorgen, hat der Bundesrat zweitens entschieden, der SNB darüber hinaus eine Ausfallgarantie für Liquiditätsdarlehen zu gewähren. Beide Massnahmen erfolgten gestützt auf die Art. 184 und Art. 185 der Bundesverfassung (Notrecht).
Diese Massnahmen ergänzen die bereits bestehenden Instrumente der SNB zur Stärkung der Liquidität von Banken; zu diesen bestehenden Instrumenten zählt namentlich die übliche Liquiditätshilfe in Notfällen (ELA, Emergency Liquidity Assistance, dt. Notfall-Liquiditätshilfe). Die Massnahmen erachtet der Bundesrat als die geeignetste Lösung, um das Vertrauen der Märkte in die Credit Suisse und den Schweizer Finanzplatz zu stärken. Sowohl in den USA als auch in der EU und im Vereinigten Königreich bestehen vergleichbare Instrumente.
Um allfällige Risiken für die UBS zu reduzieren, spricht der Bund der UBS zudem eine Garantie im Umfang von 9 Milliarden Franken zur Übernahme von potenziellen Verlusten aus bestimmten Aktiven, die die UBS im Rahmen der Transaktion übernimmt, sofern in Zukunft allfällige Verluste eine bestimmte Schwelle überschreiten sollten.
Der Bundesrat hat der Finanzdelegation der Eidgenössischen Räte einen dringlichen Verpflichtungskredit beantragt. Diesem Verpflichtungskredit hat die Finanzdelegation am Sonntag, 19. März 2023, zugestimmt.
Mit den getroffenen Massnahmen wurde sichergestellt, dass die SNB der Credit Suisse im Bedarfsfall umfassend Liquidität zur Verfügung stellen kann. Für den Bezug der Liquiditätshilfen gelten strenge Voraussetzungen. Zudem wird der Bundesrat gemäss Artikel 10a des Bankengesetzes auch Massnahmen im Bereich der Vergütungen anordnen.
Der Bundesrat hat Vorkehrungen getroffen, um die Risiken für den Bund so klein wie möglich zu halten. So muss die Credit Suisse dem Bund und der SNB je eine Risikoprämie, dem Bund für die Bereitstellung der Ausfallgarantie eine Bereitstellungsprämie sowie der SNB einen Zins entrichten. Zusammen mit dem Konkursprivileg resultiert daraus ein geringes Ausfallrisiko für den Bund.
Die bestehenden und neu zur Verfügung stehenden Liquiditätshilfen der Nationalbank sollen laut Bundesrat genügen, zusammen mit den bei der Credit Suisse vorhandenen Liquiditätsreserven, um die Liquidität der Credit Suisse umfassend zu gewährleisten. Mit diesem Massnahmenpaket will der Bundesrat seine Bereitschaft bekräftigen, die notwendigen Massnahmen zu ergreifen, um die Einleger und die Stabilität des Finanzplatzes Schweiz zu schützen.
Anteil UBS
UBS-Präsident Colm Kelleher sagte: „Diese Übernahme ist attraktiv für die UBS-Aktionäre, aber lassen Sie uns klarstellen, dass dies für die Credit Suisse eine Notrettung ist. Wir haben eine Transaktion strukturiert, die den verbleibenden Wert des Unternehmens bewahrt und gleichzeitig unser Verlustrisiko begrenzt. Die Übernahme der Kompetenzen der Credit Suisse in den Bereichen Wealth, Asset Management und Swiss Universal Banking wird die Strategie von UBS zum Ausbau ihrer kapitalarmen Geschäfte verstärken. Die Transaktion wird den Kunden Vorteile bringen und für unsere Investoren langfristig nachhaltigen Wert schaffen.“
Ralph Hamers, CEO von UBS, sagte: „Die Zusammenführung von UBS und Credit Suisse wird auf den Stärken von UBS aufbauen und unsere Fähigkeit, unsere Kunden weltweit zu betreuen, weiter verbessern und unsere erstklassigen Fähigkeiten vertiefen.
Die Kombination unterstützt unsere Wachstumsambitionen in Amerika und Asien und erweitert gleichzeitig unser Geschäft in Europa, und wir freuen uns darauf, in den kommenden Wochen unsere neuen Kunden und Kollegen auf der ganzen Welt willkommen zu heissen.“ Die Gespräche wurden gemeinsam vom Eidgenössischen Finanzdepartement, der FINMA und der Schweizerischen Nationalbank initiiert und die Übernahme wird voll unterstützt.“
Gemäss den Bedingungen der All-Share-Transaktion erhalten die Aktionäre der Credit Suisse 1 UBS-Aktie für jeweils 22,48 gehaltene Credit Suisse-Aktien, was CHF 0,76/Aktie für einen Gesamtkaufpreis von CHF 3 Milliarden entspricht. UBS profitiert von einem Verlustschutz in Höhe von CHF 25 Milliarden aus der Transaktion zur Stützung von Marken, Kaufpreisanpassungen und Restrukturierungskosten sowie einem zusätzlichen Verlustschutz von 50 % auf nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerten.
Beide Banken haben unbeschränkten Zugang zu den bestehenden Fazilitäten der Schweizerischen Nationalbank, über die sie gemäss den Richtlinien über das geldpolitische Instrumentarium Liquidität von der SNB beziehen können.
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